17. Juli 2007

Heldsdorfer feiern zwei Jubiläen

Zum zehnten Mal jährte sich am 8. bis 10. Juni 2007 die Zusammenkunft der Heldsdorfer hier in der neuen Heimat, ein Ereignis, zu dem viele Landsleute anreisten, um bei den Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum dabei zu sein. Zum zweiten Mal fand das Treffen im Berghotel von Friedrichroda statt. Das diesjährige Treffen stand unter dem Motto: „40 Jahre Musik und Lied aus Heldsdorf“, denn es gab noch ein weiteres Jubiläum.
Vor 40 Jahren wurde der Männerchor unter der Leitung von Hartfried Peter Depner in Heldsdorf neu belebt und mit der schon bestehenden Blaskapelle zu einem Ensemble zusammengeführt. Die so entstandene musikalische Einheit hatte die ganzen Jahre über Bestand. Auch nach der Ausreise fand man immer wieder zusammen, um zu proben und die Landsleute mit musikalisch zu erfreuen. Diese Tatsache wurde im Rahmen des Heldsdörfer Treffens aufgegriffen und gewürdigt.

Schon am Freitagnachmittag fanden sich die Gäste im großen Festsaal des Berghotels ein, wo sie von Heide Rose Tittes offiziell begrüßt wurden. In ihrer Rede dankte sie Frau Hensel und richtete einen herzlichen Willkommensgruß an die Gäste aus Heldsdorf und aus Kronstadt. Der Bürgermeister der Stadt Friedrichroda, Thomas Klöppel, begrüßte die zahlreichen Gäste und wies darauf hin, dass an diesem Tag eine Person besonders gewürdigt werden sollte. Für das unermüdliche ehrenamtliche Engagement und langjähriges musikalisches Wirken in Heldsdorf ernannte er Hartfried Peter Depner zum Ehrenbürger der Stadt Friedrichroda und verlieh ihm eine Urkunde, die goldene Nadel und eine Uhr.
Die Heldsdorfer Blasmusik und Männerchor unter ...
Die Heldsdorfer Blasmusik und Männerchor unter der Leitung von Hartfried Depner gestalteten das Jubiläumsprogramm in Friedrichroda mit. Foto: Frank Leichtweis
Frau Hensel, Karl-Heinz Brenndörfer und Christian Plajer überbrachten herzliche Grüße und wünschten allen Anwesenden einen angenehmen Aufenthalt und schöne Stunden. Hartfried Peter Depner wies abschließend auf die ausliegenden Flyer hin und bat die Teilnehmer der einzelnen Vereine (Männerchor, Blaskapelle und Kirchenchor), die veranschlagten Probentermine abends pünktlich einzuhalten, eine Bitte, der gerne nachgekommen wurde. Beim gemütlichen Beisammensein klang der Abend aus, während die Blaskapelle ein Ständchen bot und die Jugend die Gelegenheit hatte, im Nebenzimmer zu feiern und zu tanzen. Jürgen Grempels legte CDs auf und sorgte für gute Musik.

Anderentags versammelte sich die Festgemeinde erneut im großen Saal und lauschte den Heldsdorfer Kirchenglocken, die zur Andacht einluden. Pfarrer Christian Plajer gestaltete den Gottesdienst und sprach in seiner Predigt über den noch immer stark ausgeprägten Zusammenhalt der Mitglieder der Heimatgemeinde Heldsdorf. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernahm der Kirchenchor.

