14. Januar 2013

Rückführung der Repser Orgel in ihre Heimatkirche

Die Repser Orgel ist mit ihren zwölf klingenden Registern eines der wichtigsten erhaltenen Instrumente des 17. Jahrhunderts in Siebenbürgen. Nach ihrer Instandsetzung wartet die wahrscheinlich älteste Orgel dieser Größe in Rumänien nun in der Kronstädter Schwarzen Kirche darauf, nach Reps zurückkehren zu können. Doch dazu muss die Repser Kirche saniert werden. Unterstützer für die Sanierung werden dringend gesucht.
Eine der zahlreichen Besonderheiten der Repser Orgel ist das kleine Rückpositiv mit einem „Orgelschrey“ in C Dur. Seit 1726 stand sie auf einer eigens für sie gebauten Galerie in einer Ecke des Kirchenschiffs, nahe am Triumphbogen. 2005 musste die Orgel wegen umfassenden Renovierungsarbeiten an der Kirche ausgelagert werden. Im November 2008 konnten alle Teile der Orgel nach Kronstadt geführt werden, wo die Orgel auf der Südempore der Schwarzen Kirche provisorisch aufgebaut wurde. Während der Restaurierung durch die Honigberger Orgelwerkstatt im Jahr 2012 wurde im Balg der Orgel folgende Inschrift entdeckt: „Anno 1699 Jahr Majus 9 habe ich Zackarias … Orgelmacher zum Deutschen Kreuz wonnet gefertiget.“

Mit dem Eigenbeitrag der Repser evangelischen Kirchengemeinde, vor allem aber dank der Zuwendungen durch die Kronstädter Honterusgemeinde, die den Reinertrag der Orgel- und Kirchenkonzerte der letzten Jahre zur Verfügung gestellt hat, konnte die Orgel von Grund auf restauriert werden. Sie könnte, sobald auch die Kirche renoviert ist, wieder an ihrem für Siebenbürgen einmaligen Aufstellungsort aufgebaut werden. Bedeutend ist in diesem Zusammenhang die finanzielle Unterstützung von Prof. Dr.-Ing. Christian v. Albrichsfeld, Geschäftsführer der Firma „Continental Automotive Romania“. Dieser hatte mit einem Spendenaufruf ab August 2012 einen bedeutenden Schub geliefert, indem er versprach, jede eingegangene Summe zu verdoppeln, so dass in zwei Monaten über 10000 Euro gesammelt wurden.
Repser Kirche ...
Repser Kirche
Vor zehn Jahren haben an der Repser evangelischen Kirche umfassende Renovierungsarbeiten begonnen. Zunächst wurde aus eigenen ­Mitteln sowie mit Zuwendungen des „Gustav Adolf-Werkes“ aus Deutschland und der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung aus München der Dachstuhl und die Dachhaut erneuert. 2003 wurde wegen der großen Feuchtigkeit im Boden fast die ganze Inneneinrichtung der Kirche ausgelagert, um eine Drainage mit Pumpanlage innerhalb der Kirche anzulegen. In einer zweiten Phase wurde das Gelände um die Kirche herum durch eine weitere Drainage trockengelegt. Beide Arbeiten finanzierte der Kronstädter Kreisrat.

Für die Fortsetzung der notwendigen Renovierungsarbeiten fehlen der Repser Kirchengemeinde jedoch die Mittel. Ihre Kirche steht daher heute als aufgelassener Bauplatz da. Der Boden ist offen, der von Holzwurm befallene Altar ausgebaut. Der komplette Innenraum müsste saniert werden, einschließlich der Kirchenbänke. Pfarrer Siegmar Schmidt schätzt die Kosten dafür auf mindestens 250 000 Euro. „Die Repser Kirche ist die Zentrumskirche der Region und die einzige in meinem großen Pfarrbereich, deren Pfarrhaus noch bewohnt ist.“ Derzeit feiert die Gemeinde Gottesdienste im Gemeinderaum. Das würde sich mit der Sanierung natürlich ändern. „Die Kirche wäre eine tolle Attraktion auch für die ganze Stadt“, sagt Schmidt. Das Gotteshaus könnte auch für Konzerte, Ausstellungen und viele weitere Veranstaltungen genutzt werden.
Repser Orgel ...
Repser Orgel
Um das geschichtsträchtige Gebäude aus dem 13. Jahrhundert mit seiner wertvollen Inneneinrichtung wieder eine Kirche werden zu lassen und um der Repser Denkmalorgel eine Rückkehr an ihren ursprünglichen Standort zu ermöglichen, bittet die Gemeinde um Hilfe. Am 21. September fand, wie bereits etliche Male zuvor, ein Benefizkonzert „auf dem Bauplatz“ in der Repser Kirche statt. Am 12. Oktober wurde die Repser Orgel in der Schwarzen Kirche im Rahmen der Musikreihe „Musica Coronensis“ in Dienst genommen. Und am 30. Oktober wurde in Reps eine Ausstellung der Repser Künstlerin Réka Schmidts eröffnet. Ihre Bilder werden dort zugunsten der Sanierung der Repser Kirche zum Verkauf angeboten. Bei der Vernissage spielte Landesmusikwart Kurt Philippe mit Elena und Ioan Bojin (Hermannstädter Philharmonie) Teile aus den Londoner Trios von Haydn.

Für weitere Informationen kann man sich an die Kirchengemeinde Reps, Parohia Evanghelica C.A., str. Republicii 149, RO-505 500 Rupea, jud. Brașov, Pfarrer Sigmar Schmidt, Telefon: (00 40-2 68) 26 03 78, E-Mail: reps[ät]evang.ro, wenden.

Johannes Killyen

Schlagwörter: Reps, Kirche, Orgeln

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