5. Januar 2007

Wenn eine Klarinette schweigt: Nachruf auf Hermann Teutsch

Dipl.-Ing. Hermann Teutsch ist am 20. Dezember im Alter von 48 Jahren in Zusmarshausen aus unserer Gemeinschaft gerissen wurde. Als Vorsitzender der Siebenbürger Blaskapelle Augsburg waren für ihn Freundschaft und Hilfsbereitschaft nicht nur die Mutter aller Tugenden, sondern er hat sie auch gelebt und uns alle damit bereichert.
Hermann Teutsch wurde am 17. Dezember 1958 in Schirkanyen geboren. Nach dem Abitur in Fogarasch studierte er Maschinenbau in Kronstadt und kam 1985 nach Deutschland. Schon in frühen Jahren lernte er Klavier und Orgel spielen. Die Klarinette jedoch war „sein Instrument“ in der Blaskapelle Augsburg, in der er seit zwölf Jahren die Stelle des Vorsitzenden innehatte.

Er war nicht nur als Gründungsmitglied der Theatergruppe Augsburg für seine Offenheit und seine bedachte Entscheidungsfindung beliebt und geschätzt, sondern auch für seinen Heimatort engagiert und seiner Herkunft treu. In der HOG Schirkanyen übernahm er Verantwortung im Vorstand und setzte sich für die Geschicke seiner Landsleute ein.

Hermann Teutsch hat sich in Augsburg vielseitig für die Siebenbürger Sachsen engagiert.
Hermann Teutsch hat sich in Augsburg vielseitig für die Siebenbürger Sachsen engagiert.
Als Mitgestalter im Vorstand der Kreisgruppe Augsburg war er bei allen großen Veranstaltungen des Jahres, ob Kronenfest, Heimattag, Kathreinball oder Weihnachtsgottesdienst, immer „im Dienst“. Er war mit offenen Sinnen da, authentisch und geradlinig mit Wort und Tat. Hermann war ein Siebenbürger mit Leib und Seele. Bei ihm stand der Mensch im Mittelpunkt und das „Menschliche“ war prägend im Umgang mit seiner Familie, Freunden, Arbeitskollegen und im Verbandsleben. Die Heimatverbundenheit und die Verantwortung für die Belange der Siebenbürger Sachsen, ob in der Tanzgruppe, Theatergruppe oder Blasmusik, standen für ihn an erster Stelle - auf ihn war Verlass.

Seine sympathische, charismatische Art auf Menschen zuzugehen, zu vermitteln und zu aller Wohle zu entscheiden, lebte er gemäß seines Konfirmationsspruches „und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat..“ (1. Brief Petrus 4, 10).

Sein plötzlicher Tod hat uns alle tief betroffen und macht uns bewusst, wie vergänglich unser Dasein ist. Wir sind dankbar für diesen wunderbaren Menschen, für sein Leben und Wirken, und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mit tiefer Trauer nahmen wir Abschied von einem wertvollen Musikerkollegen und Freund und bekunden unsere Anteilnahme den Angehörigen. Im Namen der Siebenbürger Blaskapelle Augsburg und der Kreisgruppe Augsburg.

Anne Kremer

Schlagwörter: Nachruf, Blasmusik

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