Die Sporthalle im Stadtteil Ingersheim begann sich schon ab 9 Uhr rasch zu füllen. Die ersten Stunden waren geprägt von unzähligen herzlichen Begrüßungen, die beinahe kein Ende nahmen. Viele hatten sich jahrelang nicht gesehen, es gab vieles zu erzählen und Gemeinsamkeiten neu zu entdecken. Unter den rund 400 Teilnehmern waren diesmal erfreulich viele Jugendliche und junge Familien dabei.

Den fleißigen Helfern unter Leitung von Nachbarvater Michael Trein es wieder einmal gelungen war, die Halle festlich so zu schmücken, dass bei deren Anblick heimatliche Gefühle geweckt wurden. Die Krönung des Festschmuckes waren die beiden erst kürzlich restaurierten historischen Fahnen, die Tartlauer Marktfahne von 1867 und die Fahne der Tartlauer freiwilligen sächsischen Feuerwehr von 1937, die über der Bühne hingen.

Sogar an die Fußballfans hatten die Organisatoren gedacht und in einem Nebenraum einen Fernseher installiert, wo das für Deutschland so wichtige Fußballspiel mit Lettland verfolgt werden konnte. Das Ergebnis des Spiels war, wie bekannt, sehr enttäuschend, konnte aber die allgemein gute Stimmung des Treffens nicht trüben.

In seiner Begrüßungsansprache ging Nachbarvater Michael Trein auf die Lage sowohl der Tartlauer Nachbarschaft in Deutschland als auch der wenigen verbliebenen Sachsen in Tartlau ein. Der anschließende Festgottesdienst wurde von Pfarrer i.R. Bernddieter Schobel unter Mitwirkung der Tartlauer Blasmusik gestaltet und fand einen würdevollen Abschluss mit der von Michael Trein vorgenommenen Totenehrung. Nachdem bei diesem Treffen keine Wahlen und somit auch keine Rechenschaftsberichte vorgesehen waren, blieb viel mehr Zeit für Unterhaltung und Geselligkeit. Dazu gehört für uns Tartlauer natürlich auch Musik und Gesang. Die hier in Deutschland neu konstituierte Tartlauer Blasmusik unter der Leitung von Hans Bruss erfreute in bewährter Weise mit alten und neuen Melodien.

Ein besonderer musikalischer Leckerbissen war der Auftritt des Tartlauer gemischten Chores und des Männerdoppelquartetts, beide unter Leitung von Hans Bruss, mit Liedern wie „Silberfäden“, „Erlaube mir feines Mädchen“, „O du mein Edelweiß“ u.a. vom gemischten Chor gesungen, während das Männerdoppelquartett die beliebten Lieder „Das Wandern“, „Wer hat dich du schöner Wald“ und „Das einsame Röslein im Tale“ vortrug. Abends spielte Alleinunterhalter Andreas FUSS, auch „der singende Pfarrer“ genannt, zum Tanz auf und sorgte für gute Stimmung bis zu später Stunde.

Es war ein gut gelungenes, schönes Treffen. Deshalb ist es angebracht, auch an dieser Stelle einen herzlichen Dank den Organisatoren auszusprechen, allen voran Michael Trein, den Sängerinnen und Sängern sowie den Blasmusikern unter Leitung des unermüdlichen Hans Bruss, Pfarrer Schobel, aber auch den vielen jugendlichen Helfern des Sportvereins Ingersheim, die uns zügig und freundlich mit Speisen und Getränken versorgt haben. In zwei Jahren wollen wir uns wiedersehen.

Wolfgang Steiner