8. Oktober 2016

Erstes Heimattreffen in Felmern

Am 6. September 1206 wurde Felmern das erste Mal in einer Urkunde erwähnt. Als „villa Welmer“ wird der Ort im Rahmen einer Schenkung des Königs Andreas II. an Johannes Latinus den Wallonen als Grenzort aufgeführt. Somit jährt sich dieses Ereignis zum 810. Mal. Grund genug, um zu feiern. Die erste Feier fand am 11. Juni in Planegg bei München statt (siehe Bericht "Mir stommen uois Falmern"), die zweite am 20. August in Felmern.
Die Gäste, die vorwiegend aus Fogarasch angereist waren, aber auch die aus Deutschland und einige wenige im Dorf Verbliebene trafen sich bereits am Vormittag vor der Kirche. Als der vertraute Glockenklang ertönte – die Glocke wurde von Radu Bârla und seinem Vater (Verein Renascendis) betätigt – gingen wir gemeinsam in die Kirche.

Den Altar hatte Radu Bârla mit einigen Kelchen, unter anderem sehr wertvollen aus dem 17. Jahrhundert, und Zinnkrügen geschmückt. Das Altarbild wurde leider vor einigen Jahren gestohlen, aber wir hoffen, es bis zum nächsten Jahr wieder ersetzen zu können.
Gäste vor der Felmerer Kirche. 	Foto: Ilse ...
Gäste vor der Felmerer Kirche. Foto: Ilse Welther
Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft, Ilse Welther, präsentierte Radu Bârla einiges aus der Geschichte der Kirchenburg. Er zeigte die drei Phasen der Entstehung, die noch sichtbar zu erkennen sind. Ebenso die hinter dem Altar seit Neuestem entdeckten Fresken aus der vorreformatorischen Zeit. Die allerneueste Entdeckung ist ein Tabernakel gotischer Art, ebenfalls aus der vorreformatorischen Zeit. Dieses wurde aber – nach den darin gefundenen Keramikstücken zu urteilen – noch bis zum 17. Jahrhundert benutzt. Nach dem gemeinsam gesungenen „Großer Gott wir loben Dich“ machten die Gäste einen Rundgang um die Kirche und vorbei an der Bastei, wo auch jetzt noch wie früher der Speck der Dorfbewohner hängt.

Einige Felmerer schauten bei ihren alten Häusern vorbei, weilten im Schatten der Bäume auf dem ehemaligen „Schülergartschen“ und erinnerten sich an die schönen alten Zeiten mit Tanzveranstaltungen, die hier stattgefunden hatten, zuletzt am Johannistag 1968. Damals schon kamen die Felmerer aus Fogarasch heim, denn sie waren schon früh – Ende der 50er Jahre – in die Stadt gezogen. Ebenfalls präsent war der Klang von Musik aus dem Grammophon der 40er Jahre, die aus den geöffneten Fenstern des Pieldnerschen Hauses hinausströmte und die Leute dazu veranlasste, auf der Straße dazu zu tanzen.

Der Gang zum Friedhof führte uns durch das Dorf, das sich im Vergleich zu den letzten Jahren recht gepflegt zeigte. Die Felmerer gingen zu den Gräbern ihrer Vorfahren; zu ihren Ehren und ihrem Gedenken wurde gemeinsam das Vaterunser gebetet.

Zurück auf dem Pfarrhof erwartete die Gäste ein leckeres Mittagessen, Kaffee und Kuchen, von dem Verein Renascendis wunderschön hergerichtet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Alina und Radu Bârla und dessen Eltern, die einen erheblichen Anteil zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Für die gute Stimmung sorgten die Felmerer selbst, indem sie schöne Heimatlieder sangen.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr mit hoffentlich mehr Gästen aus Deutschland.

Ilse Welther

Schlagwörter: Felmern, Heimattreffen

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