29. Juli 2008
Arnold Klingeis: Hotelfachmann wird Rathauschef
Der neue Bürgermeister von Freck/Avrig, Arnold Klingeis, wurde am 3. Juli im Rahmen einer feierlichen Sitzung des Lokalrates im Beisein des Forumsvorsitzenden Klaus Johannis ins Amt eingesetzt. Klingeis, 1978 in Freck geboren, ist einer von zehn Bürgermeistern des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR). Der gelernte Hotelfachmann hat bereits mannigfaltige Pläne. „Bis jetzt macht alles Spaß“, erklärte der frischgebackene Bürgermeister gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung.
Der Frecker Stadtrat zählt 17 Mitglieder, fünf davon seitens des Forums – einer ist der jüngere Bruder des Bürgermeisters. Die Demokratische Liberale Partei (PD-L) hat vier Stadträte, ebenso viele die sozialdemokratische PSD. Es folgen die nationalliberale PNL mit drei und die Konservative Partei PC mit einem Sitz.
„Bis jetzt ist es nie passiert, dass mein Bruder und ich große Meinungsverschiedenheiten hatten, die wir nicht klären konnten“, sagt Arnold Klingeis. Auf seine Familie zählt er fest, denn die Geschäfte am Bulea-See laufen weiter: „Die Managementstruktur ist bereits entwickelt. Vor vier Jahren bin ich aus Deutschland zurückgekommen und leite den Betrieb meiner Eltern. Meine Familie ist noch da und es wird sich auch der Mittelweg finden.“ Der gelernte Hotelfachmann hat durch das Familiengeschäft Managementerfahrung erworben, die ihm auch bei seinem Bürgermeisteramt hilft: „Unser Familienbetrieb zählt zwischen 30 und 40 Angestellte, da lernt man sich durchzusetzen, auch wenn man jünger ist als viele von ihnen. Ich habe bereits selber mehrere Projekte entwickelt. Das ist eine Erfahrung, die ich als Bürgermeister brauche.“ Und Projekte und Pläne für Freck hat Klingeis viele: „Mit Hilfe der Brukenthalstiftung wollen wir in der ehemaligen Sommerresidenz von Samuel von Brukenthal eine Hotelfachschule und eine Schule für gehobene Gastronomie entwickeln. Außerdem soll hier ein Kulturzentrum organisiert werden.“ Der gebürtige Frecker weiß allerdings, dass es noch viel Arbeit gibt: „In Freck muss die Infrastruktur erneuert werden, desgleichen die Wasserversorgung und das Abwassersystem, auch die Straßen müssen repariert werden.“
Da Klingeis bereits in der Tourismusbranche tätig war als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Transilvania-Vereins, bleibt Tourismus einer seiner Schwerpunkte: „Das Ziel unseres Vereins ist es, die Tourismusindustrie zu entwickeln, um internationale Märkte anzuziehen.“ Nun plant er für Freck, den Berg- und Kulturtourismus zu entwickeln, „das ist eine persönliche Ambition“. Auch für die verlassene Militärkaserne bei Freck hat der Bürgermeister große Pläne: „Man kann die Kaserne wirtschaftlich sinnvoll nutzen. Es ist nicht einfach, Industrie anzusiedeln“, meint Klingeis, so dass ein gutes Projekt da Hilfe leisten könnte. „Wir möchten ein europäisches Forschungszentrum hierher locken. Man kann sowohl im akademischen als auch im medizinischen Bereich etwas machen. In diesem Zusammenhang möchten wir hier eine Wohnsiedlung von etwa 150 ha einrichten. Das soll ein Einzugsgebiet für Hermannstadt sein.“ – Freck ist 26 km entfernt.
Der junge Bürgermeister will erst auf eigenen Beinen stehen: „Das DFDR wird mich unterstützen, wenn es der Fall sein sollte, doch zuerst ist es wahrscheinlich umgekehrt: Das Forum hat Erfolgserwartungen an mich. Und die Forumsmitglieder trauen mir, sonst hätten sie mich nicht unterstützt. Man hat aber auf jeden Fall eine bessere Kontrolle, wenn man sich selber hilft. Natürlich gibt es gleiche Interessen. Auch das Forum baut zum Beispiel auf Tourismus.“
Den Sprung aus dem Geschäftsleben in die Politik findet Klingeis selbstverständlich: „Business und Politik gehören zusammen. Und für mich ist es eine gute Erfahrung, beide Seiten kennen zu lernen. Ich hatte die Ambition, etwas Besonderes zu machen. Außerdem lernt man in vier Amtsjahren, was man in zwei Studiengängen lernen würde.“
Um all seine Pläne meistern zu können, will Arnold Klingeis im Herbst ein Studium in Richtung Management und Marketing beginnen: „Ich denke immer, dass ich mehr Wissen brauche. Das ist im Moment mein Schwachpunkt“, gesteht er. Doch da kann er wiederum auf seine Stärken aufbauen: „Ich denke, meine Stärke ist der Weitblick. Auch wenn viele meinen, dass es eine Gefahr sein könnte, bin ich überzeugt, dass es eine Stärke ist. Natürlich ist ein realistisches Fundament wichtig, denn darauf muss jede Vision gebaut werden, sonst nennt man es Träumerei.“
Dass seine Kandidatur keine Phantasterei war, hat der Wahlerfolg gezeigt. Jetzt ist es an Klingeis nachzuweisen, dass seine Visionen zukunftstauglich sind.
