30. Januar 2015

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall beim Neujahrsempfang auf Schloss Horneck

Im vollen Festsaal von Schloss Horneck empfingen die in Gundelsheim/Neckar wirkenden Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen am 10. Januar, anlässlich ihres 16., nunmehr traditionellen Neujahrsempfangs zahlreiche Freundinnen und Freunde, Förderinnen und Förderer des Siebenbürgen-Instituts, des Siebenbürgischen Museums und der sie tragenden Vereine.
Gäste aus dem In- und Ausland konnten vom Vorsitzenden des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrats, Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, begrüßt werden, unter ihnen Reinhold Gall, MdL, Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Prof. Dr. Paul Philippi, Ehrenvorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, und – neben dem ebenfalls anwesenden Prof. Dr. Andreas Möckel, Gründungsmitglied des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde, – Alfred Mrass, stellvertretender Bundesvorsitzender sowie Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, die Vertreter des Johannes-Honterus-Vereins, der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften und vieler anderer Institutionen.

In seiner Begrüßung betonte Dr. Gündisch, dass die Siebenbürger Sachsen seit der Zeit ihrer Ansiedlung vor bald neun Jahrhunderten eine wehrhafte Demokratie aufgebaut hätten, mit freier Wahl ihrer politischen und kirchlichen Würdenträger, Verteidigung durch befestigte Städte und durch Kirchenburgen; dass für ihr Selbstverständnis aber auch das blühende Presse- und Publikationswesen überragende Bedeutung habe, auch wenn deren Freiheit insbesondere in nationalsozialistischer und kommunistischer Zeit mit Füßen getreten worden sei. Aus aktuellem Anlass, dem Mordanschlag auf die Pariser Zeitschrift „Charlie Hebdo“, aber auch zum Gedenken an alle Opfer von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und in der Gegenwart, wurden alle Teilnehmenden gebeten, einen Augenblick des stillen Gedenkens zu wahren.
Innenminister Gall (l.) im Gespräch mit Irmgard ...
Innenminister Gall (l.) im Gespräch mit Irmgard Sedler und Konrad Gündisch. Foto: Ulrich Wien
Nach einem Dank des Kulturratsvorsitzenden an Innenminister Gall und an seine Mitarbeiter, die den inneren Frieden und die Demokratie in Baden-Württemberg sichern, ergriff der Minister das Wort und bekundete seine große Sympathie für die Siebenbürger Sachsen und für ihre Kulturarbeit, die Brücken zwischen Deutschland und Rumänien sowie anderen Ländern schlagen. Er versicherte, dass sein Bundesland auch aus diesem Grund die siebenbürgisch-sächsischen Kultureinrichtungen weiterhin fördern werde, und bedankte sich für die durch den Augenblick stillen Gedenkens gezeigte Solidarität mit den Opfern, aber auch mit jenen, die eine wehrhafte Demokratie tagtäglich durchzusetzen haben.

Dr. Ulrich Andreas Wien, Vorsitzender des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde, überreichte Reinhold Gall die neueste Ausgabe der „Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde“, in der auch das Grußwort des Innenministers zum 50. Gründungsjubiläum des Landeskundevereins veröffentlicht worden ist. Wien trat für eine stärker zu entwickelnde Willkommenskultur in Deutschland ein. Nach Grußworten von Alfred Mrass und Ortwin Götz, Verwaltungsratsvorsitzender des Johannes-Honterus-Vereins, der die Gäste im vereinseigenen Schloss willkommen hieß, hielt die Mezzosopranistin, Gesangspädagogin und Musikwissenschaftlerin Raika Simone Maier einen mit Bild- und Tonaufnahmen untermalten Vortrag über die bekannte, aus Kronstadt stammende, in Berlin lebende und international gastierende Mezzosopranistin und Gesangspädagogin Lula Mysz-Gmeiner (1876-1948). Ihr lebhaft und engagiert vorgetragener Beitrag fand große Aufmerksamkeit und lang anhaltenden Applaus.

Zwei Ausstellungen haben die Veranstalter im Festsaal gezeigt: Die eine hatte Jutta Fabritius vom Siebenbürgen-Institut unter dem Titel „Bilder aus dem bürgerlichen Leben Kronstadts um 1900“ vorbereitet; die andere, „Aus der Werkstatt des Krieges“ – der Erste Weltkrieg in den Beständen des IKGS, ist das Ergebnis einer Kooperation des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, und des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München. Im Siebenbürgischen Museum konnte die Ausstellung „Ludwig Hesshaimer: Der Weltkrieg – ein Totentanz. Eine Dichtung in Radierungen“ besichtigt werden.

Ein fröhliches Wiedersehen, verbunden mit angenehmen und anregenden Gesprächen, war der weitere und nicht zu vernachlässigende Ertrag dieses Nachmittags auf dem Schloss oberhalb des Neckars.

Gustav Bittner

Schlagwörter: Neujahrsempfang, Gundelsheim, Kultureinrichtungen

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