10. Juni 2013

Tagung in München: Rumäniendeutsche Erinnerungskulturen

Das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München (IKGS) veranstaltet vom 27.-29. Juni 2013 eine internationale Tagung zum Thema „Rumäniendeutsche Erinnerungskulturen. Formen und Funktionen des Vergangenheitsbezuges in rumäniendeutscher Historiografie und Literatur im Kontext kulturwissenschaftlicher Beschreibungsmodelle“. Tagungsort ist das Internationale Begegnungszentrum der Wissenschaft München e. V. (IBZ), Amalienstraße 38, 80333 München.
Nationale Selbstdefinitionen und Standortbestimmungen spielen im östlichen Europa eine zentrale Rolle. Bei der damit verbundenen Suche nach kollektiver Identität sind Erinnerung und Gedächtnis von hoher Relevanz, insbesondere bei der Begründung und Legitimierung nationaler Identität sowie der Rechtfertigung von damit verbundenen Geltungsansprüchen. Die Beiträge dieser Tagung versuchen, die Vielfalt von Formen und Funktionen der mit den Begriffen kollektives und kulturelles Gedächtnis bezeichneten Vergangenheitsbezüge darzustellen und hinsichtlich Argumentation und gesellschaftlicher Funktion zu analysieren. Dabei sollen auch die für die Historiografie und für die Literatur relevanten Besonderheiten herausgearbeitet und anschließend miteinander verglichen, Gegensätze und Korrespondenzen aufgezeigt werden. Die Tagung wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Programm:
Donnerstag, 27. Juni (Tagungsleitung: Prof. Dr. Jürgen Lehmann): 18.00-18.30 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer; 18.30-19.30 Uhr Dr. Kathrin Schödel (Malta/Nürnberg): Kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorien. Ein Abriss; 19.30-20.30 Uhr Franz Hodjak (Usingen): Lesung

Freitag, 28. Juni, Sektion Historiografie (Tagungsleitung und Kommentar: Dr. Dr. Gerald Volkmer): 9.00-9.45 Uhr Dr. Bernhard Böttcher (Paderborn): Die auf den Ersten Weltkrieg bezogenen Erinnerungskulturen bei den Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben in der Zwischenkriegszeit; 9.45-10.30 Uhr Mag. Florian Kührer-Wielach (Wien): Die Erinnerung an den „Kampf gegen den Faschismus“ in der Historiografie der Deutschen im kommunistischen Rumänien; 10.30-11.00 Uhr Pause; 11.00-11.45 Uhr Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Harald Heppner (Graz): Das rumänische Banat in der Erinnerungskultur der schwäbischen Dorfbewohner im 20. Jahrhundert; 11.45-12.30 Uhr Cristian Cercel PhD (Bukarest): Die Rolle der Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion in den Erinnerungskulturen der in Deutschland und Österreich lebenden Siebenbürger Sachsen 1949-1969; 12.30-13.00 Uhr Kommentar und zusammenfassende Diskussion; 13.00-15.00 Uhr Mittagspause; Sektion Literatur (Tagungsleitung: Prof. Dr. Jürgen Lehmann): 15.00-15.15 Uhr Prof. Dr. Jürgen Lehmann (Erlangen/Freiburg): „Nur was nicht aufhört, weh zu thun, bleibt im Gedächtnis.“ Aspekte literarischen Erinnerns in der rumäniendeutschen Literatur der Nachkriegszeit; 15.15-16.00 Uhr PD Dr. Markus May (München): Visionen und Revisionen. Dieter Schlesaks „Vlad, der Todesfürst. Die Dracula-Korrektur“ im erinnerungskulturellen Agon; 16.00-16.30 Uhr Pause; Festveranstaltung zu Ehren von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Anton Schwob und Prof. h. c. Dr. Stefan Sienerth: 16.30-16.40 Uhr MinR’n Sabine Deres (Bonn): Grußwort; 16.40-17.10 Uhr Prof. Dr. Thomas Krefeld (München): Festvortrag zu Ehren von Prof. Schwob; 17.10-17.40 Uhr Prof. Dr. Jürgen Lehmann (Erlangen/Freiburg): Festvortrag zu Ehren von Prof. Sienerth; 17.40-18.00 Uhr Dankesworte; 18.00 Uhr Empfang

Samstag, 29. Juni, Sektion Literatur (Tagungsleitung und Kommentar: Prof. Dr. Thomas Krefeld): 9.00-9.45 Uhr Prof. Dr. Waldemar Fromm (München): „Anders rinnt hier die Zeit“ – Erinnerung und kollektives Gedächtnis in Adolf Meschendörfers „Siebenbürgischer Elegie“ und deren Rezeption in der Lyrik nach 1945; 9.45-10.30 Uhr Dr. Réka Sánta-Jakabházi (Klausenburg): Facetten der poetischen Identitätskonstruktion in den Werken von Franz Hodjak; 10.30-11.00 Uhr Pause; 11.00-11.45 Uhr Dr. Grazziella Predoiu (Temeswar): „Das Vermögen endloser Interpolation im Gewesenen“. Zur Inszenierung von Erinnerung und Gedächtnis in den Texten Herta Müllers; 11.45-12.30 Uhr Dr. René Kegelmann (München): „Undienlich ist auch das Wort ERINNERUNG“. Zur Funktionsweise von Erinnerung und Gedächtnis bei Herta Müller; 12.30-13.00 Uhr Kommentar und abschließende Diskussion

Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer (ausgenommen Vortragende) werden gebeten, ihre Unterkunft selbstständig zu organisieren und sich spätestens bis zum 24. Juni 2013 im IKGS (auch für das Mittagessen am 28. Juni) anzumelden. Weitere Informationen bei Dr. Dr. Gerald Volkmer, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e. V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Halskestraße 15, 81379 München, Telefon: (0 89) 78 06 09-0, Fax: (0 89) 78 06 09-22, E-Mail: ikgs[ät]ikgs.de, Internet: www.ikgs.de.

Schlagwörter: Tagung, München, IKGS, Rumäniendeutsche, Geschichte, Literatur

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  • 11.06.2013, 09:50 Uhr von orbo: Ich bin fast Gestorben vor Schreck: In dem Haus, wo ich zu Gast War, im Versteck, Bewegte ... [weiter]

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