„Bis jetzt ist es nie passiert, dass mein Bruder und ich große Meinungsverschiedenheiten hatten, die wir nicht klären konnten“, sagt Arnold Klingeis. Auf seine Familie zählt er fest, denn die Geschäfte am Bulea-See laufen weiter: „Die Managementstruktur ist bereits entwickelt. Vor vier Jahren bin ich aus Deutschland zurückgekommen und leite den Betrieb meiner Eltern. Meine Familie ist noch da und es wird sich auch der Mittelweg finden.“ Der gelernte Hotelfachmann hat durch das Familiengeschäft Managementerfahrung erworben, die ihm auch bei seinem Bürgermeisteramt hilft: „Unser Familienbetrieb zählt zwischen 30 und 40 Angestellte, da lernt man sich durchzusetzen, auch wenn man jünger ist als viele von ihnen. Ich habe bereits selber mehrere Projekte entwickelt. Das ist eine Erfahrung, die ich als Bürgermeister brauche.“ Und Projekte und Pläne für Freck hat Klingeis viele: „Mit Hilfe der Brukenthalstiftung wollen wir in der ehemaligen Sommerresidenz von Samuel von Brukenthal eine Hotelfachschule und eine Schule für gehobene Gastronomie entwickeln. Außerdem soll hier ein Kulturzentrum organisiert werden.“ Der gebürtige Frecker weiß allerdings, dass es noch viel Arbeit gibt: „In Freck muss die Infrastruktur erneuert werden, desgleichen die Wasserversorgung und das Abwassersystem, auch die Straßen müssen repariert werden.“
Da Klingeis bereits in der Tourismusbranche tätig war als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Transilvania-Vereins, bleibt Tourismus einer seiner Schwerpunkte: „Das Ziel unseres Vereins ist es, die Tourismusindustrie zu entwickeln, um internationale Märkte anzuziehen.“ Nun plant er für Freck, den Berg- und Kulturtourismus zu entwickeln, „das ist eine persönliche Ambition“. Auch für die verlassene Militärkaserne bei Freck hat der Bürgermeister große Pläne: „Man kann die Kaserne wirtschaftlich sinnvoll nutzen. Es ist nicht einfach, Industrie anzusiedeln“, meint Klingeis, so dass ein gutes Projekt da Hilfe leisten könnte. „Wir möchten ein europäisches Forschungszentrum hierher locken. Man kann sowohl im akademischen als auch im medizinischen Bereich etwas machen. In diesem Zusammenhang möchten wir hier eine Wohnsiedlung von etwa 150 ha einrichten. Das soll ein Einzugsgebiet für Hermannstadt sein.“ – Freck ist 26 km entfernt.
Der junge Bürgermeister will erst auf eigenen Beinen stehen: „Das DFDR wird mich unterstützen, wenn es der Fall sein sollte, doch zuerst ist es wahrscheinlich umgekehrt: Das Forum hat Erfolgserwartungen an mich. Und die Forumsmitglieder trauen mir, sonst hätten sie mich nicht unterstützt. Man hat aber auf jeden Fall eine bessere Kontrolle, wenn man sich selber hilft. Natürlich gibt es gleiche Interessen. Auch das Forum baut zum Beispiel auf Tourismus.“
Den Sprung aus dem Geschäftsleben in die Politik findet Klingeis selbstverständlich: „Business und Politik gehören zusammen. Und für mich ist es eine gute Erfahrung, beide Seiten kennen zu lernen. Ich hatte die Ambition, etwas Besonderes zu machen. Außerdem lernt man in vier Amtsjahren, was man in zwei Studiengängen lernen würde.“
Um all seine Pläne meistern zu können, will Arnold Klingeis im Herbst ein Studium in Richtung Management und Marketing beginnen: „Ich denke immer, dass ich mehr Wissen brauche. Das ist im Moment mein Schwachpunkt“, gesteht er. Doch da kann er wiederum auf seine Stärken aufbauen: „Ich denke, meine Stärke ist der Weitblick. Auch wenn viele meinen, dass es eine Gefahr sein könnte, bin ich überzeugt, dass es eine Stärke ist. Natürlich ist ein realistisches Fundament wichtig, denn darauf muss jede Vision gebaut werden, sonst nennt man es Träumerei.“
Dass seine Kandidatur keine Phantasterei war, hat der Wahlerfolg gezeigt. Jetzt ist es an Klingeis nachzuweisen, dass seine Visionen zukunftstauglich sind.
Ruxandra Stănescu
Schlagwörter: Forum, Politik, Kommunalpolitik
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- 01.08.2008, 14:18 Uhr von Christian Schoger: Aber gewiss doch, Siel. Wären wir sonst im Dialog? Grüße, [weiter]
- 01.08.2008, 13:45 Uhr von Siel: Hallo Herr Schoger, mir war der Begriff "Rathauschef" im Titel auch aufgefallen und ich dachte ... [weiter]
- 01.08.2008, 12:20 Uhr von Christian Schoger: Hallo Herr Milata, Sie hatten in Ihrer ersten Reaktion geäußert: „’Rathauschef’? Richtig wäre ... [weiter]
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