25. November 2012

Martin Luther erzählt und das Volk singt

Zur Premiere des Singspiels „Martin Luther – Geschichten und Lieder aus seinem Leben“ am 3. November 2012 in Freising kamen über hundert Zuschauer. Das Stück des gebürtigen Kronstädters Gunter Roth kam so gut an, dass weitere Aufführungen nicht lange auf sich warten las­sen werden. Aktuelle Informationen und Buchungsanfragen im Internet: luther.gunter-roth.de. Der folgende Artikel erschien im "Freisinger Tagblatt" vom 6. November 2012.
Freising – Kindgerecht, aber nicht kindisch, lehrreich, aber nicht belehrend. Gunter Roths Singspiel über Martin Luther, das am Samstag im evangelischen Gemeindesaal an der Saarstraße uraufgeführt wurde, darf als gelungener Beitrag zur Luther-Dekade und dem Jahr 2012 unter dem Motto „Reformation und Musik“ gewertet werden. Der so wichtige Funke, damit aus dem Singspiel auch wirklich ein Abend zum Mitmachen, Mitsingen und Mitklatschen wurde, sprang ganz schnell über. Die Kinder vorne auf dem Boden und die Erwachsenen auf den Stühlen dahinter waren von der ersten Minute an mit von der Partie.
Premiere in Freising: Karl-Heinz Schneider, ...
Premiere in Freising: Karl-Heinz Schneider, Gunter Roth, Karl Hubel (von links). Foto: Achim Est
Verantwortlich dafür, dass „Martin Luther – Geschichten und Lieder aus seinem Leben“ wirklich ein Ereignis für die ganze Familie wurde, waren vor allem die Lieder und Songs, die von Roth als Sänger, Gitarrist Karl-Heinz Schneider und Pianist Karl Hubel beschwingt vorgetragen wurden. Mal fröhliche, eingängige Melodien, deren Refrains zum Mitsingen per Tageslichtprojektor an die Wand geworfen wurden, mal ruhige, nachdenkliche Songs, dazwischen auch gerne mal ein „Sag mir, was?“-Rap – musikalisch abwechslungsreich war das Musical auch. Eingebettet waren die Lieder in die Lebensgeschichte Martin Luthers, die als Ich-Erzählung daherkam. Roth als Luther, der von den wichtigsten Stationen seines Lebens erzählt, Schneider und Hubel als andere wichtige Personen für die Vita Luthers und die Reformation – es war ein ansprechendes, durchdachtes Konzept, das da locker-flockig und ohne den berüchtigten erhobenen Zeigefinger präsentiert wurde.

Besonders gelungen war beispielsweise die Gauklerszene, bei der zwei Kinder in die Rolle von Bürgern schlüpfen durften beziehungsweise dem Publikum mit hochgehaltenen Schildern anzeigten, welche Antworten es im Kollektiv zu geben habe: „Ja“ oder „Ich auch“ rief das Publikum begeistert und trug so zum Fortgang der Geschichte bei. Luthers Leben und die Reformation eben mal anders: frisch, integrierend und durchaus einprägsam – vor allem für Kinder.

Andreas Beschorner

Schlagwörter: Luther, Singspiel, Musik, Kinder, Freising

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