7. September 2015

Heimattreffen in Großau

Unter dem Motto „Identität lohnt sich“ fand am 2. und 3. August das diesjährige Heimattreffen in Großau statt. Nach intensiver Vorbereitung mit Unterstützung vieler tatkräftiger Helfer wurden die Pfarrscheune und Kirche samt Pfarrhof für das Fest vorbereitet, viele Handgriffe waren notwendig, um einen solch historischen Ort zu einem Festort herzurichten.
Samstagabend war es dann so weit. Immer mehr Großauer sowie deren Bekannte, Verwandte und Freunde strömten in die Burg. Einige davon waren das erste Mal in Großau, sodass wir mit einem gemütlichen „Ankommen“, dem „Singen im Pockesgärtchen“, beginnen konnten. Zwischen den alten und doch so vertrauten Mauern ist eine besondere, einladende Atmosphäre entstanden. Nachdem unser Koch, Josef Schnell aus Neppendorf, mit seinem Team mit Mici und Holzfleisch, für das leibliche Wohl sorgte, ließen wir den gemütlichen Abend in der Dämmerung ausklingen.

Am Sonntag öffneten wir die Tür zur zehnten Gasse, und es kamen noch mehr Gäste zum Fest. Der Gottesdienst, geleitet von den Pfarren Franz Weingärtner und Dietrich Galter, berührte uns in der Kirche. Die von unserem Kirchenkurator Mathias Krauss eingeladenen Ehrengäste, Dr. Hans Klein, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt, Prof. Dr. Dr. Paul Philippi, Ehrenvorsitzender des DFDR, Martin Bottesch, Vorsitzender des Siebenbürgenforums, und Honorarkonsul Andreas Huber, informierten uns über die aktuelle Situation des Forums und der evangelischen Kirche in Rumänien sowie die Zusammenarbeit mit den Heimatortsgemeinschaften. So ist für August 2017 ein erstes großes Heimattreffen mit dem HOG-Verband in Hermannstadt geplant.

Nach einer kleinen Stärkung mit Hanklich und Nussstrudel formte sich der Zug zum Friedhof. Als ich zurückblickte, traute ich meinen Augen nicht. Es waren so viele Gäste da, wie es früher bei Hochzeiten der Fall war. Im Schuppen auf dem Friedhof hörten wir die Andacht von Pfarrer Weingärtner. Hier berichteten wir zusammen mit unserem Kirchenkurator über die durchgeführten Arbeiten, aber auch über die anstehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Friedhof. Ebenso informierten wir über die Unterstützungsmöglichkeiten jedes Einzelnen, der etwas für die alte Heimat und diesen besonderen Ort tun möchte.

Zurück in der Pfarrscheune fanden wir uns an den festlich gedeckten Tafeln ein. Es war beeindruckend, wie schön die Scheune hergerichtet war. Die zu einem Fest gehörende Nudelsuppe wurde unter einem traditionellen Marsch serviert. Die musikalische Umrahmung übernahm unsere „Großauer Blasmusik“ unter der Leitung von Hermann Grennerth. Wir danken für die altvertrauten traditionellen Klänge, ohne die dieses Fest unvorstellbar gewesen wäre. Nachmittags überraschte uns die Tanzgruppe der siebenbürgischen Jugend aus Deutschland mit der „Reklich Med“. Ein Novum war der Auftritt einer rumänischen Jugendgruppe aus Großau. Es war eine Bereicherung in jeder Hinsicht für uns. Abends spielte die Großauer Band „Schlagertaxi“. Als die Gäste, wegen der Hitze, die tolle Stimmung im Freien genossen, baute die Band kurzerhand die Instrumente vor der Scheune auf. Eine wundervolle Kulisse bot sich nachts mit dem Mond über der Kirche, dem beleuchteten Turm daneben und den Störchen auf dem Kirchendach.
Gut besuchter Gottesdienst in der Großauer ...
Gut besuchter Gottesdienst in der Großauer Kirchenburg. Foto: Franz Stangel
Am Montag trafen wir uns pünktlich zur „ciorbă de văcuță“ und der „ciorbă de burtă“, die nach einer recht kurzen Nacht köstlich schmeckten. Nachmittags spielten die Jugendlichen der Großauer Freunde den Einakter „Der Storch“ und tanzten unter der Regie von Dagmar Baatz und Rosine Stieger. Vielen Dank an alle, die mitgewirkt haben. „Der Storch“ passte perfekt zu Großau, da es hier insgesamt 60 Störche gibt. Im Anschluss luden wir den anwesenden Bürgermeister Ioan Seuchea zu einer kurzen Ansprache ein. Er freute sich, dass so viele Großauer ihre Heimat besuchen.

Die beliebten Fahrten mit den Pferdewägen durch die Wiesen boten für Jung und Alt eine andere Sicht auf das Dorf, abseits der geteerten Straßen. Beim abendlichen Grillen ließen wir unser Fest ausklingen. Bei einem von Mathias Krauss begleiteten Rundgang durch die Kirchenburg waren unsere Gäste begeistert über die historischen Geschichten dieser Festung. Eine Überraschung bot die fertiggestellte Trachtenstube in der ehemaligen Burghüterwohnung. Maria Schenker hatte mit viel Herzblut die Gestaltung dieser Einrichtung vorangetrieben, vielen Dank dafür allen, die das ermöglicht haben. Voller Stolz und mit viel Hintergrundwissen hat Schlenker uns einiges aus dem früheren Alltagsleben und den dazu passenden Trachten erzählt.

Allen Gästen, Helfern, Musikanten, Künstlern und allen anderen, die zum Gelingen beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön. Wir alle waren Teil dieses wundervollen Festes. Viele Fotos sind auf unserer Homepage www.grossau.de zu sehen.

Es grüßt euch freundlichst die Heimatortsgemeinschaft Großau.

Ernst Klamer

Schlagwörter: Treffen, Großau, Siebenbürgen

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