1. Oktober 2013

60 Jahre Kreisgruppe Oberhausen

Unter dem Motto „Wir haben hier eine neue Heimat gefunden, wir sind daheim“ wurde am 7. September im Gemeindesaal auf der Kapellenstraße in Oberhausen-Osterfeld das 60-jährige Gründungsjubiläum der Kreisgruppe Oberhausen gefeiert. Mit der Begrüßung der 175 Anwesenden eröffnete der Kreisgruppenvorsitzende Georg Weiss um 14.00 Uhr die Feier im festlich geschmückten Saal. Über der Empore hing die siebenbürgisch-sächsische Fahne der Kreisgruppe Oberhausen, gestiftet im Jahre 1958. Die Tische waren ebenfalls festlich gedeckt mit den wunderbar gestalteten Tischkarten von Enni Auner: auf der Vorderseite eine Abbildung der siebenbürgisch-sächsischen Fahne der Kreisgruppe Oberhausen mit dem Spruch „Deiner Sprache, deiner Sitte, deiner Toten bleibe treu“ und auf der Rückseite eine Abbildung des Landeswappens der Siebenbürger Sachsen. Im inneren Teil der Tischkarte hat Enni Auner eine chronologische Aufführung von der Gründung der Kreisgruppe Oberhausen am 9. November 1953 bis zur 60-jährigen Jubiläumsfeier am 7. September 2013 aufgeführt.
Nach einer kurzen Andacht, gehalten von Pfarrer Stefan Konrad, und einer Kaffeepause mit leckerem Kuchen, gebacken von der Frauengruppe, folgte der Festakt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung bei der Gestaltung von Festveranstaltungen übernahm Enni Auner auch den Part als Sprecherin des Programmablaufs. Sie begrüßte alle Gäste aufs Herzlichste und sagte: „Die Jubiläumsfeiern unserer Kreisgruppe wurden fast immer zur Zeit des Erntedankfestes abgehalten, eine Zeit, in der die Menschen Gott danken für die Ernte. Und wir wollen dankbar sein, dass wir uns heute hier wiedersehen dürfen, um das 60-jährige Jubiläum der Kreisgruppe zu feiern und uns an die schönen Dinge des Lebens zu erinnern. Denn 60 Jahre Arbeit, Freude und Leid haben wir miteinander getragen. Da wir wissen, dass man ein Fest nur mit vereinten Kräften gestalten kann und die Kreisgruppe Oberhausen nur noch über wenige Mitglieder verfügt, baten wir Enni Janesch und den Honterus-Chor aus Drabenderhöhe unter der Leitung von Regine Melzer um Unterstützung bei der Gestaltung des kulturellen Teils des Festaktes“.

Als Ehrengäste waren erschienen: Stefanie Opitz, Bürgermeisterin der Stadt Oberhausen, Rainer Lehni Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen unseres Verbandes, Harald Janesch Ehrenvorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, Walter Wagner, 1. Stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Karpatendeutschen, Helga Weingärtner Stadtverordnete für den Ortsteil Osterfeld.

