17. Juni 2013

Zehn Jahre Muttertagsausstellung in Augsburg

Der Muttertag wurde 1907 erstmals in Graftonden (USA) gefeiert und in Deutschland erst seit 1922-1923, also vor 90 Jahren. In Siebenbürgen wurde der Muttertag mit einem Gottesdienst zu Ehren der Mutter gefeiert. Die Kinder trugen Gedichte zum Lob der Mutter vor und es wurden entsprechende Lieder gesungen. Nach Angabe von Erna Szilagyi feiern die Siebenbürger Sachsen in Augsburg den Muttertag seit 1997 mit einem Muttertagsgottesdienst nach siebenbürgischer Art.
Vor zehn Jahren wollte die Ehefrau des Verfassers, Marianne Roth, die Muttertagsfeier der Kreisgruppe Augsburg mit einer Ausstellung, „Der Hände Fleiß unserer Mütter“, ergänzen. Marianne und Wilhelm Ernst Roth, seinerzeit Kulturreferent, erstellten die Ausstellung im Alleingang. Der Erfolg war groß und so wurde die Schau fester Bestandteil des Muttertagsgottesdienstes der Kreisgruppe Augsburg.
Marianne Roth (links) und Erna Szilagyi bereiten ...
Marianne Roth (links) und Erna Szilagyi bereiten sich für die Muttertagsfeier vor. Foto: Wilhelm Ernst Roth
Nach dem Gottesdienst strömten auch in diesem Jahr die Besucher aus der Kirche in den Gemeindesaal zur 10. Muttertagsausstellung. Dieses Mal hatte Marianne das Thema „Hemden, Halstücher und Gürtel der siebenbürgisch-sächsischen Männertracht“ vorbereitet. Es beteiligten sich 20 Aussteller mit insgesamt 72 Exponaten: Alltagshemden und Sonntagshemden in gelber, schwarzer oder bunter Stickerei, Kreuzstich-, Geschriebene oder Loch-Stickerei waren zu sehen. Die ältesten Hemden (noch auf der Hose zu tragen) hatten die aufgestickte Jahreszahl 1892, 1912 und 1914, und die jüngsten wurden erst vor wenigen Jahren hergestellt. Die Deutsch-Weißkircher Halstücher vermittelten sehr anschaulich die Entwicklung vom dreieckigen Halstuch zur heute bekannten bestickten Krawatte. Mehrere breite Ledergürtel mit Taschen für Geld oder Dokumente, der älteste aus dem Jahr 1910, der jüngste von 1994, sowie schmale, bunte Ledergürtel waren dabei. Da es das zehnjährige Jubiläum war, gab es auch einen Rückblick aus Marianne Roths Fotoalben der vergangenen zehn Jahre, die großes Interesse fanden. Ebenso hatten wir eine Landkarte ausgestellt, auf der die Ortschaften markiert waren, aus denen die Exponate stammten, was gleichfalls großes Interesse fand. Der von Heidi Kellinger geleitete Augsburger Handarbeitskreis, der nun schon neun Jahre aktiv ist, präsentierte einige seiner Arbeiten, wobei als Glanzstück die Rednerpultumhüllung mit bunt gestickten Wappen zu loben ist, die seit letztem Jahr bei jeder sächsischen Veranstaltung in Augsburg zur Geltung kam.

Durch die Beteiligung von insgesamt 60 Personen, die ihre Schätze in den zehn Jahren zu den von uns vorgegebenen Themen der Muttertagsausstellungen zur Verfügung gestellt haben, konnten wir 447 Exponate siebenbürgischer Kultur der Öffentlichkeit präsentieren. Die zehn Ausstellungen wurden von über 3500 Personen besucht. Auf diesem Wege möchten wir, die Familie Roth, uns bei allen Teilnehmern, die zum guten Gelingen in den zehn Jahren beigetragen haben, bedanken!

Wilhelm Ernst Roth


Unter http://www.wilhelm-roth.de/Versc/Muttertage.htm kann man die Ausstellungen der vergangenen zehn Jahre besuchen.

Schlagwörter: Augsburg, Ausstellung, Muttertag, Trachten

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