Dazu hatte Orendi als Bezirksvorsitzender der Union der Vertriebenen (UdV) in der Christlich Sozialen Union in Bayern (CSU) und auch im Namen der Bayerisch-Siebenbürgischen Gesellschaft aus München und dem teilnehmenden Landesverband Bayern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland bzw. dessen Kreisgruppe Bad Tölz – Wolfratshausen, eingeladen. Walter Krafft ist Leiter der Internationalen Musikschule mit dem Münchner Musikseminar und seit Jahren um einen regen Austausch von Musikkünstlern mit Rumänien bemüht. Zu dieser Veranstaltung hatte Krafft den zwölfjährigen Geigenvirtuosen Mircea Dumitrescu, einen Schüler des Bukarester Musiklyzeums „George Enescu“, mit seiner Geigenlehrerin Prof. Olivia Papa und Korepetitorin Prof. Smaranda Ilea eingeladen.

Orendi freute sich, unter den Ehrengästen Dr. Günther Beckstein, MdL, Ministerpräsident a.D. in Bayern, die beiden Landtagsabgeordneten Christa Matschl, zuständig für die Vertriebenenpolitik in der CSU, und den Stimmkreisabgeordneten der CSU, Martin Bachhuber, begrüßen zu können. Aus Siebenbürgen waren aus der Partnerstadt Mühlbach, rumänisch Sebeș, eine Delegation mit dem Bürgermeister Dr. Mugurel Liviu Sîrbu an der Spitze und Vertretern des Kulturamtes der Einladung gefolgt. Dazu gehörte ein 30-köpfiges Ensemble mit Taraf-Volksmusik-Orchester und der aus Schülern des Kulturzentrums Mühlbach bestehende Chor und dessen Solisten. In ihrem Grußwort zeigte Herta Daniel, Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, die Ziele dieser Veranstaltungen auf, darunter die Brückenfunktion in einem geeinten Europa, dem Kennenlernen und Fördern vor allem der Jugend beider Länder. Sie informierte über die seit Jahren erfolgreiche Teilnahme der Jugendtanzgruppen aus der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen an den alljährlichen Trachten-Europeaden in verschiedenen Ländern.

Der Ehrengast Dr. Günther Beckstein sprach zum Thema „Heimat in Europa“ und schöpfte aus seiner großen Erfahrung im Umgang mit der Vertriebenenpolitik in Bayern und Deutschland. Dankbar erinnerte er sich an seine Besuche in Bad Tölz und Geretsried, wo ihm großer Respekt und Verständnis zuteil wurden. Er wies auf die wichtige Rolle des Hauses des Deutschen Ostens in München und des Hauses der Heimat in Nürnberg bei der Integration der Spätaussiedler und damit auch auf die Bedeutung der UdV hin.

Der musikalische Teil des Folkloreabends begann mit dem Gaissacher Gitarrenquartett. Danach zeigte die Siebenbürgisch-Sächsische Trachtentanzgruppe aus Geretsried drei muntere Tänze, die für den Volkstanzwettbewerb der siebenbürgischen Jugend in Augsburg vorbereitet wurden. Ein besonderer Genuss war der Auftritt des für sein Können noch sehr jungen Geigenschülers mit feinfühliger Klavierbegleitung. Unter den drei Stücken, die er alle auswendig spielte, waren auch Pablo Sarasate und ein Csardas von V. Monti zu hören.

Den Höhepunkt des langen Abends brachten die rumänischen Ensemblemitglieder mit Kindern und Jugendlichen, alle in der schönen weißen und schwarzen Volkstracht der Mărginime in und um Săliște. Nach einem erfolgreichen Auftritt am Vorabend im Münchner Gasteig zeigte das Musikensemble ein beeindruckendes Folklore-Programm. Auch die Musiker des Taraforchesters begeisterten, vor allem mit dem Blasinstrument Taragot, einem Zwischending zwischen Saxophon und Klarinette.

Am Ende ergriff der Bürgermeister Dr. Sîrbu das Wort und dankte für den herzlichen Empfang in München und Bad Tölz. Im Namen des Stadtrates des Munizipiums Mühlbach lud er eine Delegation der anwesenden Politiker und die Organisatoren zu einem Gegenbesuch ein. Auch Andreas Orendi hatte allen Grund, den Volksmusikanten und Tänzern für den gelungenen Folkloreabend zu danken.

Walter Klemm