Also machte sie sich auf die Suche – und wurde erst bei ihrer Cousine fündig, die ein altes Buch mit Tschiripikgeschichten von Adolf Schullerus besitzt, das sie Seite für Seite einscannte und schickte. Nun konnte Heike Leonhardt-Huober ihren Kindern neue Geschichten vorlesen – und zwar in sächsischer Mundart, die sie für die Kinder übersetzte. Das war so inspirierend, dass im vergangenen Sommer „wahre Malorgien“ stattfanden, die sich in zwei kleinen Büchlein niedergeschlagen haben: Tschiripikgeschichten Band 1 (ISBN 978-3-848264209) und Tschiripikgeschichten Band 2 (ISBN 978-3-732237418) können für jeweils 8,90 Euro im Buchhandel erworben werden.

Neben den Zeichnungen, die fast ausschließlich von Tochter Paula stammen, die gerade ihren neunten Geburtstag feierte, stehen die Texte in Mundart mit deutscher Übersetzung. Dass die Übertragung nicht einfach war, gibt die 1971 in Kronstadt geborene Heike Leonhardt-Huober unumwunden zu und nimmt Verbesserungsvorschläge und Anregungen gern per E-Mail (heikeleonhardthuober[ät]gmx.de) an. Ein Nebeneffekt der sächsischen Lektüre: Die Kinder brauchen jetzt keine Übersetzungen mehr. Wer Lust hat, kann sich einige Tschiripikgeschichten auch auf Youtube anschauen; Sohn Erik (16) hat einige Videos zusammengestellt, die unter dem Stichwort „Tschiripik“ zu finden sind.

Heike Leonhardt-Huober, die bis zur Aussiedlung mit ihren Eltern 1983 in Reps gelebt hat, verschenkte – sozusagen als „Testballon“ – einige der Bücher in der Verwandtschaft und bekam durchweg positives Echo. Nun hofft sie, dass die Geschichten vom Tschiripik auch vielen anderen Lesern gefallen. Ihre vier Söhne (20, 18, 16, 4) sind schon jetzt stolz auf ihre Mutter und die kleine/große Schwester.

dr