6. Mai 2015

AKSL-Forschungstagung in Landau zum Nationalsozialismus

Zu einer als „workshop“ bezeichneten Forschungstagung laden die Sektionen Zeitgeschichte und Kirchengeschichte des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) in Kooperation mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der Universität München für den 11.-12. September 2015 nach Landau ein. Die Konferenz findet begleitend zu einem beantragten Forschungs- und Editionsprojekt der Protokolle des Landes- konsistoriums der Evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien 1919-1944 am Institut für Evangelische Theologie des Campus Landau statt.
Zwei junge Nachwuchswissenschaftler werden zusammen mit Dr. Ulrich A. Wien das umfangreiche Quellenkorpus für eine gedruckte Edition vorbereiten. Diese Protokolle geben fast wörtlich die Verhandlungen des Gremiums der Kirchenregierung in Hermannstadt wider, in dem auf Grund der Ämterkumulation auch ein Großteil der führenden deutschen Politiker des Landes saßen. Da die Akten der Volksgruppenführung aus der Zeit des Nationalsozialismus im Sommer 1944 systematisch vernichtet wurden, stellen die hier zu edierenden Protokolle ein einzigartiges, äußerst aussagekräftiges Quellenkorpus dar, das wichtige Forschungsimpulse freisetzen wird.

Das Tagungsprogramm umfasst zu Beginn einen Block mit den beiden Zeitzeugen Prof. Dr. Andreas Möckel (Jugendbewegung, Schule, DJ in Siebenbürgen) und Prof. Dr. Paul Philippi (Von der Schulbank zur Waffen-SS).
Bischof Wilhelm Staedel (1890-1971), Fotoarchiv ...
Bischof Wilhelm Staedel (1890-1971), Fotoarchiv des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim.
Anschließend werden Forschungsbeiträge vor- und zur Diskussion gestellt mit folgenden Referaten: Rahmenbedingungen in Rumänien für politische Radikalisierung in der Zwischenkriegszeit (Dr. Florian Kührer-Wielach, München); Die Evangelische Landeskirche A.B. in Rumänien und die nationalsozialistische Bewegung am Vorabend des Jahres 1933 (Timo Hagen, Heidelberg); „Frei vom Juden – auch im Glauben!“ Hintergründe und Thesen zur ‚Selbstnazifierung‘ der siebenbürgischen Landeskirche (Dirk Schuster, Potsdam); „Wer gegen uns ist, ist gegen das Reich”: Die NS-Propaganda in der siebenbürgisch-sächsischen landwirtschaftlichen Presse 1935-1944, (Dr. Corneliu Pintilescu, Hermannstadt); Die Deutsche Volksgruppe und der Rumänische Geheimdienst (Dr. Ottmar Trasca, Klausenburg); Der Nationalsozialismus in der rumäniendeutschen Literatur. Tendenzen und Thematisierung (Dr. Michaela Nowotnick, Berlin); „Arisierung“ durch die Deutsche Volksgruppe in Rumänien (Hannelore Baier, Hermannstadt); Die Übergabe des Konfessionellen Schulwesens im Bistum Temeswar an die Deutsche Volksgruppe 1942 (Dr. Stephan Schüller, Mainz); Kirche und Politik im Verständnis der Bischöfe Viktor Glondys und Wilhelm Staedel (Dr. Ulrich A. Wien, Landau).

Die kostenfreie Tagung findet im Butenschoen­haus, Luitpoldstraße 8, 76829 Landau, statt. Anmeldungen zur Tagungsteilnahme (sowie der kos­tenpflichtigen Mahlzeiten) werden bis spätestens zum 1. September erbeten an Dr. Ulrich A. Wien, Institut für Evangelische Theologie am Campus Landau, Im Fort 7, 76829 Landau, E-Mail: wien[ät]uni-landau.de. Jeweils individuell ist die Unterkunft in Landauer Hotels oder Pensionen zu reservieren und zu buchen.

Schlagwörter: AKSL, Tagung, Landau, Nationalsozialismus

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Neueste Kommentare

  • 14.05.2015, 08:16 Uhr von bankban: Das ist ja wie die Frage danach, was zuerst war: das Ei oder die Henne... Aber irgendetwas müsste ... [weiter]
  • 13.05.2015, 08:11 Uhr von getkiss: Der Titel reflektiert halt nicht den Inhalt der Referate. Über die Themen EG, Ukrainer und Ungarn ... [weiter]
  • 12.05.2015, 15:32 Uhr von bankban: Die Tagung trägt laut den "Mitteilungen" den Titel "Geschichte des Nationalsozialismus in ... [weiter]

Artikel wurde 3 mal kommentiert.

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