2. Januar 2008
Guido Retter: Vom Wirtschaftsaufschwung in Siebenbürgen profitieren
Die Ernennung zur europäischen Kulturhauptstadt 2007 hat den Wirtschaftsboom Hermannstadts angeheizt. Mitten im Geschehen befindet sich der Siebenbürger Sachse Guido Retter. „Mr. Airport“ nannte ihn kürzlich das Wirtschaftsmagazin „Sibiu Business“, da er eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung des Hermannstädter Flughafens spielt. Zusammen mit Dornier Consulting ist RETTER Projektmanagement zuständig für das Projektmanagement dieses Vorhabens, das unter besonders schwierigen Bedingungen durchgeführt wird: Es ist der erste Flughafen Rumäniens, der nach 1990 – also unter den Bedingungen der Marktwirtschaft – und dazu unter Aufrechterhaltung des Flugbetriebs vollständig erneuert wird.
Der Wirtschaftsaufschwung in Siebenbürgen eröffnet nach Ansicht von Dipl.-Ing. und Dipl.-Wirtsch.-Ing. Guido Retter auch vielen anderen ausgewanderten Siebenbürger Sachsen berufliche Chancen und Verdienstmöglichkeiten, die mit jenen in Deutschland vergleichbar seien. Am 25. Februar 1973 in Stolzenburg geboren, besuchte Guido Retter das Brukenthal-Gymnasium in Hermannstadt und legte das Abitur – bedingt durch die Aussiedlung 1990 nach Deutschland – 1993 am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden ab.
Er studierte Bauingenieurwesen an der Bergischen Universität in Wuppertal und Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität München, wo er sich auf die Bereiche Baumanagement und Finanzen spezialisierte. 2003 gründete er seine eigene Firma, RETTER Projektmanagement mit Sitz in München, und betreut seither groß angelegte Bau- und Investitionsvorhaben in Deutschland, Rumänien und anderen Ländern. Die Firma entwickelte sich zu einer Unternehmensgruppe, in der neben dem Management der Projekte auch die Planung und Projektentwicklung durchgeführt werden.
Dem zielstrebigen Bau- und Wirtschaftsingenieur kommen dabei nicht nur sein fachliches Wissen, sondern auch seine Erfahrung im Bereich multikultureller Projekte und vor allem die landeskundlichen Kenntnisse über Rumänien zugute. Seine Risikobereitschaft und sein Erfolg haben ihm zu internationalem Ansehen verholfen. 2008 werden Guido Retter weitere, milliardenteure Vorhaben in Rumänien anvertraut. Ab März 2008 wird er die Errichtung eines Geschäfts- und Handelszentrums in Kronstadt koordinieren. Das von der Firma TriGranit entwickelte Bauvorhaben wird 160 Millionen Euro kosten und soll 15 Monate nach Baubeginn fertig gestellt werden. Ebenfalls im nächsten Jahr wird Retter – im Auftrag von TriGranit – das Projektmanagement des Esplanada City Centers in Bukarest übernehmen. Es ist das bisher größte Immobilienprojekt in Rumänien – in Höhe von einer Milliarde Euro. Auf einer Fläche von 107 140 qm entstehen im Herzen der rumänischen Hauptstadt modernste Anlagen für Einkaufszentren, Büros, Geschäfte, Hotels und Kulturveranstaltungen.
Retters bislang größte Herausforderung war die Modernisierung des Flughafens in Hermannstadt. „Sie haben Băneasa überflügelt“, sagte der rumänische Transportminister Ludovic Orban bei der feierlichen Einweihung des neuen Terminals am Hermannstädter Flughafen am 17. September. Martin Bottesch, Vorsitzender des Hermannstädter Kreisrates, war die treibende Kraft dieses Vorhabens. Er berichtete über die wichtigsten Etappen. 2005 hatte der Kreisrat beschlossen, den Flughafen zu erneuern. Im Frühjahr 2005 wurde über eine Ausschreibung die Firma Dornier in Deutschland als Berater des Kreisrats beauftragt. Die Vormachbarkeitsstudie zeigte, dass das Projekt teurer sein werde als ursprünglich gedacht. Es wurden Verhandlungen mit der Europäischen Investitionsbank aufgenommen. Realisierbar wurde das Vorhaben erst, als die Stadt Hermannstadt zusagte, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, und als die rumänische Regierung als dritter Partner hinzu kam und im letzten Jahr 40 Millionen Lei einbrachte. So konnten die Arbeiten schon 2006 beginnen. Allerdings garantierte die Regierung den mit der Europäischen Investitionsbank verhandelten Kredit nicht, und im Frühjahr 2007 nahmen Kreis und Stadt Hermannstadt ein Darlehen von 140 Millionen Lei von der Kommerzbank Dexia auf.
