2. März 2015

Zu viele "Kanonenrohre" in Stuttgart

Überraschung bei der Faschingsfeier der Kreisgruppe Stuttgart am 8. Februar im Haus der Heimat: Zwanzig Baumstriezel sind übrig geblieben! Letztes Jahr waren sie schon um vier Uhr ausverkauft. Und jetzt stehen noch 20 dampfende und gezuckerte Kanonenrohre dem gefährlichen Piratenschiff gegenüber. Mit dem sind die zehn kleinen Piraten der Kindergruppe angesegelt. Die laufen singend im Kreis und gehen nach und nach verloren. Zum Schluss bleibt nur noch eine Piratin übrig und die kriegt dann wieder zehn kleine Negerlein, pardon, Piraten. Die Zuschauer freuen sich und applaudieren begeistert, statt Baumstriezel zu essen.
Oder ist Albert schuld? Der macht so viel Stimmung und gute Musik, dass sich alle auf der Tanzfläche drängeln, statt brav an den Tischen zu sitzen, Kaffee zu trinken und Baumstriezel zu essen. Man kommt ja auch gar nicht dazu! Man muss Tombola-Lose kaufen. 50 Gewinne gibt es, geheimnisvoll in umweltfreundliche Stoff- Einkaufstaschen verpackt. Und selbst für die Nieten kriegt man noch einen Kugelschreiber oder Gummibärchen. Jetzt ist der Maskenaufmarsch, und man darf sein rosa Mäschchen, das man zusammen mit der Eintrittskarte bekommen hat, der besten Maske anheften. Die beiden Schornsteinfeger mit ihren Klobürsten werden bestürmt. Zusammen gewinnen sie den ersten Preis, einen Reisegutschein für eine (!) Person. Jetzt müssen die sehen, wie sie damit klar kommen.
Piraten auf Stuttgarter Wellen. Foto: Michael ...
Piraten auf Stuttgarter Wellen. Foto: Michael Barth
Auch der dicke Schneemann wird mit Mäschchen bepflastert, und selbst bei der „Bio-Petersilie im Angebot“ reicht es noch für den 3. Preis. Das ist eine Flasche Wein und ein Baumstriezel. Na endlich, jetzt sind es nur noch 19. Und dabei haben sich die Helfer so viel Mühe gegeben und eine extra große Portion Teig geknetet, damit es auch ja nicht wieder zu wenig von der begehrten Spezialität gibt. Erschwerend ist noch die Erkältungswelle hinzugekommen, die einen Teil der üblichen Backmannschaft ans Bett gefesselt hat. Die Anwesenden haben aber wieder einmal bewiesen, wie lecker sie backen können. Am Abend, nach viel Musik, Würstchen, Wein, Fettbrot mit Zwiebeln und noch mehr Musik gehen die Gäste froh und beschwingt heim. Jetzt wird es spannend für die Organisatoren von der Kreisgruppe: Kassensturz! Ja so was, es sind doch tatsächlich wieder so viele Baumstriezel verkauft worden, wie letztes Jahr. Es langt sogar für einen kleinen Überschuss in der Kasse. Und die immer noch übrig gebliebenen „Kanonenrohre“ werden an die Helfer verteilt. Die freuen sich. Etliche Baumstriezel werden noch den kranken Helfern nach Hause gebracht. Die freuen sich ganz besonders. Und so stimmt die Überschrift gar nicht. Es ist kein einziges „Kanonenrohr“ zu viel!

Berndt Schütz

Schlagwörter: Fasching, Stuttgart

Bewerten:

12 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.