17. Oktober 2010

Samuel von Brukenthal-Stipendien: Oldenburger Bundesinstitut betreut neues EU-Projekt

Das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) bietet im Rahmen eines dreijährigen EU-Forschungsprogramms ein neues Stipendien-Programm an. Dem BKGE stehen gemeinsam mit dem Institut für Geschichte „George Barițiu” der Rumänischen Akademie, Filiale Klausenburg/Cluj-Napoca und dem Zentrum für Siebenbürgen-Studien rund 200 000 Euro zur Verfügung.
„Diese Fördergelder wollen wir für die neu geschaffenen Samuel von Brukenthal-Stipendien einsetzen“, erklärt Matthias Weber, Direktor des BKGE. „Damit sollen promovierte Nachwuchswissenschaftler gefördert werden, die sich mit der Kultur und Geschichte der Deutschen in Rumänien und ihren Wechselwirkungen mit anderen Ethnien und Kulturen des Landes beschäftigen.“

Das BKGE übernimmt die fachliche und verwaltungsmäßige Koordination des Vorhabens sowie die Auswahl der Stipendiat(inn)en. Stipendien in Höhe von 4 000 RON (= ca. 1 000 Euro) monatlich, zusätzlich 2 000 RON (= ca. 500 Euro) Reisekostenzuschuss für dreimonatige Auslandsaufenthalte werden ab Herbst 2010 an herausragende Wissenschaftler/innen aus dem Bereich der Geschichte des östlichen Europa und benachbarter Fächer für jeweils ein bis zwei Jahre vergeben.

Samuel von Brukenthal (unbekannter Maler, ...
Samuel von Brukenthal (unbekannter Maler, österreichische Schule)
Das Stipendium ist nach dem siebenbürgischen Gouverneur Samuel von Brukenthal (1721–1803) benannt, der als Politiker und vielseitiger Gelehrter, als Kunstsammler und Mäzen, nicht zuletzt als Stifter des nach ihm benannten Museums in Hermannstadt dazu beigetragen hat, dass Siebenbürgen im Zeitalter des Barocks und der Aufklärung eine europäische Kulturlandschaft von europäischem Rang wurde.

„Das ist ein EU-Projekt von großer kulturpolitischer Bedeutung“, freut sich der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann. „Mit EU-Mitteln wird die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Thematik der deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa gefördert – diese Tatsache zeigt, wie aktuell und zukunftsfähig unser förder- und kulturpolitischer Ansatz gerade auch aus europäischer Sicht ist.“ Bernd Neumann, zu dessen Geschäftsbereich das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa gehört, wertet die Beteiligung des Oldenburger Instituts als Erfolg: „Das BKGE ist ein kompetenter und international angesehener Kooperationspartner. Deutschland ist damit optimal in diesem Forschungsprojekt vertreten.“

„Die Deutschen in Rumänien sind durch die Vergabe des Literatur-Nobelpreises an Herta Müller in den Blickpunkt der rumänischen wie der bundesdeutschen Interesses gerückt. Stipendien zur Erforschung ihrer Kultur und Geschichte, die durch dieses EU-Projekt ermöglicht werden, sind demnach auch von aktuellem öffentlichem Interesse“, stellt Konrad Gündisch vom Oldenburger BKGE fest.

„Direkte Partner für uns als Bundesinstitut sind zwei in Klausenburg ansässige Forschungseinrichtungen der Rumänischen Akademie, das Institut für Geschichte ‚George Barițiu’ und das Zentrum für Siebenbürgen-Studien. Mit dem Barițiu-Institut ist das BKGE durch eine eigene bilaterale Kooperationsvereinbarung verbunden.”

Ansprechpartner im Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ist Prof. Dr. Konrad Gündisch, Telefon: (04 41) 9 61 96-20, Konrad.Guendisch [ät] bkge.uni-oldenburg.de.

Ausschreibung des Projektes im Internet:

http://www.bkge.de/49475.html

http://www.history-cluj.ro/Istorie/Ro/startIstorie_burse_post_doctorale.htm

Schlagwörter: Brukenthal, Stipendien, Geschichte

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