2. Dezember 2016

Klaus Johannis mit Martin-Buber-Plakette ausgezeichnet

Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis ist der diesjährige Preisträger der Martin-Buber-Plakette, die seit 2002 jährlich von der niederländisch-deutschen Stiftung Euriade vergeben wird. Der Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die im Sinne des „Dialogischen Prinzips“ des Denkers und Philosophen Martin Buber handeln. Die Preisträger stehen auf verantwortungsvolle Art und Weise im Leben, verstehen es zuzuhören und geben Antworten auf die Fragen und Nöte ihrer Mitmenschen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, Richard von Weizsäcker, Michail Gorbatschow, Königin Silvia von Schweden, aber auch Künstler wie Karlheinz Böhm und Peter Maffay.
Das Kuratorium der Martin-Buber-Plakette und der Vorstand der Euriade wählten Klaus Johannis zum diesjährigen Preisträger in Würdigung seiner humanen Einstellung sowie seines Auftretens, das von Respekt vor dem Anderen geprägt sei. In diesem Sinne übernehme er in Rumänien und in Europa politische und gesellschaftliche Verantwortung. Johannis‘ Politik zeichne sich aus durch Vision, Transparenz und großes Verantwortungsbewusstsein, um den verschiedenen Interessen, Erwartungen und Forderungen der rumänischen Bürger gerecht zu werden. Es sei sein „Anliegen, Rumänien zu einem starken, wohlhabenden, modernen und gänzlich europäisierten Staat werden zu lassen“, so die Stiftung Euriade.
Staatspräsident Klaus Johannis (Bildmitte) und ...
Staatspräsident Klaus Johannis (Bildmitte) und der Stellvertretende Bundesvorsitzende Rainer Lehni (Dritter von rechts) mit Mitgliedern des Vorstandes der Landesgruppe NRW und Heimatgemeinschaft Mediasch beim Empfang in der Abtei Rolduc in Kerkrade. Foto: Waltraud Hermann
Die Verleihung der Martin-Buber-Plakette 2016 fand am 18. November in festlichem Rahmen in der Abtei Rolduc in Kerkrade in den Niederlanden statt. In ihren Laudationes gingen Theo Bovens, Kommissar des Königs in der Provinz Limburg, und Emil Hurezeanu, Rumäniens Botschafter in Deutschland, auf den Werdegang von Klaus Johannis ein. Hervorgehoben wurde seine Zugehörigkeit zur deutschen Minderheit in Rumänien, sein Wirken als Pädagoge und vor allem sein Einsatz als Bürgermeister von Hermannstadt, ein herausragendes Wirken, aufgrund dessen ihn die Mehrheit der rumänischen Bürger 2014 in das höchste Staatsamt wählte.

In seiner Dankesrede ging Klaus Johannis auf seine festgefügte europäische Überzeugung ein, die, trotz der aktuellen Probleme, die einzige wirkliche Lösung für ein friedliches Zusammenleben in Europa sei. Die Bürger Rumäniens gehörten zu den europafreundlichsten Bürgern in der Europäischen Union und setzten große Hoffnungen in diese. Rumänien sei ein Land, das frei von europafeindlichen, xenophoben oder populistischen Tendenzen sei. Das friedliche Miteinander verschiedener Ethnien sei europaweit beispielhaft, so dass auch er selbst als Siebenbürger Sachse die Chance erhalten hätte, Staatspräsident von Rumänien zu werden. Die heutige rumänische Gesellschaft stehe ganz im Einklang mit den Prinzipien Martin Bubers, so Klaus Johannis.
Klaus Johannis und Waltraud Hermann beim Empfang ...
Klaus Johannis und Waltraud Hermann beim Empfang in der Abtei Rolduc. Foto: Rainer Lehni
An der Preisverleihung in Kerkrade nahmen auch der Stellvertretende Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen Rainer Lehni mit mehreren Vorstandsmitgliedern der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen sowie der Heimatgemeinschaft Mediasch teil. Der Vorschlag für die Preisverleihung kam ebenfalls aus siebenbürgisch-sächsischen Kreisen. Waltraud Hermann, frühere Vorsitzende der Kreisgruppe Backnang und Studienkollegin des rumänischen Staatspräsidenten, hatte der Stiftung Euriade diesen Vorschlag unterbreitet und war dementsprechend stolz, auch bei der Preisverleihung durch den Stiftungsintendanten Prof. Dr. Werner Janssen an den Staatspräsidenten diesen assistieren zu dürfen.

Im Vorfeld der Preisverleihung hatte sich Staatspräsident Klaus Johannis auf Burg Rode im benachbarten nordrhein-westfälischen Herzogenrath, der Partnerstadt von Bistritz, mit rund 100 Jugendlichen aus verschiedenen Ländern zu einem Gespräch getroffen. „Jugend im Dialog“ ist ein wesentlicher Bestandteil des alljährlichen Euriade-Festivals. Bei diesen Gesprächen will die Stiftung Euriade junge Menschen aus ganz Europa auf den „Weg zum Anderen“ bringen, ganz im Sinne des Philosophen Buber. Die Bedeutung von Verständnis, Toleranz, Respekt und Verantwortung soll durch diese Jugendlichen erlebt und erfahren werden. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, Klaus Johannis Fragen zu unterschiedlichsten Bereichen von Schulbildung bis zur Korruptionsbekämpfung zu stellen. Teilnehmer waren auch mehrere Schüler des Bistritzer Nationalen Kollegs „Liviu Rebreanu“. Empfangen wurde Klaus Johannis im Hof von Burg Rode von Herzogenraths Bürgermeister Christoph von den Driesch und den musikalischen Klängen von „Cantores Vivaces“, dem ehemaligen Klausenburger Studentenchor. Das Ensemble besteht ausnahmslos aus Siebenbürger Sachsen, von denen viele Klaus Johannis aus seiner Studienzeit kannten.

Rl

Schlagwörter: Klaus Johannis, Ehrung, Buber, Philosoph, Rumänien, Staatspräsident

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