11. März 2013

Neuer Vorstand im HDO-Förderverein

Das am 5. Juni 1953 in Kraft getretene, 2007 neu bekanntgemachte Bundesvertriebenengesetz (BVFG) verpflichtet in seinem § 96 den Bund und die Länder, das Kulturgut der historischen deutschen Ostgebiete und der deutschen Siedlungsgebiete im östlichen Europa im Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten sowie die Kulturleistungen der Vertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler zu fördern.
Die so genannte Erlebnisgeneration wird ständig weniger, andererseits nimmt das allgemeine und auch unterschiedlich motivierte Interesse am deutschen Kulturerbe des östlichen Europas zu. Ein Grund hierfür mögen auch die Publikationen in den Medien sein. In Deutschlands östlichen Nachbarländern befassen sich immer mehr junge Menschen mit dem deutschen Kulturerbe, das sie als Teil ihrer Lebenswelt täglich erleben. Mit Partnern aus Deutschland erforschen und erhalten sie mit großem Interesse und persönlichem Einsatz dieses geistige und materielle Gut.

Im Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß §96 Bundsvertriebenengesetz (BVFG) in den Jahren 2009/2010 heißt es: „Aufgabe der Förderung ist es, die breit gefächerten Aktivitäten in diesem Bereich zu unterstützen, dem Informationsbedarf dieser so unterschiedlichen Interessengruppen Rechnung zu tragen und dafür zu sorgen, dass kompetente Ansprechpartner im Inland und für den internationalen Austausch zur Verfügung stehen.“
Das Haus des Deutschen Ostens mit neuer ...
Das Haus des Deutschen Ostens mit neuer Beschriftung.
Das „Haus des Deutschen Ostens“ (HDO) nimmt die vielfältigen Aufgaben wahr, die dem Freistaat Bayern aus dem §96 des BVFG erwachsen. Es wurde im Jahr 1970 als nachgeordnete Behörde des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen gegründet. Finanzmittel hierfür werden im Staatshaushalt zweckgebunden bereitgestellt. Der bisherige Direktor Dr. Ortfried Kotzian, der am 31. Dezember 2012 in den Ruhestand getreten ist, hat elf Jahre lang das Ansehen und die Arbeit des Hauses entscheidend geprägt.

Da Mittel nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen, gründete sich bereits im Jahre 1996 ein Förderverein, wie es ihn auch bei Schulen oder anderen kulturellen Einrichtungen gibt. Der Verein mit derzeit über 110 Mitgliedern aus allen Bereichen der ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete im Osten und Südosten Europas unterstützt Ziele und Arbeit des HDO ideell und – im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten – materiell. Ein Hauptanliegen ist es ihm, die Pflege und Darstellung der ostdeutschen Kultur durch das HDO zu fördern. Durch den anstehenden Generationswechsel in den nächsten Jahren droht wertvolles Wissen über Geschichte, Kultur und Brauchtum der Deutschen im Osten verloren zu gehen. Damit diese Kenntnisse auch für die nächsten Generationen erlebbar erhalten bleiben, unterstützen die Mitglieder des Fördervereins die Arbeit des HDO durch ihre Beiträge und Spenden. Der Verein steht jedem offen, dem ostdeutsche Kulturarbeit ein Anliegen ist. Er verfolgt keine parteipolitischen Ziele und ist überkonfessionell. Die Tätigkeit des Vereins ist gemeinnützig, seine sämtlichen Mittel müssen für die steuerbegünstigten Zwecke des HDO verwendet werden. Der Verein hat seinen Sitz im HDO, Am Lilienberg 5, 81669 München.

Bei der Mitgliederversammlung Ende Januar legte der Vereinsvorsitzende Dr. Norbert Matern den Geschäftsbericht 2012 vor, der Finanzverwalter Joachim Wodok erläuterte die Haushaltsrechnung. Nach dem Bericht des Kassenprüfers wurde der Vorstand von der Mitgliederversammlung einstimmig entlastet. Der Vorstand wird für drei Jahre gewählt. Bei der Mitgliederversammlung standen turnusmäßig Neuwahlen an. Dr. Matern kandidierte aus Altersgründen nicht mehr. Als sein Nachfolger im Vorstand konnte der Dipl.-Verw.-Wirt Herbert Pietschmann gewonnen werden, der ebenso wie die bisherigen Mitglieder Dr. Horst Kühnel (Stellvertretender Vorsitzender), Joachim Wodok (Finanzverwalter) und Sieglinde Schneeberger (Schriftführerin) von der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt wurde. Damit wird der Verein die nächsten drei Jahre von zwei Sudetendeutschen und zwei Schlesiern geführt.

Das HDO hat bisher erfolgreiche Arbeit geleistet. Um diese weiterhin tatkräftig unterstützen zu können, wirbt der Verein ständig um neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft wie auch die Spenden sind ein Zeichen des Engagements der Kulturförderung gegen das Vergessen. Werden auch Sie Mitglied!

Herbert Pietschmann

Schlagwörter: HDO, München, Förderverein, Vorstand

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