2. November 2011

15. Jaader Treffen in Schwäbisch Gmünd

„Das Treffen hat meiner Seele gut getan. Die vielen vertrauten Gesichter, der sehr ansprechende Gottesdienst, die Jaader Mundart, der Frohsinn, die Feierlaune – alles hat mich sehr beeindruckt.“ „Harmonisch und rundum sehr gelungen.“ So lautete ein erstes Fazit von zwei Teilnehmerinnen des 15. Jaader Treffens am 10. September in Schwäbisch Gmünd-Mutlangen.
Für die rund 180 Anwesenden war das 15. Jaader Treffen ein wunderbarer Festtag: Der Gottesdienst hatte Gehalt, die Martin-Luther-Kirche in Rehnenhof erlebten wir mindestens so einladend wie das herrliche spätsommerliche Wetter, die Örtlichkeiten im Tanzsportzentrum DISAM in Mutlangen waren sehr passend, der Saal wunderbar hergerichtet, auch mit den wertvollen sächsischen Textilien und Puppen, das gemütliche Beisammensein mit kulturellem Programm bestens, unsere HOG-Vorstandssitzung hat den Rahmen nicht gesprengt, Essen und Getränke haben gemundet, die Preise waren gut vertretbar, die Teilnehmer haben sich aus meiner Sicht sehr wohl gefühlt, auch beim Tanzen auf die Musik der „Evergreens“ unter der Leitung von Robert Neiszer, die prima gespielt haben.

Ortwin Galter, geborener Jaader, Pfarrer in Linz-Dornach, ist es vortrefflich gelungen, uns alle im vollbesetzten Gotteshaus mit seiner tiefsinnigen Predigt, mit seinen beflügelnden Worten, mit seinem einnehmenden Wesen auf diesen wichtigen Tag der Jaader Heimatortsgemeinschaft einzustimmen. Die vier kurzen Sätze aus Jabez Gebet (1. Buch Chronik 4, 10), bestens ausgelegt von Pfarrer Galter, hatten es in sich: 1. Segne ach, segne mich! (Gott erlaubt uns, beim Beten auch an uns selbst zu glauben. Vom Segen Gottes ist genug da für alle, denn Segen heißt: Überrasche mich, Gott, aus dem Füllhorn deines Reichtums …) 2. Erweitere mein Gebiet! (Also: Gib mir eine neue Einstellung zum Leben, denn Segen bedeutet auch, Grenzen zu sprengen, über das Gewohnte hinaus zu denken.) 3. Lass Deine Hand über mir sein! (Sei mir nah bei neuen Herausforderungen, greife korrigierend ein. Ich schaffe es alleine nicht. Nicht ich soll groß werden, sondern Du in mir!) 4. Halte Schmerz und Unglück von mir fern! (Kämpfen, bitten, dass dieser Kelch an mir vorübergeht – aber auch annehmen, wenn es sein muss.) Schließlich: Und Gott ließ geschehen, worum Jabez bat. Das heißt: Gott erhört unser Gebet!
Trachtenträger beim 15. Jaader Treffen in ...
Trachtenträger beim 15. Jaader Treffen in Schwäbisch Gmünd. Foto: Elke Haner
Singen, beten, hören – im Gottesdienst fand auch die bewegende Totenehrung statt, Matthias Penteker las die Namen und Lebensdaten der seit dem Jaader Treffen 2009 achtzehn Verstorbenen vor, ebenso wurden die vielen Spenderinnen und Spender für die Renovierung der evangelischen Kirche in Jaad namentlich erwähnt. In seinem Grußwort lobte der HOG-Vorsitzende Horst Göbbel den Gemeinschaftssinn der Jaader, der Einsamkeit überwindet, der der Pflege auch durch Treffen bedarf, der vom Bekenntnis für die christliche Gemeinschaft, zu unserem Heimatort, zur Jaader Heimatortsgemeinschaft lebt. Ebenso sprach er von der Freude, auch bei diesem Treffen so viele Kinder und Jugendliche, so viele Trachtenträger erleben zu dürfen. „Allen Jaader Landsleuten und unseren Freunden sind wir, die Veranstalter, dankbar für ihr Kommen, dankbar für ihre Treue zu unserer Kirche, zu unserer HOG, zu unserer siebenbürgisch-sächsischen Abstammung.“ Schließlich berichtete er über den aktuellen Stand der Kirchenrenovierung in Jaad.

