26. September 2022

20. Hermannstädter Treffen

Das 20. Hermannstädter Treffen fand vom 2.-4. September in Dinkelsbühl statt. Der Auftakt des Festes war die Mitgliederversammlung am Freitag im Kleinen Schrannensaal. Unsere Vorsitzende Dagmar Zink begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und erteilte das Wort unserem Geschäftsführer Rudolf Klubitschko. Da unser Verein gemeinnützige Zwecke verfolgt, kann er sich auf die Förderung der Heimatkunde und Heimatpflege konzentrieren. Dabei finden die kulturellen und sozialen Belange vorrangig Beachtung. Eine große Aufgabe ist die Verwaltung der Mitgliederdatei, die Bemühung, die Mitgliederzahl möglichst zu steigern oder zumindest konstant zu halten. Rudi Klubitschko bat die Anwesenden, bei jeder passenden Gelegenheit für Neuzugänge zu werben.
Nach dem Festakt in Dinkelsbühl, von links nach ...
Nach dem Festakt in Dinkelsbühl, von links nach rechts: Rudi Klubischko, Geschäftsführer der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH), Dagmar Zink, Vorsitzende der HDH, Emil Hurezeanu, Botschafter Rumäniens in Österreich, Dr. Thomas Ziegler, Obmann des Vereins der Siebenbürger Sachsen in Wien, Herta Daniel, Ehrenvorsitzende des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverbands Bayern, Dorith Wegmann, Vorsitzende des Freundeskreises Sibiu/Hermannstadt – Landshut. Foto: Angelika Meltzer
Die Heimatgemeinschaft besitzt eine Homepage, die von Hans Jürgen Greger in Zukunft gemeinsam mit Antonia Gallotsik betreut wird.

Schatzmeisterin Marianne Hügel präsentierte den Buchhaltungsbericht für die letzten drei Jahre. Sie berichtete über den Friedhof in Hermannstadt und stellte der Versammlung Antonia Gallotsik vor, die ihr ab jetzt bei den Friedhofsangelegenheiten zur Seite steht.

Die Redakteurin des Hermannstädter Heimatboten, Dagmar Zink, bedankte sich bei allen Mitgliedern, die Berichte eingeschickt hatten, und bat gleichzeitig um mehr Eigeninitiative. Brigitte Kräch betreute die Rubrik „Heimatverbundenheit“, in der sie bekannte Persönlichkeiten von früher und heute vorstellte. Christa Schnäp versendet den Heimatboten und bittet Adressänderungen rechtzeitig mitzuteilen.

Das 20. Treffen stand unter dem Motto „Erinnerungen – Echo der Heimat“. Dagmar Zink eröffnete den Festakt mit Kulturprogramm im Großen Schrannensaal und begrüßte die Ehrengäste: Seine Exzellenz Emil Hurezeanu, Botschafter von Rumänien in der Republik Österreich, Dr. Christoph Hammer, Oberbürgermeister von Dinkelsbühl, Nora Engelhardt, Bürgermeisterin von Dinkelsbühl, Herta Daniel, Ehrenvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Werner Kloos, Landesvorsitzender des Landesverbandes Bayern, Dorith Wegmann, Vorsitzende des Freundeskreises Hermannstadt – Landshut, Dr. Thomas Ziegler, Vereinsobmann des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Wien. In ihrer Begrüßungsrede griff unsere Vorsitzende das Motto des Treffens auf. Begegnungen dieser Art haben viel mit Erinnerungen und Erinnertem zu tun. Unsere Erinnerungen müssen sich auf etwas stützen und somit kann die Heimat zu einer Säule der Erinnerungen werden. Was sind Erinnerungen? Fragmente, Bruchstücke, die wir in uns tragen. Wir bewahren sie in unserem Herzen auf und irgendwann holen wir sie hervor. Dann stellen wir fest, wie schön sie sind und dass es schade wäre, sie fortzuwerfen. Bei Begegnungen wie diesem Treffen werden die Erinnerungen lebendig und lassen ein Echo der Heimat erklingen.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer freute sich, dass das Hermannstädter Treffen in Dinkelsbühl, der „heimlichen Hauptstadt“ der Siebenbürger Sachsen, stattfindet. Mit Freude erinnert er sich an die vielen Reisen nach Siebenbürgen, hauptsächlich nach Hermannstadt, Kronstadt und Schäßburg.

Werner Kloos betonte in seiner Begrüßung froh zu sein, mit den Hermannstädtern feiern zu können, und überbrachte die Grüße des Landesverbands Bayern. Die Ehrenvorsitzende Herta Daniel übermittelte die Grüße des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und wünschte allen Gästen ein schönes Fest. Dorith Wegmann lud die Anwesenden zum Stadtfest nach Landshut ein. Im September werden 20 Jahre Partnerschaft zwischen Landshut und Hermannstadt gefeiert. Dr. Thomas Ziegler überbrachte die herzlichsten Grüße des Bundesverbands der Siebenbürger Sachsen in Österreich und wünschte allen, dass bei diesem Fest viele Erinnerungen geweckt und ausgetauscht werden.

Seine Exzellenz Emil Hurezeanu begann seine Festrede mit einem Grußwort als gebürtiger Hermannstädter an alle Hermannstädter. Hermannstadt ist für ihn die Stadt, in der er seine Kindheit, seine Jugend verbracht hat, wo er zur Schule gegangen ist, die Stadt, in der er 1998 zum Ehrenbürger ernannt wurde, die Stadt, in der er 2014 Ehrenbotschafter des Verschönerungsvereins und 2015 Mitglied im Kuratorium Kirchenburgen wurde. In seiner Ansprache „Menschen unter Türmen“ ließ er die Geschichte unserer Stadt lebendig werden. Er begann mit der Gründung der Stadt und verfolgte ihre Geschichte bis in die Neuzeit. Er erwähnte berühmte Persönlichkeiten der Stadt, rumänische und deutsche Dichter, Schriftsteller, Historiker, Politiker, die eines vereinte, die Liebe zu ihrer Stadt, das friedliche Zusammenleben und die Achtung voreinander.

