5. August 2010

Die Kinderzeche in Dinkelsbühl

Dinkelsbühl, seit 1985 Partner des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, ist allemal für einen Siebenbürger Sachsen eine Reise wert. Dort gibt es mindestens ein Fest, das längst über die Stadtgrenzen hinaus im Sommer einen Anklang ohnegleichen findet: Es ist die „Kinderzeche“, ein einmaliges historisches Kinder- und Heimatfest der Stadt Dinkelsbühl mit einem gewaltigen Aufwand und einem ebenso gewaltigen Erfolg.
1632 wurde Dinkelsbühl von den evangelischen Schweden belagert und nach schwierigen Verhandlungen auch im evangelisch-katholischen Stadtrat dem Schwedenobristen Klaus Dietrich von Sperreuth übergeben. Als ihm die Kinderlore mit der unmündigen Kinderschar singend und flehend entgegen zieht, verschont er die Stadt vor Plünderung und Brandschatzung. Seither werden sie als Retter der Stadt angesehen. Zu deren Erinnerung und als Schul- und Festzug am Ende des Schuljahres findet die Kinderzeche statt.

Was kann man in Dinkelsbühl rund zehn Tage lang in der zweiten Julihälfte bestaunen? Im zentralen Teil läuft neben dem einmaligen Schwedenlager das historische Festspiel „Die Kinderzeche“ mit der „Stadtübergabe“ an die Schweden auf dem Altrathausplatz und dem His­torischen Festzug und Sommerfestspielen diverser Natur – das Programm für die einzelnen Tage ist rechtzeitig gedruckt oder auf der Homepage der Kinderzeche einsehbar.
Lore (Verena Engelhard) mit ihrer Kinderschar vor ...
Lore (Verena Engelhard) mit ihrer Kinderschar vor der Schranne. Foto: Lukas Geddert
Neben tausenden Zuschauern von nah und fern staunen auch manche Ehrengäste über die­ses einmalige Schauspiel. Vertreter der Siebenbürger Sachsen waren diesmal der Stellvertretende Bundesvorsitzende Rainer Lehni und offi­- zieller Gast der Stadt Dinkelsbühl, Lukas Geddert, großer Gönner siebenbürgisch-sächsischer und Dinkelsbühler Institutionen, und Horst Göbbel, Vorsitzender des Hauses der Heimat in Nürnberg, jeweils mit Gattin.

Die Stadt weiß, was sie auch an uns Siebenbürger Sachsen hat und wir sollten uns überlegen, ob wir – ganz so nebenbei gesagt – in größerer Anzahl die Kinderzeche mitgenießen wollen. Wer einmal dabei war, weiß am allerbesten, was für ein grandioses Ereignis dies ist. Also, auf Wiedersehen bis zur Kinderzeche in Dinkelsbühl 2011!

H.G.

Online-Bildergalerie:

Die Kinderzeche 2010 in Dinkelsbühl, Fotos: Lukas Geddert

Schlagwörter: Dinkelsbühl

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