19. August 2014

In Gundelsheim: Fotografische Impressionen aus Siebenbürgen

Die diesjährige Sommerausstellung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim präsentiert beeindruckende Werke des Fotografen Karl Heinz Rothenberger. Sie wurde am 26. Juli durch den Kurator Dr. Markus Lörz in Anwesenheit des Künstlers eröffnet.
Zum zweiten Mal werden Werke des Landshuter Fotografen und Arztes Karl Heinz Rothenberger in Gundelsheim präsentiert. 2002 wurden sie im Rahmen der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage im Foyer des Rathauses gezeigt. Waren damals nur Fotografien von Hermannstadt zu sehen, so wurde die Auswahl für die laufende Ausstellung erweitert: Sie bietet „Fotografische Impressionen aus Siebenbürgen“. Aber auch diese Auswahl, unterstrich Dr. Markus Lörz in seiner Eröffnungsrede, greift auf die im Jahre 2000 entstandenen und „als Zeitdokumente historisch wertvollen“ Fotografien zurück. Damals hatte eine Landshuter Delegation im Zuge der sich anbahnenden und 2002 besiegelten Städtepartnerschaft nicht nur Hermannstadt besucht, sondern auch Siebenbürgen bereist.

Karl Heinz Rothenberger: Leitern, Kirchenburg ...
Karl Heinz Rothenberger: Leitern, Kirchenburg Honigberg, 2000, 50 × 40 cm
In den Räumen für Wechselausstellungen des Obergeschosses zeigt das Siebenbürgische Museum auf Schloss Horneck Schwarz-Weiß-Fotografien im Format 40 x 50 cm – allesamt von hoher ästhetischer Qualität und den Betrachter in ihren Bann ziehend. Die Landschafts- und Architekturaufnahmen, die Porträts und Stillleben sowie die auf Zelluloid gebannten Momentaufnahmen des Alltags sind einem wachen, neugierigen und unvoreingenommenen Blick geschuldet und bieten einen faszinierenden Einblick „in eine nahe und doch bereits vergangene Phase der siebenbürgischen Geschichte.“

Nach der Begrüßung der gut 40 Gäste der Vernissage durch Dr. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Trägervereins Siebenbürgisches Museum Gundelsheim, skizzierte Dr. Markus Lörz, der Kurator der Ausstellung, zunächst die Entwicklung des 1945 geborenen Mediziners Karl Heinz Rothenberger zum Fotografen, „von der Passion zur Profession“. Danach richtete er sein Augenmerk und die Aufmerksamkeit der Besucher auf das Wesen der fotografischen Kunst Rothenbergers: „Da für Rothenberger die Wahrhaftigkeit und Originalität des einmal belichteten Fotomaterials essenziell ist, hat er sich ganz der Schwarz-Weiß-Fotografie in analoger Kleinbildtechnik verschrieben“. Wahrhaftigkeit und Originalität werden auch dadurch unterstrichen, dass bei den Abzügen der mit der klassischen Messsucherkamera Leica M 7 gemachten Aufnahmen die schwarzen Ränder des Foto-Negatives bewusst mit ausbelichtet werden.
Eröffnung der Ausstellung „Fotografische ...
Eröffnung der Ausstellung „Fotografische Impressionen aus Siebenbürgen“ auf Schloss Horneck: Dr. Karl Heinz Rothenberger (rechts), Dr. Irmgard Sedler und Dr. Markus Lörz. Foto: Hans-Werner Schuster
Dass die bewusste Reduktion der Mittel zu einer verstärkten Konzentration auf den Gegenstand führt, davon konnten sich die Besucher der Vernissage im Anschluss an die Eröffnung ebenso überzeugen wie von deren ästhetischen Qualitäten. Davon können sich noch bis zum 26. Oktober alle an Fotografie oder an Siebenbürgen Interessierten überzeugen. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags, 11.00-17.00 Uhr, in den Räumen für Wechselausstellungen im oberen Stockwerk des Siebenbürgischen Museum Gundelsheim, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim/Neckar, zu besichtigen.

Hans-Werner Schuster

Schlagwörter: Siebenbürgisches Museum, Gundelsheim, Ausstellung, Fotografie

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