Nach dem Gottesdienst traf man sich im nahegelegenen Tanzsportzentrum DISAM im Stadtteil Mutlangen. Das Jaader Klotsch und der Begrüßungs-Krampel gaben der Feierlaune zusätzlichen Schwung, eine Polonaise-Tanzeinlage aller Trachtenträger ließ uns allen warm ums Herz werden. Nach einer kurzen Begrüßung durch Matthias Penteker legte sich der Chor unter Leitung von Wilhelm Ehrlich bei den prima gesungenen und von Jutta Caplat bestens eingeführten Liedern mächtig ins Zeug. Alle liebevoll und gekonnt vorgetragenen Lieder – „Af deser Ijerd do äs e Lond“, „Hab oft im Kreise der Lieben“, „Wir lieben sehr im Herzen“, „De Astern“, „Als Freunde“ und „‘s ist Feierabend“ – fanden beim dankbaren Publikum Gehör. Danach war die Tanzgruppe unter Leitung von Albert Terschanski dran. Sie erfreute uns mit einem Ländler, dem Siebenschritt und einer Walzerfigurenfolge. Aktive Laienkünstler bei einem Heimat- ortstreffen singen und tanzen zu erleben, gehört ebenso dazu wie die wunderschönen Trachten, die vielen jungen Menschen und der Gottesdienst. Ein besonderer Höhepunkt des Treffens war die Verleihung der Silbernen Ehrennadel des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften in Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit für die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, insbesondere für den Zusammenhalt der Heimatortsgemeinschaft Jaad an Simon Bidner 235, Michael Broser 268, Thomas Frühm 224, Erika Hoos 225, Dietmar Penteker 138, Matthias Penteker 295 und Michael Penteker 155. Alle Geehrten haben sich erfolgreich für unsere Gemeinschaft eingesetzt und verdienen unser aller Lob.

In einer Sitzung erörterte der Vorstand zentrale Themen der HOG Jaad: Seit 2006 spendete die Heimatortsgemeinschaft mehr als 29000 Euro (davon 17000 zwischen 2009 und 2011) für diverse Reparaturen der Jaader Kirche (Dach, Mauerumzäunung, Blechdächer, technische Gutachten, Gewölbereparatur, Fassadenerneuerung). Wir hoffen, dass die derzeit ins Stocken geratenen Fassadenarbeiten in absehbarer Zeit fortgeführt werden können. Die HOG Jaad ist bereit, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, diese Arbeiten bis zu ihrem Abschluss mitzufinanzieren. Ebenso soll die Jaader Homepage Gestalt annehmen und die Landsleute sollen weiterhin zu Fahrten in die siebenbürgische Heimat ermuntert werden. Eine umfassende Diskussion ergab ein einstimmiges Votum für ein Treffen in Jaad. Damit liegen wir auch im Trend vieler südsiebenbürgischer Gemeinden. Es soll im Rahmen der großen Feierlichkeiten aus Anlass des 450-jährigen Kirchenjubiläums der ev. Kirche Bistritz Ende August 2013 und des dortigen Nordsiebenbürger Treffens stattfinden.

Die Geschicke der HOG leitet der bisherige Vorstand im Amt: Vorsitzender: Horst Göbbel 146, Stellvertretende Vorsitzende: Matthias Penteker 295, Dietmar Penteker 138, Geschäftsführer und Kassenwart: Thomas Streifert 170, Kassenprüfer: Thomas Frühm 224 und Günter Engler. Nachbarschaftsvertreter: für den Raum Schwäbisch Gmünd: Michael Penteker 155, für den Raum Heilbronn: Walter Benesch 141, für den Raum Bietigheim/Stuttgart: Dr. Alfred Theil 17, für den Raum Karlsruhe: Horst Bidner 235, für den Raum Leverkusen: Michael Broser 268, für Österreich: Walter Penteker 180. Mit Musik und Tanz, Gesprächen und dem Betrachten zahlreicher aktueller Fotos aus Jaad (auch von der ersten sächsischen Hochzeit seit mehr als 30 Jahren in der Jaader ev. Kirche – es heirateten Andrea, die Tochter unseres Kurators Dorel Meinhardt, und Cristian Meinhardt) wurde der gemütliche Teil des Treffens fortgesetzt. Dem Organisationsteam unter Leitung von Matthias Penteker soll hiermit bester Dank und hohe Anerkennung für das rundum gelungene Treffen ausgesprochen werden.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Jaad, Heimattreffen

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