Stefanie Opitz würdigte in ihrem Grußwort die Tätigkeit unserer Kreisgruppe und erhielt anschließend von Georg Weiss einen Blumenstrauß. Seitens des Landesvorstandes gratulierte der Landesvorsitzende Rainer Lehni der Kreisgruppe zu ihrem Gründungsjubiläum. Herzlichst begrüßte er auch den Honterus-Chor aus Drabenderhöhe. Der Honterus-Chor begann sein Programm mit dem Lied „Grüß Euch Gott, alle miteinander“ von Carl Zeller. Unter großem Applaus folgten „Lobet Gott“ von Henry Purcell, „Die Farben des Sommers“ von Karen Harvey und das siebenbürgisch-sächsische Lied „Zeisken huet e klinzich Näst“ von Hermann Kirchner. Enni Auner bedankte sich bei Regine Melzer und überreichte ihr einen Blumenstrauß.
Honterus-Chor Drabenderhöhe bei der 60-Jahr-Feier ...
Honterus-Chor Drabenderhöhe bei der 60-Jahr-Feier in Oberhausen. Foto: Siegfried Fakesch
Den Festvortrag hielt Enni Janesch, die als langjähriges Mitglied der Kreisgruppe Oberhausen aktiv in der Jugendgruppe tätig war und bis heute gerne nach Oberhausen zurückkommt, um ihre schönen und lieben Worte an alte Bekannte zu richten. Im Festvortrag ging Frau Janesch vor allem auf die Geschichte unserer Sachsen ein. Sie erinnerte daran, wie unsere Vorfahren 1953 nach Oberhausen kamen, wie sie Bergarbeiter unter Tage wurden, an die ­Entstehung der siebenbürgisch-sächsischen Siedlung 1955, wie im festlichen Rahmen die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft vorgenommen wurde. Die neue Bergarbeitersiedlung wurde zur neuen Heimat für die Bewohner. Das mitgebrachte Vertrauen in das tägliche Leben, in Fleiß und Ehrlichkeit, Sitte und Brauch, die Einrichtung der Nachbarschaften, Pflege der Mundart und des Brauchtums, die Gründung einer neuen Blaskapelle, des Chors, der Volkstanzgruppe, des Frauenvereins, der Jugendvereinigung. Die Männer und Frauen waren fleißig und haben so ihren Beitrag geleistet zum Wirtschaftswunder in Deutschland. Anschließend wurden die Namen der Vorsitzenden von der Gründung bis zur Gegenwart genannt. Betont wurde, dass auch heute Menschen in der Kreisgruppe und Siedlung bereit seien, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Auch wenn die Mitgliederzahl der Kreisgruppe kleiner geworden ist, so sind die Wenigen immer wieder aktiv und geben ihr Bestes, um das Leben in der Kreisgruppe und im Frauenverein zu erhalten. Mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ und dem siebenbürgisch-sächsischen Abschiedsgruß „Gott erholt ech“ gratulierte Enni Janesch der Kreisgruppe Oberhausen und wünschte alles Gute. Es folgte ein großer Applaus. Der Kreisgruppenvorsitzende Georg Weiss überreichte Frau Janesch als Dank einen Blumenstrauß.

Die nachfolgenden Ehrungen für Mitglieder der Kreisgruppe und Umgebung führte der Landesvorsitzende Rainer Lehni durch. Ehrenwappen erhielten Klaus Schuller, Robert Schuster, Brigitte Weiss, Johann Göttfert, ferner wurden geehrt für 60 Jahre Mitgliedschaft Anna Staedel, Grete Maas, Michael Promer, für 50 Jahre Mitgliedschaft Siegfried Fakesch, Sara Sander, Katharina Leprich, Georg Motz, als langjähriges Mitglied und Frauenreferentin Edeltraud Krestel. Zum Abschluss des offiziellen Teils sang man gemeinsam die Lieder „Af deser Ierd“, „Siebenbürgen, Land des Segens“ und das Deutschlandlied.

Das Abendessen nach siebenbürgischer Art wurde von Familie Gerda und Walter Homner vorbereitet. Es gab gute siebenbürgische Wurst, als Beilage Kraut, Kartoffelsalat und Brot. Das Essen wurde in der Küche von Brigitte Weiss und Hannelore Schuster an die Teilnehmer des Festes gereicht. Die dazu gehörenden Getränke servierten Siegfried Fakesch und Ewald Kellner an der Theke. Nach dem Essen entwickelte sich ein reges Interesse bei der Besichtigung einer Fotomontage von Bildern aus den 50er Jahren bis in die heutige Zeit. Man sah den mit der Kohleaktion verknüpften Werdegang der siebenbürgischen Siedlung Osterfeld, Nachbarschaften, Blasmusiken, Chor, Tanzgruppe, Handarbeitsgruppen und Sportaktivität. Die Fotoausstellung wurde unter der Federführung von Georg Weiss mit Hilfe von Robert Schuster, Siegfried Fakesch und Ewald Kellner aufgestellt. Daneben wurden Trachtenpuppen und Stickereien gezeigt, zusammengestellt in Handarbeit von Edeltraut Krestel und Hannelore Karschti, die ein großes Lob für ihre Mühe verdienen.

Das Fest bot natürlich auch eine Tanzunterhaltung. Das über ein sehr umfangreiches Repertoire und gute Singstimmen verfügende Duo Ariston Uwe und Uwe begann mit langsamen, gemütlichen Liedern, die sich rhythmisch und von der Lautstärke her steigerten. Entsprechend begeisterten sich auch die Tänzer, anfangs eher die älteren Semester, am Schluss die Jugend. Die gute Stimmung hielt bis Mitternacht an, als mit einer Polonaise der Abschluss eingeläutet wurde.

Enni Auner, Ewald Kellner

Schlagwörter: Oberhausen, Jubiläum

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