Nach der musikalischen Einstimmung durch die Blaskapelle eröffnete der Vorsitzende der Kreisgruppe Augsburg, Gottfried Schwarz, die Festveranstaltung im Barbarasaal des Stetten-Institutes in Augsburg und begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, unter ihnen den Bundeskulturreferenten unseres Verbandes, Hans-Werner Schuster, die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, Herta Daniel, den Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl, den Vorsitzenden des BdV, Landesgruppe Bayern, Christian Knauer, den stellvertretenden Vorsitzenden der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD), Andreas Roth, und nicht zuletzt den Bundesobmann aus Österreich, Volker Petri.

Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl betonte in seiner Ansprache, dass der wiederholte Kontakt zu den Siebenbürger Sachsen in diesem Jahr, die 850 Jahre Geschichte und die 60-Jahr-Feier der Kreisgruppe für ihn „alles“ ins rechte Licht gerückt habe und er daher gern die Schirmherrschaft für dieses Fest übernommen habe. Er bekräftigte seine Verbundenheit zu den Siebenbürger Sachsen und lobte ihren Beitrag für die Stadt Augsburg.

Christian Knauer nutzte die Gelegenheit, seine 20 Jahre Verbundenheit zu den Siebenbürgern zu bekunden, und äußerte seine tiefe Sympathie den aktiven Gruppen gegenüber. Er dankte für die seit Jahrzehnten hervorragende Zusammenarbeit mit dem BdV und appellierte an die Verantwortlichen in unserem Verband, die Kinder- und Jugendgruppen zu bewahren und zu unterstützen.

Herta Daniel bedankte sich beim Oberbürgermeister für die gelungene Integration unserer Landsleute in Augsburg. Für Kontinuität und hervorragende Arbeit im Sinne unseres Verbandes über Jahrzehnte hinweg überreichte sie der Kreisgruppe die Anerkennungsurkunde des Landes Bayern. Für besondere Verdienste einiger Mitglieder überbrachte Frau Daniel Glückwünsche und Ehrungen. Urkunden des Landes Bayern wurden verliehen an Wolfgang-Gerhard Binder, Elisabeth Schwarz, Adelheid Ellinger, Horst Schunn und Gerhard Weber. Mit dem Silbernen Ehrenwappen wurden Regina Pelger und Helmut Martini ausgezeichnet. Auf besonderen Wunsch des Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius erhielt Ute Bako das Goldene Ehrenwappen unseres Verbandes.

Landesjugendleiter Andreas Roth hob hervor, dass die Kreisgruppe Augsburg das Thema Jugendarbeit rechtzeitig erkannt und unterstützt habe. Als Beweis nannte er die hervorragende Arbeit der aktiven Kinder- und Jugendgruppen. Das Engagement der Jugendarbeit reduziere sich nicht auf Kreisgruppenebene, die Jugendlichen übernähmen auch Verantwortung in der SJD.

Der Festredner Hans-Werner Schuster erwähnte, dass der Anlass für diese Feierstunde die Tatsache sei, dass Egon Baumann mit weiteren Landsleuten aus Siebenbürgen im November 1951 den Ortsverband Augsburg gründete. Die ersten Jahrzehnte der Kreisgruppe waren geprägt vom Bewusstsein des Gemeinsamen und der Zusammengehörigkeit, der Selbstfindung und Orientierung. 1978 entstand die Tanzgruppe als 1. Kulturformation unserer Kreisgruppe. Es folgten die heute noch bestehenden Kulturgruppen wie Chor, Seniorenkreis, Jugendchor, Theatergruppe, Blaskapelle und Kindertanzgruppe. Ein Grund für die Interessenverlagerung hin zu den Kulturgruppen war die Gefährdung unseres Kulturerbes, aber auch der wiederaufblühende Gemeinschaftsinn der siebenbürgischen Landsleute.

Ob es der Kreisgruppe Augsburg vergönnt sein wird, einen Trinkspruch auf die 100-Jahr-Feier aussprechen zu dürfen? Der Bundeskulturreferent gab die Antwort mit einem Zitat von Andre Malraux: „Wer in der Zukunft leben will, muss in der Vergangenheit blättern.“ Musikalisch umrahmt wurde die Feier mit klassischer Musik von der Musikerfamilie Christian an Klavier, Klarinette, Geige und Trompete. Die Gäste konnten vor und nach den Festlichkeiten die Ausstellung des Künstlers Horst Meyer aus Kronstadt ansehen.

Den passenden Rahmen für den anschließenden Festgottesdienst bot die geschichtsträchtige Heilig-Kreuz-Kirche. Musikalisch umrahmt wurden Predigt und Ansprache des Pfarrers Magister Volker Petri aus Österreich von Liedern des Siebenbürger Chors Augsburg. Ansprechend und lebendig war die Predigt, Herz und Verstand der Gäste erreichend. Beim anschließenden Imbiss im Foyer des Stetten-Instituts verstanden die Gäste bei interessanten und konstruktiven Gesprächen diesen besonderen Tag ausklingen zu lassen.

Der Dank für die gelungene Veranstaltung geht an den gesamten Vorstand der Kreisgruppe, an die teilnehmenden Gruppen, an die vielen ehrenamtlichen Helfer und an deren Familien und Freunde. Was kann so ein Festtag für die Zukunft unserer Gemeinschaft bedeuten? Die Antwort gab womöglich der Kreisgruppenvorsitzende: „Die Gewissheit bleibt, dass unsere Gemeinschaft nicht aufhören wird zu bestehen, sie verändert sich und entwickelt sich weiter. Dabei wird die junge Generation eine immer bedeutendere Rolle spielen.“

Ein solches Jubiläum wird in Zukunft nur möglich sein, wenn unsere Landsleute sich der Gemeinschaft bewusst bleiben und sich vermehrt in ehrenamtliche Aufgaben im Sinne unseres Verbandes einbringen.

Rosemarie Schwarz