Die Planung wurde von den Firmen Iptana (Bukarest) und Obermeyer (München) erstellt. Die Gebäude – das Terminal, der Tower, das Feuerwehrgebäude, das Gebäude für die Heiz- und die Sprinkleranlage, der Behälter für Löschwasser sowie die Trafo-Station – wurden von einem Konsortium, bestehend aus Con-A, Dafora und Lindner, errichtet. Das neue Terminal kann stündlich 300 und im Jahr eine Million Fluggäste aufnehmen.
Am 7. November 2007 wurde die neue Start- und Landebahn des Hermannstädter Flughafens mit einer Länge von 1 500 Metern ihrer Bestimmung übergeben. Die alte Landebahn wird bis Ende Mai 2008 von der Firma Max Bögl erneuert, so dass auf dem Hermannstädter Flughafen auch Großflugzeuge starten und landen können. Die Arbeiten am alten Vorfeld und am alten Terminal werden im Frühjahr 2008 fertig gestellt.
Dem zielstrebigen Bau- und Wirtschaftsingenieur kommen dabei nicht nur sein fachliches Wissen, sondern auch seine Erfahrung im Bereich multikultureller Projekte und vor allem die landeskundlichen Kenntnisse über Rumänien zugute. Seine Risikobereitschaft und sein Erfolg haben ihm zu internationalem Ansehen verholfen. 2008 werden Guido Retter weitere, milliardenteure Vorhaben in Rumänien anvertraut. Ab März 2008 wird er die Errichtung eines Geschäfts- und Handelszentrums in Kronstadt koordinieren. Das von der Firma TriGranit entwickelte Bauvorhaben wird 160 Millionen Euro kosten und soll 15 Monate nach Baubeginn fertig gestellt werden. Ebenfalls im nächsten Jahr wird Retter – im Auftrag von TriGranit – das Projektmanagement des Esplanada City Centers in Bukarest übernehmen. Es ist das bisher größte Immobilienprojekt in Rumänien – in Höhe von einer Milliarde Euro. Auf einer Fläche von 107 140 qm entstehen im Herzen der rumänischen Hauptstadt modernste Anlagen für Einkaufszentren, Büros, Geschäfte, Hotels und Kulturveranstaltungen.
Retters bislang größte Herausforderung war die Modernisierung des Flughafens in Hermannstadt. „Sie haben Băneasa überflügelt“, sagte der rumänische Transportminister Ludovic Orban bei der feierlichen Einweihung des neuen Terminals am Hermannstädter Flughafen am 17. September. Martin Bottesch, Vorsitzender des Hermannstädter Kreisrates, war die treibende Kraft dieses Vorhabens. Er berichtete über die wichtigsten Etappen. 2005 hatte der Kreisrat beschlossen, den Flughafen zu erneuern. Im Frühjahr 2005 wurde über eine Ausschreibung die Firma Dornier in Deutschland als Berater des Kreisrats beauftragt. Die Vormachbarkeitsstudie zeigte, dass das Projekt teurer sein werde als ursprünglich gedacht. Es wurden Verhandlungen mit der Europäischen Investitionsbank aufgenommen. Realisierbar wurde das Vorhaben erst, als die Stadt Hermannstadt zusagte, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, und als die rumänische Regierung als dritter Partner hinzu kam und im letzten Jahr 40 Millionen Lei einbrachte. So konnten die Arbeiten schon 2006 beginnen. Allerdings garantierte die Regierung den mit der Europäischen Investitionsbank verhandelten Kredit nicht, und im Frühjahr 2007 nahmen Kreis und Stadt Hermannstadt ein Darlehen von 140 Millionen Lei von der Kommerzbank Dexia auf.
Die Planung wurde von den Firmen Iptana (Bukarest) und Obermeyer (München) erstellt. Die Gebäude – das Terminal, der Tower, das Feuerwehrgebäude, das Gebäude für die Heiz- und die Sprinkleranlage, der Behälter für Löschwasser sowie die Trafo-Station – wurden von einem Konsortium, bestehend aus Con-A, Dafora und Lindner, errichtet. Das neue Terminal kann stündlich 300 und im Jahr eine Million Fluggäste aufnehmen.
Am 7. November 2007 wurde die neue Start- und Landebahn des Hermannstädter Flughafens mit einer Länge von 1 500 Metern ihrer Bestimmung übergeben. Die alte Landebahn wird bis Ende Mai 2008 von der Firma Max Bögl erneuert, so dass auf dem Hermannstädter Flughafen auch Großflugzeuge starten und landen können. Die Arbeiten am alten Vorfeld und am alten Terminal werden im Frühjahr 2008 fertig gestellt.
Siegbert Bruss
Schlagwörter: Wirtschaft, Porträt
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