23. November 2009

Talmescher Kirche in neuem Glanz

Ein Herzenswunsch sollte im August des Jah­res 2007 in Erfüllung gehen: das Wandeln auf den Spuren der Kindheit in Talmesch. Doch die­se sah anders aus als in der Vorstellung ausgemalt. Vieles hatte sich verändert, schöne Heimat­flecken waren zu Schandflecken verkommen, Altes hatte Neuem Platz gemacht, Bekann­tes war Unbekanntem gewichen. Und der An­blick, den die Kirche bot, mit dem bröckelnden Putz, dem eindeutig sichtbaren Verfall, ließ leise Hoff­nungs­losigkeit aufkommen. Aus der jedoch der Ent­schluss entsprang, die Ärmel hochzukrempeln und die Kirche zu renovieren, sie als Gotteshaus, als Sinnbild für Glauben und Zuver­sicht, Ge­mein­deleben und Tradition zu erhalten.
Mit den aussa­gekräftigen Worten „Respekt der Vergangen­heit, Erhalt für die Zukunft“ wurde das Gegen- ­wartsziel festgelegt: die Wiederin­stand­setzung der Talmescher Kirche. Der Weg, den der Ini­tia­tor Georg Moodt gemeinsam mit den Mitverant­wortlichen Pfarrer Gerhard Kenst und dem Pres­byterium zur Erreichung des Vor­habens be-­ schritt, war steinig. Es galt Spenden­gelder zu sammeln, bürokratische Hürden zu überwinden, Anträge zu stellen, Überzeugungs­arbeit zu leisten. Und oft, wenn ein Stein aus dem Weg geräumt schien, tauchte ein neuer auf. Gutachten mussten eingeholt, Vereinbarungen getroffen, Helfer mobilisiert werden. Glückli­cher­weise gab es tatkräftige Unterstützung, unentbehrliche Hil­fe­stellungen, ermutigende Wor­te. Dank der vielen bereitwilligen Spender kam ein Betrag von über €13 000 Euro zusammen, der die Renovie­rung des Daches ermöglichen sollte. So wurden die Tannenbäume im Kirchhof gefällt, bearbeitet und gelagert, um die Dachlat­ten erneuern zu können. Geeignete Dachziegeln wurden ausfindig gemacht, erfahrene Handwer­ker gesucht. Die­sem ersten Etappenziel der Dach­erneuerung sollten schrittweise weitere folgen.
Die Kirche in Talmesch erstrahlt in neuem Glanz. ...
Die Kirche in Talmesch erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Ligia Nacu
Es war einer schicksalsgleichen Fügung zu ver­danken, dass durch den Verkauf des Kultur­saa­les an die Stadt Talmesch unerwartet ein Betrag zur Verfügung stand, der die vollständige Außen­renovierung der Kirche ermöglichte. Die Reno­vierungsarbeiten begannen Ende Juni am Turm­dach. Sie schritten zügig voran. Eindrucks­voll war der Anblick, der sich dem Betrachter bot, als die Handwerker das Turmdach in schwindelerregender Höhe gekonnt neu deckten. Tag für Tag konnte man sich live oder auf der Internet­seite www.talmescherecho.de vom Fortschritt der Arbeiten überzeugen, die Ver­putz- und Ma­ler­arbeiten mitverfolgen. Mit der Instandsetzung des Denkmals und dem Legen einer Kiesdrai­nage als Feuchtigkeitsschutz wurden die Arbeiten vor­erst beendet.

2010 sollen die Renovierungsarbeiten möglichst fortgesetzt werden. Die Fenster weisen gra­vierende Mängel auf, der Innenraum ist eben­falls in einem kritischen Zustand. Alle Beteiligten zählen weiterhin darauf, dass die Bereitschaft, die Finanzierungslast auf möglichst vielen Schul­tern zu verteilen, ungebrochen ist. Es besteht für Einzelpersonen sowie für Familien oder Famili­enzusammenschlüsse die Möglich­keit, ein Fens­terelement oder auch komplette Fenster zu finanzieren. Die Namen der Spender werden auf Messingplatten eingraviert und am Fenster­rah­men befestigt.

Das Schöne ist im neuen Erscheinungsbild der Talmescher Kirche in wunderbarer Weise sichtbar geworden. Ein Herzenswunsch, nein, viele Herzenswünsche sind damit in Erfüllung gegangen. Unsere Vision ist, dass im August 2011 im Rahmen des Talmescher Treffens vor Ort alle, die unter dem Kirchendach vereint sind, die Auf­schrift über dem Altarraum „Ehre sei Gott in der Höhe“ verinnerlichen und in der ganzen Welt verbreiten.

Karin Mieskes

Schlagwörter: Kirchenrenovierung, Talmesch, Spendenaufruf

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