Der Festakt wurde von einem hochwertigen kulturellen Programm eingerahmt. Das Eybler Trio aus Nürnberg begeisterte die Zuhörer mit Werken von Paul Wranitzki. Hans Seiwerth sang nostalgische, heitere und besinnliche Lieder, das letzte mit Gattin. Der Sketch „Pimpolino bekommt Besuch“ mit Ines Handel schloss den Festakt ab.

Das Programm am 3. September begann mit den Ausstellungseröffnungen im Haus der Geschichte. Rudolf Klubitschko begrüßte die Gäste und eröffnete die Ausstellung. Dr. Christoph Hammer hieß alle Gäste in seiner Stadt willkommen und wünschte ein schönes Fest in Dinkelsbühl. Marietta R. Lutsch stellte sich und ihre Bilder vor. Die Künstlerin hatte viele Einzelausstellungen und beteiligte sich an Gemeinschaftsausstellungen unter anderen in Hermannstadt, Dinkelsbühl, Ludwigsburg, Landshut.

Eine zweite Ausstellung war dem Künstler Karl Nik Voik gewidmet. 2021 jährte sich das Geburtsjubiläum des Malers zum 100. Mal. Dieses Jubiläum nahm die Familie des Künstlers zum Anlass, eine Ausstellung mit seinen schönsten noch zur Verfügung stehenden Werken zu organisieren. Herta Daniel, die Tochter des Künstlers, stellte kurz das Leben und Schaffen von Karl Nik Voik vor. In 47 Einzel- und Gruppenausstellungen in Siebenbürgen und 18 Ausstellungen in Deutschland haben Kunstliebhaber seine Werke kennen und schätzen gelernt. Seine Motive sind die ihm vertrauten Landschaften in Siebenbürgen und später in Bayern. Das Hauptmerkmal der künstlerischen Gestaltung seiner Bilder ist das Lichtspiel Hell-Dunkel. Auch als Restaurator war er in Siebenbürgen und Bayern bekannt.

In der Schranne fand die Kunstausstellung von Ursula Hergesell bei den Gästen großes Interesse. Ihr Tisch mit der wunderschönen Keramik war ständig „belagert“. Traian Pop vom Pop Verlag Ludwigsburg präsentierte einen interessanten Büchertisch mit Büchern in deutscher und rumänischer Sprache. Gerd Messmann hatte auf einer Stellwand eine alte Karte mit Straßennamen sowie alte Ansichtskarten und Fotos aus Hermannstadt ausgestellt.

Mit Ungeduld wurde ebenfalls am Samstag die Buchvorstellung im Kleinen Schrannensaal erwartet. „Mit Erinnerungen gepflastert“ – eine Anthologie von Dagmar Dusil mit dem Motto: „Erinnerungen sind das Echo der Heimat. Sie liegen auf der Straße“. 36 Hermannstädter und solche, die hier einige Zeit gelebt haben, sind dem Aufruf im Hermannstädter Heimatboten gefolgt und haben Texte zu Straßen verfasst: zu ihrer Straße, zu Plätzen und Türmen, zu gegangenen Wegen und Erlebnissen. Viele Autoren waren anwesend und signierten ihre Texte oder schrieben Widmungen in die erworbenen Bücher.

Der Liedvortrag schloss den Nachmittag ab. Professor Heinz Acker, der Komponist der Lieder, moderierte die Veranstaltung. Der Bariton Tim Lucas, Musikstudent aus Augsburg, trug die Lieder, Uraufführungen, vor. Der Vortrag begann mit „Träume“ – Siebenbürgische Landschaft, ein Gedicht von Dagmar Dusil, das sie während ihres Aufenthalts in Katzendorf geschrieben hatte. Es folgte ein vertontes Gedicht von Frieder Schuller, „Wir kannten dich“ – Siebenbürgen. Von Rose Ausländer vertonte Prof. Heinz Acker das Gedicht „Vergiss es nicht, wir sind Brüder“. Sieglinde Bottesch hat Linolschnitte zu Sprüchen hergestellt und zu „Kalendersprüchen“ zusammengefasst. Aus diesem Kalender hat Tim Lucas „September“ und als Zugabe Oktober vorgetragen. Der Liedvortrag war ein wunderschöner Abschluss der kulturellen Veranstaltungen.

Im Großen Schrannensaal, der festlich geschmückt war, trafen sich am Abend Jung und Alt zum Abendessen und zum Tanz mit „Trio Saxones Plus“.

Der Gottesdienst mit Abendmahl wurde am Sonntag in der Heilig-Geist-Kirche zelebriert. Mit Dekan Uland Spahlinger, Dinkelsbühl, Liturgie, und Dekan Dietrich Galter, Hermannstadt, Predigt, wurde der Gottesdienst gefeiert.

Das 20. Hermannstädter Treffen war wieder ein gelungenes Fest, ein Fest mit vielen Begegnungen und regem Gedankenaustausch. Wir danken den Organisatoren für ihren Einsatz sowie der Stadt Dinkelsbühl für ihr Entgegenkommen und ihre Gastfreundschaft.

Gerlinde Schuller, Neckarsulm

Schlagwörter: HOG-Treffen, Hermannstadt, Dinkelsbühl

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