30. November 2002

Karl-Heinz Hedrich

Unter den erfolgreichen österreichischen Jungköchen befindet sich auch der Siebenbürger Karl-Heinz Hedrich, der nun schon das zweite Mal mit einem „Goldenen Reindl“ ausgezeichnet wurde. Seine Gerichte wurden selbst von Altbundeskanzler Helmut Kohl genossen.
Karl–Heinz Hedrich, jüngstes von vier Geschwistern aus dem oberösterreichischen Traun, absolvierte im Restaurant „Fürlinger“ in Öd, einem Vorort von Traun, seine Lehre als Koch. Anschließend wollte er weiter Erfahrung sammeln und besuchte renommierte Lokale in Österreich und Deutschland, in denen er lernte, die wunderbarsten Gerichte zu kochen und zu gestalten. So kam er zunächst ins „Hilton Vienna Plaza“ nach Wien, um dann im Landhaus „Bacher“ in Mautern bei der ersten Köchin Österreichs, die mit drei „Hauben“ ausgezeichnet wurde, Rezepte zu sammeln. Jeweils eineinhalb Jahre dauerten diese beiden Praktika. Es folgte ein zweiter Aufenthalt im „Hilton“ in Wien und dieses Mal bei Werner Matt, dem berühmtesten Koch Österreichs. Unter vielen Prominenten durfte Karl-Heinz hier auch für Harry Belafonte, den ehemaligen Tennisspieler Michael Stich oder Michael Fuchs, den Sohn des bekannten Künstlers Ernst Fuchs, die schmackhaftesten Gerichte zubereiten.

Von Wien ging es nach Berlin und hier wiederum ins „Hilton“. Nach einer deutsch-französischen Gedenkfeier, umringt von etlichen Sicherheitskräften, hatte Hedrich die Ehre, für Altbundeskanzler Helmut Kohl und den damaligen Präsidenten Frankreichs, François Mitterand, seine Kochkünste unter Beweis zu stellen. Für den bulgarischen Verpackungskünstler Christo musste er natürlich ein Menü im Verpackungsstil kreieren.

Auf seinen Zwischenstationen in Traun, Linz, am Mondsee, im Salzkammergut oder im „Palais Schwarzenberg“ in Wien sammelte Karl-Heinz Hedrich viel Erfahrung, so dass er heute mit seinen 29 Jahren schon zu den erfolgreichsten Köchen Österreichs gehört.

Seine Kochkünste wissen aber auch seine Kollegen aus der Jugend- und Tanzgruppe Traun sehr zu schätzen. Nach den Lehr- und Wanderjahren kehrte er nämlich nach Traun zurück und engagierte sich, wie seine Geschwister vor ihm, in der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen. Selbstverständlich gehört er hier zum Kreis der aktiven Tänzer und nebenbei kümmert er sich auch sehr liebevoll um die Vereinsfahne, die er bei den verschiedensten Anlässen stolz trägt. Wenn in Traun größere Feste anstehen, bereitet Karl–Heinz Hedrich hinter dem Herd für Hunderte von Gästen die Speisen zu. Man erinnert sich noch gerne daran, wie er letztes Jahr die verschiedensten, schmackhaften Häppchen vorbereitete, als die Nachbarschaft und die Tanzgruppe Traun ihr 45-jähriges Jubiläum feierten. Ein anderes Mal bereitet er aber auch einen großen „Palukes“ (Maisbreitorte) zu und es gibt siebenbürgische Bratwürste. Eine sehr ehrenvolle und ehrenamtliche Tätigkeit für ihn, die ihm die Anerkennung seiner Kollegen in der Tanzgruppe eingebracht hat.

Seit 1999 ist Karl-Heinz Hedrich Chefkoch im Gästehaus der Firma „Ebner“, einer österreichischen Firma, die weltweit vertreten ist im Industrieofen-Bau und ihren Sitz in Linz-Leonding hat. Hier kann er seinen kulinarischen Phantasien freien Lauf lassen und die Gäste der Firma mit lukullischen Köstlichkeiten verwöhnen. Hedrich kauft sich seine Zutaten selber ein. Er bereitet die Gerichte und Menüs so gut zu, dass er nun schon das zweite „Goldene Reindl“ nach 2001 verliehen bekam. Der österreichische Kochverband verleiht nämlich seit 14 Jahren an junge, erfolgreiche Köche einmal im Jahr das „Goldene Reindl“ und Karl-Heinz Hedrich war einer der zehn ausgezeichneten Köche.

Ehefrau Sandra, mit der Karl-Heinz Hedrich seit zwei Jahren verheiratet ist, meinte lakonisch zu den Zukunftsplänen ihres Ehegatten: „Ein drittes Reindl darf er ruhig bekommen, aber ein drittes Kind möchte ich zurzeit noch nicht haben!“ Sie war nämlich stets schwanger, wenn es ein „Goldenes Reindl“ gab. Wie die Familienplanung auch immer aussehen mag, Karl-Heinz Hedrich wird mit Sicherheit auch in Zukunft herrliche Gerichte für seine Gäste kochen.

Herbert Liess

Schlagwörter: Porträt, Kultur

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.