12. Oktober 2017

Kreativ und voller Energie: Ruth Eder wurde 70

Bereits im August feierte die Autorin Ruth Eder, Mitglied der Kreisgruppe München unseres Verbandes und Gemeinderätin in Ottobrunn, ihren 70. Geburtstag. Sie wurde 1947 als Enkelin des Malers Hans Eder in Stuttgart geboren, studierte Germanistik, Theatergeschichte und Psychologie in München und war als Schauspielerin, Regieassistentin, Journalistin und leitende Redakteurin tätig.
Seit 1984 widmet sie sich als freie Journalistin und Autorin in Print- und Online-Medien ebenso wie in Funk und TV ihren Interessensgebieten Frauen, Partnerschaft und Psychologie. Diese Themen behandelt Ruth Eder auch in Sachbüchern, Ratgebern und Romanen, über 20 Bücher hat sie inzwischen veröffentlicht. Ihr bekanntester Roman, „Die Glocken von Kronstadt“, rollt die Geschichte ihrer siebenbürgischen Familie auf; er erschien 1991 und wurde 2012 neu aufgelegt. Ihr bekanntestes Sachbuch, „Ich spür noch immer ihre Hand“ (2007), das in 15 Interviews mit Frauen den Tod der eigenen Mutter und deren Umgang damit thematisiert, liegt mittlerweile in der 18. Auflage vor.

Ruth Eder 2013 bei einer Lesung in München. Foto: ...
Ruth Eder 2013 bei einer Lesung in München. Foto: G. Roth
In Ottobrunn, einer 21000 Einwohner zählenden Gemeinde südöstlich von München, ist Ruth Eder eine bekannte Persönlichkeit. Sie sitzt nicht nur für die SPD im Gemeinderat, sondern moderiert auch den beliebten „Ottobrunner Kulturstammtisch“, bei dem sie in regelmäßigen Abständen einen prominenten Gast zum lockeren Gespräch empfängt. Nächster Gesprächspartner im Wirtshaus Ayinger ist am 18. Oktober um 19.30 Uhr der Bayern3-Moderator Thorsten Otto. Auch als Bloggerin hat sie sich einen Namen gemacht: Beim größten deutschen Frauen-Internetportal www.womenweb.de schreibt sie in ihrem Blog „Altweibersommer“ wöchentlich über den „alltäglichen Wahnsinn eines ganz normalen, modernen Frauenlebens im besten Vollweibalter 50+“.

Mit 70 ziehe man schon Bilanz, hat Ruth Eder der Süddeutschen Zeitung (SZ) anlässlich ihres Geburtstages, den sie bei ihrer Tochter in Berlin verbracht hat, verraten, aber sie wolle weiter kreativ sein, sei voller Energie, auch gesundheitlich gehe es ihr gut. „Ich habe nichts. Ich bin so ein Ross wie mein Vater“, so Eder gegenüber der SZ. Zurzeit schreibt sie an einem neuen Roman mit dem Arbeitstitel „Abgrund“, der sich mit einem hochaktuellen, aber medial nur wenig aufbereiteten Thema beschäftigt: der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Soldaten. Grundlage und Quelle sind Briefe eines Vorfahren aus der Zeit des Ersten Weltkriegs sowie die Korrespondenz mit ihrem ersten Mann, einem Amerikaner, der freiwillig in den Vietnamkrieg zog und nach einem Jahr Dienst in einer Hubschrauberstaffel traumatisiert zurückkehrte. An diesem Trauma zerbrach letztlich die Ehe, die nur sechs Jahre hielt. Ruth Eders autobiographisch geprägte Bücher sind wohl ihre stärksten; man darf also gespannt sein auf den Antikriegsroman „Abgrund“, der auch eine Auseinandersetzung mit der aktuellen weltpolitischen Lage ist, die sie als „nicht sehr beruhigend“ und „hochgefährlich“ bezeichnet. Bis zum Erscheinen des neuen Buchs wird sie weiter bloggen, moderieren, sich lokalpolitisch engagieren – und am Sekretär mit Blick auf Gemälde ihres Großvaters in ihrem Ottobrunner „Hexenhäuschen“ schreiben.

Doris Roth

Schlagwörter: Porträt, Geburtstag, Autorin

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