12. März 2018

Geretsried: Die Urzeln sind wieder da!

Kehrt der Winter ein, dann ist der Urzel nicht mehr zu halten, dann wird er richtig aktiv. Unter Peter und Kerstin Wagner sowie Michael und Hilde Hann werden die Urzeltage eingeleitet, organisiert und durchgeführt. So treffen sich schon am Donnerstag 15 Frauen mit ihren Männern zum Wickeln der 530 Knödel und Füllen der drei Töpfe zu je 120 Liter. Sehr erfreulich: Es kommen immer mehr jüngere Frauen mit ihren Begleitern, um das Rollen, Drehen und Wickeln der Knödel zu erlernen. Die Männer hingegen mahlen, kneten und würzen das Fleisch und „Gehacksel“ und tragen die Töpfe.
Freitagabend, nach dem Schmoren und Kochen von Kraut und Knödeln in den Töpfen, wird dann ihr Inhalt verspeist. Bei bester Stimmung, in einem vollen Saal mit über 200 Knödelliebhabern und Tanzfreudigen, feierten wir bis in den Morgen. Das kommt auch in unser Urzelbuch. Heuer schickte uns der Bäcker, der unsere Zunft verehrt, den größten Urzelkrapfen, den wir je sahen. Er kommt auf jeden Fall ins Geretsrieder Urzelbuch der Rekorde.

Am Samstag sind wir wieder zur Eröffnung der Veranstaltung „Wolfratshausen Narrisch“ eingeladen, die aber kurzfristig aus Kostengründen abgesagt wird.

Am Faschingsdienstag folgt unser Urzelauftritt! Die Anzüge wurden schon seit Tagen gelüftet und gebürstet. Der Bus sammelt alle Urzeln auf und bringt sie zu Peter Wagners Werkstatt. Von hier geht es bei schönstem Sonnenschein zu Fuß zu unseren Gönnern. Vom Roten Kreuz eingeladen, erwartet uns dort Frau Eckenreiter mit einer großen Schüssel voller Krapfen. Im Seniorenheim Sankt Hedwig freuten sich bereits die 17 Siebenbürger auf uns, dieses Mal aber auch viele andere Heimbewohner, die bisher noch nicht dabei waren. Unsere Urzel-Band spielt nun einige Volklieder und alle singen begeistert mit. Ein Aufleuchten in den 17 Augenpaaren, als das Siebenbürgenlied erklingt.

In der Isar-Au stand schon Gerda Bretz mit den herrlichen Schnitzelsemmeln da, und eine spontane Einladung von Hans-Peter Fröhlich führte uns zu seinem Heim.
Urzeln pflegen ihr Brauchtum in Geretsried. Foto: ...
Urzeln pflegen ihr Brauchtum in Geretsried. Foto: Wiltrud Wagner
Im Rathaus erwartete uns bereits Bürgermeister Michael Müller als „Merlin“ und meinte, mit einem Zauberspruch das Rathaus zu retten, freute sich dann doch über unsere Verstärkung, über die 43 Urzeln: „Alleine hätte ich es bestimmt nicht geschafft“. Hier trafen sich zu einem Foto der jüngste Urzel, Jasmina Gross, sechs Monate alt, und der älteste, Horst Wagner, mit 76 Jahren.

Nach lautem Peitschenknall auf dem heuer verkleinerten Festplatz ging es weiter zu Berti und Annemarie Binder, zum „Baby-Bier“-Trinken, verbunden mit den besten Köstlichkeiten. Sie sind seit zwei Wochen stolze Großeltern einer neuen Urzel, der Nina Kieltsch.

Beim letzten Besuch gab es viele Leckereien bei Klaus und Irmgard Göbbel, um danach bei Gerhard (Gar) Eitel zur Ruhe zu kommen. Hier erwartete uns schon seine Mutter, Emma Eitel, mit Brötchen. Horst Wagner brachte das restliche warme Urzelkraut mit.

Das Beste zum Schluss: Heuer hatten wir wieder zwei Reifenschwinger, Kerstin und Maria Wagner, Mutter und Tochter. Kerstin hat das Gläserschwingen in nur zwei Tagen erlernt und gleich drei Gläser auf den Reifen gestellt. Auch das ist rekordverdächtig.

Dass diese Urzeltage so erfolgreich waren, verdanken wir allen Urzeln, ihren Gönnern, Mitwirkenden und Zuschauern, denn ohne sie wäre es ein armer Marsch geworden. Herzlichen Dank! Allen, die wegen Grippe im Bett bleiben mussten, gute Besserung, damit wir 2019 wieder vollzählig sind, also über 50 Urzeln!

Wiltrud Wagner

Schlagwörter: Geretsried, Urzeln, Brauchtum, Fasching

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