26. Oktober 2010

Zu Gast beim Sachsentreffen in Bistritz

Bei strömendem Regen haben die Siebenbürger Sachsen aus Landshut das kulturelle Programm beim 20. Sachsentreffen in Bistritz mitgestaltet (die Siebenbürgische Zeitung berichtete).
Nach 16-stündiger Fahrt in Bistritz angekommen, bezogen wir die Zimmer im Hotel „Corvana de aur“, wo auch unsere Freunde aus Traun untergebracht waren. Nach einem Essen standen uns ein paar Stunden zur freien Verfügung. Der erste Auftritt war ein Platzkonzert der Trauner Adjuvanten und der Landshuter Blaskapelle an der Promenade. Erst spielte jede Kapelle einzeln, danach alle zusammen. Wieder einmal haben sie bewiesen, wie gut das Miteinander klappt. Anschließend kehrten alle in der „Crama veche“ zu einem traditionellen Abendessen ein.

Am Samstag begann das Fest mit dem Empfang der Ehrengäste im Rathaus. Zum Festgottesdienst fanden sich unzählige Sachsen in der Ev. Stadtpfarrkirche ein – das zeigt, dass die Kirche der Mittelpunkt der Sachsen war und ist. Grußworte sprach Ortspfarrer Johann Dieter Krauss. Die Predigt hielt Bischof D. Dr. Christoph Klein. Nach dem Gottesdienst begab man sich in die Fußgängerzone, wo auf überdachter Bühne (es regnete ja) die Grußworte der Ehrengäste folgten. Der Bistritzer Bürgermeister Ovidiu Crețu brachte immer wieder den Stolz zur Sprache, dass seine Stadt als Austragungsort des Treffens erwählt wurde. Er hatte keine Mühe gescheut, alles so gut wie möglich zu organisieren, und schloss mit den Worten: „Het ben ech en Soks“.

Nach einer Mittagspause startete, vom Markplatz ausgehend, der Trachtenumzug. Es goss in Strömen und wir marschierten wie die Soldaten. Wieder an der Bühne angekommen, folgten die Vorführungen der Volkstanzgruppen. Es hatten sich außer den Tanzgruppen, die aus Deutschland und Österreich (TG Nürnberg, TG Augsburg, TG Landshut gemeinsam mit der TG Regensburg, TG Traun, TG HOG Bistritz) angereist waren, auch einige Tanzgruppen von Sachsen die noch in Rumänien leben, eingefunden (TG des Deutschen Forums, Bistritzer TG Regenbogen, TG aus Sächsisch Regen, TG aus Suceava, TG Schäßburg). Zeitgleich fand im Festsaal des Gewerbevereins der Festvortrag von Horst Göbbel statt. Dem Vorsitzenden des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Peter Pastior, wurde die Honterus-Medaille verliehen. Dem Vorsitzenden der HOG Bistritz-Nösen e. V., Dr. Hans Georg Franchy, wurde mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Bistritz ausgezeichnet, ebenso dem Neubrandenburger Polizeidirektor Manfred Dachner. Am Abend dieses Tages, als alle Auftritte vorüber waren, jeder wieder trockene Kleidung anhatte, lud der Bürgermeister alle aktiven Teilnehmer zu einem Festessen im Zelt ein. Eine Band unterhielt die rund 550 Gäste bis weit nach Mitternacht.

Zum Gottesdienst, gehalten von Pfarrer i.R. Kurt Franchy, fanden sich am Sonntag wieder viele Gläubige ein. Die Blaskapellen aus Traun und Landshut durften zur Mittagszeit auf der Bühne nochmals ein Platzkonzert geben und ernteten viel Applaus. Für Nachmittag war eine Fahrt zur „Stina“ (von einigen auch Alm oder Ranch genannt) geplant, die aber wortwörtlich ins Wasser fiel. Wir, ca. 120 Personen, wurden vom Ehepaar Cioban trotzdem verköstigt. In einer Halle wurden Tische und Bänke aufgestellt. Nach einer Vorspeise gab es Lamm und abends „Balmosch“. Die Blaskapellen spielten zum Tanz auf, Lieder wurden gesungen. Einige erlebten bewegende Momente, als wir das Lied „Lobe den Herren“ in der Jaader Kirche erklingen ließen. Den Abend ließen einige nochmals in der „Crama veche“ ausklingen. Auf den Heimweg machten wir uns wie geplant. Vorher wurde auf dem Bistritzer Markt noch Käse, Wurst, Gogoșari, Vinete und sackweise Pufuleți eingekauft. Die Busfahrt war nicht mehr so heiter wie vor vier Tagen. Die Müdigkeit überwältige uns. Bei den Verkaufsständen bei Huedin machten wir nochmals halt. Der frischgebackene Opa musste für das Enkelchen noch ein Schaukelpferd mitnehmen, und einer fand noch Faschingsmode. Durch Ungarn fuhren wir auf der Autobahn – immer wie uns „Susi“ gelotst hatte. So durften wir um halb zehn Uhr abends Budapest (Zentrum) hell erleuchtet erleben – ein schöner Anblick, fast hätte der Busfahrer angehalten. Nach kurzer Weiterfahrt blinkte plötzlich am Bord des Busses eine Warnung auf. Zum Glück in der Nähe einer Raststation, die noch angefahren werden konnte. Der Bus war kaputt. Es musst Hilfe aus einer Werkstatt in Budapest angefordert werden. Die kamen nach zwei Stunden, mussten aber dann Ersatzteile holen und die Reparatur vornehmen, bis wir dann um 8 Uhr morgens weiterfahren konnten. Wir erreichten gegen 15 Uhr Landshut. Trotz Anstrengung zählt der Eindruck, den wir mitgenommen haben, und es war eine schöne Reise.

Bedanken möchten wir uns bei den beiden Paaren aus Regensburg, die uns beim Tanzen unterstützt haben; bei unseren Freunden aus Traun, speziell bei Dietmar Lindert für die Organisation der Unterkunft und des gesamten Aufenthalts. Weiterhin bedanken wollen wir uns beim Bistritzer Bürgermeister für den Empfang und die Bewirtung als auch beim Landsverband Bayern und bei all denen, die zum Gelingen diese Treffens beigetragen haben.

Herta Breit

Schlagwörter: Landshut, Bistritz, Sachsentreffen

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