Einführend stellt Horst Göbbel die Frage, warum dieses Handbuch, diese neue Publikation erstellt wurde? Er kommt zum Schluss: „bei den meisten von uns (ist) die emotionale Bindung zu unseren Heimatorten und zu unserer Heimatregion noch präsent und bleibt wesentlicher Teil unseres Denkens, Fühlens und (Freizeit-) Handelns“. Die Auflistung aller Gemeinden aus Nordsiebenbürgen, gegliedert nach Nösnerland und Reener Ländchen, zeigt die Ausmaße der Heimatregion. Für diese Heimatregion, für welche die HOG Bistritz-Nösen „derzeit und mittelfristig die Gewähr bietet, das Gemeinschaftsleben der Nordsiebenbürger Sachsen aktiv zu beleben etwa durch regelmäßige überörtliche Treffen“, gibt es die schon seit 1995 existierende Regionalgruppe Nordsiebenbürgen im Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften.

Am Anfang bietet Dr. Hans-Georg Franchy einen umfangreichen Rückblick auf das Jahr 2009 und präsentiert damit den alljährlichen Rechenschaftsbericht der HOG Bistritz-Nösen. Mit 318 eingetragenen Mitgliedern zum Jahresende 2009 ist diese HOG die größte und hat „als einzige nordsiebenbürgische Heimatortsgemeinschaft vor Ort eine traditionell evangelische Zukunft“.

Der verhängnisvolle Brand der Bistritzer Kirche am 11. Juni 2008 hat große Betroffenheit ausgelöst einhergehend mit Solidaritätsbekundungen und hoher Spendenbereitschaft. Ein ausführlicher Bericht von Stadtpfarrer Hans Dieter Krauss über die Wiederherstellungsarbeiten, reich bebildert mit guten Farbfotos, sowie die relativ hohen Spendengeldbeträge im Kassenbericht der HOG für 2009 (98733,74 Euro) zeugen von erfolgreicher Umsetzung der Scha-densbekämpfung durch beispielhafte Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Eine aktuelle Mitgliederliste und die Spendenliste 2009 nennen die Namen der aktiven und passiven Nordsiebenbürger und deren Freunde, denen die Ziele der HOG Bistritz-Nösen unterstützenswert erscheinen.

Im Kapitel „Rückblick auf das Jahr 2009“ sind zahlreiche Beiträge enthalten, aus denen wie ein roter Faden das gute Miteinander in der Verbandsarbeit, aber auch bei den vielen Veranstaltungen vor Ort und in anderen Ortschaften mit dem Bürgermeisteramt Bistritz, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Bistritz und der Evangelischen Kirchengemeinde Bistritz hervorgehen. Herausragend sind dabei besonders die Unternehmungen im Hinblick auf den Wiederaufbau der Bistritzer Kirche. Die HOG Bistritz-Nösen hat sich zur Aufgabe gestellt, die Glocken und die Turmuhr zu spenden. Die Berichte über den Glockenguss in Passau am 31. Juli, über das Bistritzer-Nordsiebenbürger Treffen am 26. September in Fürth und die Glockenweihe am 11. Oktober 2009 in Bistritz ragen dabei heraus. Alle Aktivitäten sind in vie-len gelungenen Farbbildern zu sehen.

Ein Ausblick auf das Jahr 2010 weist auf das das 20. Sachsentreffen der Siebenbürger Sachsen in Bistritz vom 17.-19. September 2010 hin.

Das zweite Kapitel „Geschichte und Kultur“ umfasst Beiträge, die nach einem Aufruf zur Veröffentlichung eingesandt wurden. Die Themen sind vielfältig, von den Erinnerungen zur Stadtpfarrerwahl 1965 in Bistritz von Pfr. i.R. Kurt Franchy, über Würdigungen der Germanisten Friedrich Hofstädter und Dr. Oswald Kisch, bis zur Geschichte des Bistritzer Gymnasiums von Günter Klein u.a. Im Kapitel „Personalien“ werden verdiente Mitglieder und Bistritzer Persönlichkeiten mit runden Geburtstagen gewürdigt, darunter der bekannte Transrapid-Experte Stefan H. Hedrich.

Unter „Verschiedenes“ bringt das 178 Seiten umfassende, hochwertig gedruckte Buch (die Nürnberger Druckerei Schobert wird vom Bistritzer Gerhard Adam geführt) aktuelle Berichte und Beiträge rund um die Heimatregion, aus den verschiedensten Lebensbereichen, darunter auch den pfarramtlichen Jahresbericht 2009 von Pfarrer Johann Zey über die Diasporagemeinden des Nösnerlandes und der Bukowina. Den Vertrieb des Buches „WIR NÖSNER“ (Preis: 10 Euro) hat Annemarie Wagner, Keplerstraße 24, 90766 Fürth, Telefon: (0911) 739266, E-Mail: annywagner[ät]t-online.de, übernommen.

Walter Klemm