15. November 2010

Relieftafeln am Honterus-Denkmal in Kronstadt enthüllt

Das Reformationsfest wurde am Sonntag, dem 31. Oktober 2010, in Kronstadt unter besonderen Voraussetzungen gefeiert. Die Mitglieder der beiden Kronstädter Evangelischen Kirchengemeinden A.B. (Honterusgemeinde und Bartholomae) gedachten in der Schwarzen Kirche der Reformation, die Martin Luther 1517 in Wittenberg ausgerufen hat, vom Humanisten Johannes Honterus in Kronstadt eingeleitet wurde und von da nach ganz Siebenbürgen ausstrahlte.
An diesem Reformationsfest wurden zudem die Nachbildungen der beiden 1999 bzw. 2009 entwendeten Relieftafeln am Denkmal des Reformators Johannes Honterus enthüllt.

Anlässlich des 400. Geburtstages des Reformators wurde am 21. August 1898 das Denkmal von Johannes Honterus, ein Werk des Berliner Bildhauers Harro Magnussen, enthüllt, das hundert Jahre unbeschädigt da stand. 1999 wurde die westliche Relieftafel vom Sockel, die Honterus in der Druckerei darstellte, entwendet. Durch den insbesondere auch finanziellen Einsatz von Wilhem Roth (Augsburg) wurde eine Replik erstellt und im Oktober 2002 am Denkmal angebracht. 2009 wurde auch die östliche Tafel, die Johannes Honterus als Stadtpfarrer zeigte, von Metalldieben gestohlen. Ebenfalls auf Veranlassung von Wilhelm Roth war auch ein Abdruck der Originaltafel, die Honterus als Stadtpfarrer darstellte, gemacht worden, was sich als sehr nützlich erweisen sollte für die Nachbildung der zweiten entwendeten Relieftafel.

Die östliche Reliefplatte, die im Vorjahr ...
Die östliche Reliefplatte, die im Vorjahr entwendet wurde, zeigt Honterus als Stadtpfarrer. Foto: Pfarramt der Honterusgemeinde
Die Medienberichte vom Diebstahl der zweiten Reliefplatte im Vorjahr lösten Bedauern und Entsetzen nicht nur beim Pfarramt der Honterusgemeinde, sondern auch bei den Kirchengliedern, der gesamten Kronstädter Gemeinschaft aus. Privatpersonen und Institutionen erklärten ihre Bereitschaft, bei der Wiederherstellung der beiden Reliefplatten zu helfen. Die Kronstädter Firma REMAT, die sich mit der Verwertung von Altmetall beschäftigt, spendete 200 kg Kupfer für die erforderliche Legierung. Eine weitere unverhoffte Hilfe kam seitens des Templerordens über seine Kommanderie Nr. 35 von Kronstadt, die den Namen des Reformators „Johannes Honterus“ trägt und die finanziellen Kosten für den Nachguss der beiden Reliefplatten übernahm. Diese wurden in der Gießerei Select Metlemplast SRL in Odorheiul Secuiesc des Unternehmers Imre Lazar originalgetreu wieder hergestellt. Die ganze Aktion koordinierte der Amtsleiter des Pfarramtes der Kronstädter Honterusgemeinde, Peter Simon, dem zahlreiche Helfer und Personen mit guten Ratschlägen zur Seite standen.

Stadtpfarrer Christian Plajer sprach seinen herzlichen Dank aus an alle Personen und Institutionen, die zum Gelingen dieses Vorhabens beigetragen haben, es finanziell unterstützten; dies geschah sowohl anlässlich der einberufenen Pressekonferenz im Stadtpfarramt als auch bei der festlichen Enthüllung beim Honterus-Denkmal. Die Aktion zur Wiedergutmachung könne auch als „Symbol der Zusammenarbeit zwischen Menschen und Institutionen gewertet werden“, betonte er. Die Kronstädter Kommanderie des Templerordens stellte auch die Überwachungsanlage für das Denkmal zur Verfügung. Auch soll die auf Initiative von Wilhelm Roth erstellte Nachbildung der 1999 entwendeten Reliefplatte einen gebührenden Platz im Rahmen des Pfarramtes der Honterusgemeinde finden. Die auf dem Honterushof stattgefundene Andacht zu diesem Ereignis wurde zweisprachig von Stadtpfarrer Christian Plajer und Pfarrer Peter Demuth vorgenommen. Die zahlreichen anwesenden Gottesdienstteilnehmer, Gäste und Freunde, stimmten geschlossen „Ein feste Burg ist unser Gott“ an.

Dieter Drotleff

Schlagwörter: Kronstadt, Honterus, Gedenktafel

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