17. Juli 2014

Kronenfest in Drabenderhöhe

„Es ist die schönste Krone, die wir je hatten“, sagte Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, die Hunderte von Menschen auf dem Robert-Gassner-Hof zum traditionellen Kronenfest begrüßte. Ihr Dank ging an die 26 Männer und Frauen, die tags zuvor die Krone mit Eichenblättern und Sonnenblumen gebunden hatten. Mit einem Kranwagen musste das schwere Blumengebinde auf den zehn Meter hohen Stamm gehoben werden.
Wolfgang Gündisch war der Jungknecht, der sich bereit erklärte, zur Krone hochzuklettern. Man konnte sehen, wieviel Kraft und Anstrengung es ihn kostete, den glatten Stamm zu erobern. Mit Hau-Ruck-Rufen aus dem Publikum und Arnold Melzer, der den Kletterer mit schwerem Gurt sicherte, erreichte er sein Ziel. Hoch oben – mitten in der Krone – saß Gündisch und schickte „nach alter Tradition an Peter und Paul“ Grüße ins Publikum und betonte, dass die Krone mit den schönsten Blumen der Jahreszeit geschmückt sei, das Fest im Zeichen der Sonnenwende stehe und der Verbundenheit diene. Als Lohn warteten auf den Kletterkünstler in luftiger Höhe eine Flasche Wein und Süßigkeiten, die er mit den Kindern teilte. Die standen erwartungsvoll unter dem Stamm und warteten darauf, dass es endlich Bonbons regnet.
Drabenderhöhe: Trachtentänzer unter der Krone ...
Drabenderhöhe: Trachtentänzer unter der Krone während der Begrüßung durch Enni Janesch. Foto: Christian Melzer
Das schwierige Klettern an dem Stamm sei symbolisch mit dem Arbeitsgrad eines Bauern zu vergleichen, der Haus und Hof bestellt, sagte Pfarrer i.R. Hans Klein, stellvertretender Vorsitzender des Adele-Zay-Vereins. Auch in der heutigen Zeit habe „jeder einen Hof zu bestellen und Aufgaben zu erfüllen“. Den Lohn solle man teilen mit denen, „die unsere Hilfe brauchen“. Heimleiter Friedrich Barth betonte, dass Traditionen gerade für alte Menschen wichtig seien. Sie erinnerten an Zeiten vertrauter Geborgenheit und Orte, an denen Jugendträume geblieben sind. Ohne Tänze unter der Krone geht es nicht. Für die Darbietungen der Kindertanzgruppe unter Leitung von Christa Brandsch-Böhm sowie für die Erwachsenentanzgruppe, die sich erst wenige Tage zuvor zusammengefunden hatte, gab es ebenso viel Beifall wie für das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe, das unter Leitung von Johann Salmen für den musikalischen Rahmen sorgte. Der Honterus-Chor unter Regine Melzer und ein Bläserensemble hatten vormittags den Gottesdienst in der Kapelle des Altenheims mitgestaltet.

Ursula Schenker

Schlagwörter: Kronenfest, Drabenderhöhe, Brauchtum

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