5. September 2016

Zeichnungen des Hermannstädters Helmut von Arz in Glonn ausgestellt

Was macht ein Yeti, der im Himalaya auf einen Schneeleoparden trifft? Der siebenbürgische Zeichner und Buchillustrator Helmut von Arz gibt darauf eine überraschende Antwort: die beiden tanzen miteinander. Von 30. September an zeigt der Kulturverein Glonn in der Klosterschule, Klosterweg 7, in Glonn (Landkreis Ebersberg) unter dem Titel „Tiere zeichnen – Illustration und Abbild“ die Ausstellung der beiden Künstler Helmut von Arz und Herbert Siemandel-Feldmann.
Als Zeichner verbrachte der Essener Künstler Herbert Siemandel-Feldmann den Sommer in Namibia. Fasziniert von der Beobachtung seiner Motive in freier Wildbahn, entstehen im Atelier auf großformatigen Leinwandflächen filigrane Kohlezeichnungen von beeindruckender Intensität. Wie oft vorher, führen auch diesmal der direkte Kontakt und das persönliche Erleben über Skizzen und Fotos zu neuen Bildideen. Siemandel-Feldmann nutzt die vielfältigen bildnerischen Eigenheiten der Zeichenkohle, arbeitet Besonderheiten der Fellstrukturen, Lichtspiele, Hautoberflächen, grafische Wirkungen im Wechsel heller und dunkler Partien und die Präsenz der Motive eindringlich heraus.
Herbert Siemandel-Feldmann: Zwei Elefanten ...
Herbert Siemandel-Feldmann: Zwei Elefanten
Helmut von Arz, der 2014 verstorbene Hochschullehrer und wohl bekannteste Illustrator Siebenbürgens, ging einen anderen künstlerischen Weg. Seine Tierbeobachtungen führten in seiner künstlerischen Arbeit zum Spiel mit der Wirklichkeit: Ob Kentauren der griechischen Mythologie oder der immer wieder auftretende Yeti, meist in Begleitung seines Freundes, des Schneeleoparden, alle wirken wie direkt nach der Natur gezeichnet: im Atelier.
Helmut von Arz: Yeti und Schneeleopard ...
Helmut von Arz: Yeti und Schneeleopard
Von Arz brilliert mit allen genutzten Zeichenmitteln, Kohle und Kreide, Grafit und Tusche. Obwohl seine Strichführung im kleinen Format oft nur Formen andeutet, erscheint seine Bildwelt glaubhaft und bekannt. Die ganze Wahrheit entsteht im Kopfe des Betrachters. Der Autor Hans Bergel fasste vor vielen Jahren Helmut von Arz' Kunst in die Worte „verblüffende rassige Sicherheit der Handschrift“ und „federnde Eleganz“ der Linienführung (Zeitschrift „Illustration“, August 1988).
Wer heimst denn hier den Lorbeer ein? Auch in ...
Wer heimst denn hier den Lorbeer ein? Auch in seiner Zeichnung „Siegerehrung“ platziert Helmut von Arz einen Kentauren (mit Hut!) in prominenter Rolle.
Die Ausstellung des Kulturvereins Markt Glonn präsentiert diese beiden großartigen Zeichner mit ihren unterschiedlichen Arbeitsweisen. In der Zusammenschau der Arbeiten entwickelt sich ein gemeinsames Thema: Die Liebe zur Zeichnung. Was als Lehrer-Schüler-Beziehung in den 1970er Jahren entstand, wird zum Dialog unter Freunden.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 30. September, um 19 Uhr eröffnet und dauert bis zum 9. Oktober 2016. Öffnungszeiten: an Freitagen von 19 bis 22 Uhr, an Samstagen von 13 bis 17 Uhr, an Sonntagen von 11 bis 17 Uhr sowie am Montag, den 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit), 11 bis 17 Uhr.

Joachim Hellriegel

Schlagwörter: Helmut von Arz, Zeichnungen, Hermannstadt, Ausstellung, Glonn

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