Beim von Günther Schuller moderierten Richttag berichtete Kurator Karl Nikolaus über das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Heldsdorf. Kraft seines Amtes als Kassenwart informierte Hartfried Peter Depner über die Einnahmen und Ausgaben der Heimatgemeinde und dankte den vielen Spendern, die das Projekt der Orgelrestaurierung in Heldsdorf unterstützt haben. Die Wichtigkeit der Orgelrestauration für Heldsdorf wurde hervorgehoben, da auf diesem wertvollen Instrument nun Orgelkonzerte gespielt werden können, was für zusätzliche Einnahmen für die Kirchengemeinde sorgt. Dem schloss sich der Tätigkeitsbericht über die Aktivitäten der Heimatgemeinschaft im Zeitraum 2004 bis 2007 an, vorgetragen von Karl-Heinz Brenndörfer. Er erwähnte einleitend, dass unsere Heimatgemeinde zurzeit 903 aktive Mitglieder zählt. Die vielen Veranstaltungen außerhalb der großen Treffen, die Trachtenträger in Dinkelsbühl sowie die aktive Jugendarbeit wurden hervorgehoben. Weiter dankte er Dieter Franz, der als Webmaster der HG Heldsdorf den Grundstein für das zukünftige Kommunikationsmittel Internet gesetzt hat. Der bisherige Vorsitzende Karl-Heinz Brenndörfer kündigte an, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen werde und bedankte sich bei allen, die ihn in den 15 Jahren seiner Amtszeit begleitet haben.

Der Jugendvorstand Thomas Nikolaus jun. informierte über die Aktivitäten der Jugend. Bevor ein neuer Vorstand unter der Wahlleitung von Wilgerd Nagy gewählt werden konnte, richtete Hartfried Peter Depner einige Dankesworte an diejenigen Vorstandmitglieder, die aus dem Vorstand ausschieden, an erster Stelle Karl-Heinz Brenndörfer. Desgleichen wurde den Jugendvertretern Beate Krohmer und Holger Zell sowie Ina Depner herzlich gedankt.

Die Wahl des neuen Vorstandes erbrachte folgendes Ergebnis: Vorsitzender: Hartfried Peter Depner (Ämter: Buchhaltung, Kasse, Mitarbeit bei der Heimatzeitung „Wir Heldsdörfer“); 1. stellvertretender Vorsitzender: Dr. Heiner Depner (Konzeption und Redaktion des Heldsdörfer Briefes); 2. stellv. Vorsitzender: Heide Rose Tittes (allgemeine Organisation, Mitarbeit Heldsdörfer Brief); 3. stellv. Vorsitzender: Günter Schuller (Schriftführer, Mitarbeit Heldsdörfer Brief); Familiennachrichten: Monika Tontsch; Mitglieder- und Adressenverwaltung: Charlotte Reingruber; Versand Heimatbrief und andere Publikationen: Thomas Nikolaus; 1. Jugendvertreter: Thomas Nikolaus jun.; 2. Jugendvertreterin: Karla Klein; 3. Jugendvertreter: Markus Adam; Kassenprüfer: Hans Otto Thiess; Kassenprüferin: Heddi Horvath; EDV+Webmaster: Dipl.-Ing. Dieter Franz.

Hartfried Peter Depner dankte im Anschluss an die Wahl für das Vertrauen, das ihm und den weiteren neu gewählten Vorstandmitgliedern entgegengebracht wurde. Ebenso dankte Dr. Heiner Depner allen Wählenden und erläuterte kurz seine Ideen bezüglich der neuen Gestaltung des Heimatbriefes der Heldsdörfer. Abschließend dankte der Vorstand den Ausschussmitgliedern Hermann Grempels für die Ahnenforschung (Genealogie), Hans und Anne Luise Zell für die Betreuung der Altersjubilare, Gerda und Erhard Tartler für die soziale Betreuung Heldsdorfs und Anne Luise Zell für die Mithilfe in der Rechnungsprüfung. Mit dem gemeinsamen Singen des Siebenbürgenliedes und der deutschen Nationalhymne endete der Richttag.

