23. Juni 2015

„Künstler aus Siebenbürgen III“ in Fürstenfeldbruck

Neun Künstler zeigen in der Galerie RaduArt in Fürstenfeldbruck bis zum 18. Juli Malerei, Grafik, Tapisserie und Skulptur. Mit einer Unterbrechung, die von den Retrospektiven zum 80. Geburtstag des Künstlers und Galeristen Radu-Anton Maier bedingt war, setzt RaduArt die Reihe der Gruppenausstellungen mit Künstlern, die aus Siebenbürgen stammen, fort.
Wie schon bei den Vorgängerausstellungen im Jahre 2011 und 2012/2013 gab es auch bei der dritten Auflage von „Künstler aus Siebenbürgen“ eine äußerst gut besuchte Vernissage. Sie fand am 12. Juni statt, und unter den Kunstfreunden befanden sich als prominenteste Gäste der Gene­ralkonsul von Rumänien Anton Niculescu sowie Oberbürgermeister Klaus Pleil. Sie wurden von Dr. Svetlana Maier ebenso begrüßt wie die sechs anwesenden Künstler: Marianne Ganea, Hildegard Klepper-Paar, Radu-Anton Maier, Gyöngyver Mengel-Gall, Valentin Zoltan Nagy und Heide Roth. Radu-Anton Maier stellte sie in seiner kurzen Einführung ebenso vor wie die verhinder­ten Künstler Iustinian Ghiță, Annamária Móré-Sághi sowie Detlef-Torsten von Steinburg.
Dr. Svetlana Maier (links) und die sechs ...
Dr. Svetlana Maier (links) und die sechs anwesenden Künstler – v.l.n.r: Gyöngyver Mengel-Gall, Hildegard Klepper-Paar, Radu-Anton Maier, Marianne Ganea, Valentin Zoltan Nagy, Heide Roth – bei der Vernissage am 12. Juni in der Galerie RaduArt. Foto: Hans-Werner Schuster
Da die räumlichen Verhältnisse nicht gerade üppig sind, ist jeder Künstler nur mit zwei bis sieben Werken vertreten. Allerdings hat die Galerie mehr Werke und zeigt einige auch in ihrem Internetauftritt unter www.raduart.de. Dort sind auch die knappen Charakterisierungen nebst weiteren Informationen rund um die Ausstellung zu finden.

Eine repräsentative Schau ist diese dritte Auflage ebenso wenig wie die beiden vorangegangenen Ausstellungen „Künstler aus Siebenbürgen“ – wobei das Herkunftsgebiet nicht nur das historische, sondern auch das mit dem Banat und den Partes erweiterte Siebenbürgen umfasst und z.B. die aus Orschowa stammende Grafikerin Hildegard Klepper-Paar, die aus Arad stammende Tex­tilkünstlerin Annamária Móré-Sághi oder den aus Großwardein stammenden Valentin Zoltan Nagy berücksichtigt. Der Galerie ist aber wieder eine gute Mischung gelungen. Es wurden nicht nur Werke unterschiedlicher Kunstgattungen zusammengetragen, sondern auch Künstler berücksichtigt, die verschiedenen ethnischen Gruppen in Siebenbürgen sowie unterschiedlichen künstlerischen Schulen und Generationen angehören. Und wie in den Jahren davor, setzt die Galerie nicht nur auf arrivierte und bekannte Namen, sondern zeigt sich offen – auch für New­comer. Zu ihnen gehört die aus Berlin angereiste Heide Roth, die bisher erst an drei Ausstellungen beteiligt war. Aber die vier streng limitierten Drucke ihrer digital überarbeiteten Acrylgemälde gehörten nicht nur wegen der sowohl opulen­ten als auch raffinierten Farbgestaltung zu den Hinguckern dieser Ausstellung.

Roth, 1942 als Heide Knopp geboren, ist nicht die einzige Künstlerin dieser Gruppenausstellung, die aus Kronstadt stammt. Das tut auch ihr Jahrgangskollege Detlef-Torsten von Steinburg – er lebt in Griechenland und zeigt vier Aktzeichnungen – sowie die 1941 als Marianne Bosch geborene Marianne Ganea. Sie, die einzige Künstlerin, die bei allen drei Gruppenausstellungen „Künstler aus Siebenbürgen“ vertreten war, zeigt sieben Keramik-Skulpturen. Ihre neuesten Werke schlagen in ihrer reduzierten Einfachheit, die sich an geometrischen Grundformen orientiert, den Bogen zurück zu einem Hans Mattis-Teutsch und verdeutlicht auch dadurch – bewusst-unbewusst – den Stellenwert von Kronstadt als der Kunsthauptstadt Siebenbürgens.
Marianne Ganea vor ihrer Skulptur "Busstation in ...
Marianne Ganea vor ihrer Skulptur "Busstation in Marrakesch". Foto: Hans-Werner Schuster
Auf den Künstler Radu-Anton Maier und seine Werke – neben großformatigen Gemälden zeigt er eine Serie von Tierkreiszeichen-Grafiken – soll hier nicht weiter eingegangen, sondern auf die Retrospektiven zu seinem 80. Geburtstag hingewiesen werden. (Siehe Folge 7 dieser Zeitung vom 5. Mai 2014, Seite 12.) Dem von der Gattin unterstützten Galeristen Radu-Anton Maier muss man aber für seine Initiative und sein Engagement gratulieren und ihm wünschen, dass seine Schaffenskraft uns nicht nur neue Werke, sondern auch weitere Auflagen von „Künstler aus Siebenbürgen“ beschert. Und selbstverständlich wünschen wir der laufenden Ausstellung recht viele Besucher. Angesichts der moderaten Preise dürfte sich der Besuch insbesondere für Kunstsammler lohnen. Die Ausstellung in der Ledererstraße 12 im Zentrum von Fürstenfeldbruck ist zu besichtigen Mittwoch und Freitag von 14.00-17.00 Uhr, Samstag von 11.00-14.00 Uhr sowie nach Vereinbarung per Telefon: (08141) 224595 oder E-Mail: Galerie[ät]raduart.de.

Hans-Werner Schuster

Schlagwörter: Ausstellung, Kunst, Fürstenfeldbruck

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