Das kulturelle Programm eröffneten die Kleinsten mit zwei Tänzen unter der Leitung von Erika Neumann. Es folgte der Auftritt der Gitarrengruppe, die mit 14 Sängerinnen und Sängern zwei altbekannte Lieder vortrug und mit der Festgemeinde das Lied „Wahre Freundschaft“ sang. Zwischen den einzelnen Darbietungen trug Annerose Dolak die Kurzgeschichte, „Werde nie eine graue Maus“ vor und Carina Mooser las das Gedicht „Mensch, du wirst alt“. Zur Erheiterung trug Hans Otto Tittes Gedichte, zum Teil auch in Mundart vor.

Auch in diesem Jahr war der Auftritt des Männerchores und der Blaskapelle Höhepunkt des Nachmittags. Zuvor ließ Günther Schuller in seiner Laudatio das 40-jährige Bestehen des Männerchors unter der Leitung von Hartfried Peter Depner Revue passieren. Besonders hervorgehoben wurde die Tatsache, dass in keiner Burzenländer Gemeinde so ein Zusammenspiel zwischen Männerchor und Blaskapelle möglich war wie in Heldsdorf und dass dieses Werk auf die Kompetenz und das Engagement von H.P. Depner zurückzuführen sei. Das Konzert des Männerchors wurde mit dem in sächsischer Mundart gesungenen Lied „Äm Hontertstreoch“ eröffnet, gefolgt von dem Freiheitschor aus der Verdi-Oper „Nabucco“ und Beethovens „Hymne an die Nacht“. Die Blaskapelle brachte u. a. den Marsch „Matrosenliebe“ des Honigberger Komponisten Michael Zerbes und eine Polka für zwei Soloklarinetten zu Gehör. Den Abschluss des kulturellen Programms bestritt das Zusammenspiel beider Vereine mit zwei Polkas und einem Walzer.

Bevor das Ensemble sein letztes Lied erklingen ließ, die Polka „Wenn es Abend wird“, dankte H. P. Depner seinem langjährigen Weggefährten Hans Weidenfelder für die Treue und Freundschaft in all den Jahren und kündigte dessen Ausscheiden aus dem Verein an. Zudem gab er seinen eigenen Austritt aus der Blaskapelle bekannt. Während auf der Bühne im Festsaal die verschiedene Auftritte stattfanden, hatten die Gäste auch die Gelegenheit, im Foyer eine Verkaufsausstellung zu besuchen. Heide Hubbes und Edith Schuller verkauften bunt bemalte Lebkuchen von Hanni Schoppel, ferner gab es einen Büchertisch siebenbürgischer Autoren.

Die Altersspanne der Anwesenden umfasste 87 Jahre, von den beiden jüngsten Kindern Bastian Leichtweis und Max Andreas Depner mit neun Monaten bis hin zu den beiden ältesten Mitgliedern Katharina Slapnicar (76) und Georg Marzell (88). Nach dem Abendessen trug die Melzer-Band zu guter Stimmung bei, die bis in die frühen Morgenstunden anhielt.

Abschließend möchte ich nun noch einige Worte des Dankes an diejenigen richten, die uns allen dieses Wiedersehen so unvergesslich gestaltet haben. An erster Stelle danken wir Heide Rose Tittes ganz herzlich für die ausgezeichnete Organisation des Festes. Ein Dankeschön gebührt auch Frank Leichtweis, der das Transparent mit dem Motto des Jubiläums, die Flyer und die Festabzeichen entwarf. Den Verantwortlichen für den Einlass (Monika Tontsch und Heide Rose Tittes) danken wir ebenfalls. Nicht zuletzt danken wir Reiner Horvath, der die Präsentation „40 Jahre Heldsdörfer Männerchor und Blasmusik“ vorbereitet hatte. Am Sonntagmorgen hieß es wieder Abschied nehmen. Die Heldsdörfer reisten im Bewusstsein ab, dass es nach diesem gelungenen Jubiläumstreffen ein 11. Heldsdörfer Treffen geben wird, bei dem die Begegnung mit Freunden, Bekannten und vielen Landsleuten möglich wird.

Angelika Fenker

Schlagwörter: Burzenland, Neuwahlen

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