19. Juni 2025

Michael Konnerth zum siebzigsten Geburtstag

Vor sieben Jahrzehnten wurde am 19. Juni 1955 Michael Konnerth in Neithausen im Harbachtal geboren, wo er in der Geborgenheit eines siebenbürgisch-sächsischen Elternhauses und eingebettet in der damals noch bestehenden, festgefügten Dorfgemeinschaft aufwuchs. Seine Kindheit und Jugend haben ihn deshalb in diesem Sinne nachhaltig geprägt, diese Gemeinschaft vermittelte ihm das Wertesystem, welches ihn in seinem persönlichen Werdegang beeinflusst und seinen Lebenslauf geleitet hat.
Michael Konnerth beim diesjährigen Empfang des ...
Michael Konnerth beim diesjährigen Empfang des baden-württembergischen Ministerpräsidenten in Stuttgart.
Seine Schulzeit begann im Heimatort und führte ihn anschließend in die Oberstufe des Joseph-Haltrich-Lyzeums nach Schäßburg, wo seine Neigung zur Mathematik erkannt und gefördert wurde. Den täglichen Schulweg konnte er Anfang der siebziger Jahre noch meist mit der Schmalspurbahn, der „Wusch“, bewältigen, deren zahlreiche Haltestellen in den an der Gleisstraße liegenden Ortschaften und ihrem gemächlichen Tempo viel Zeit ließ, Freunde zu treffen, Hausaufgaben zu machen und die Landschaft im Kreislauf der Jahre in sich aufzunehmen. Zusätzlich zur Bahn nutze er oft auch das Fahrrad, um die Strecke zwischen seinem Heimatort und der Schule zurückzulegen, wobei die Trappolder „Hill“ mit ihrem Anstieg sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg eine sportliche Herausforderung darstellte. Zudem wurden ihm die Stufen zur Bergschule in dieser Zeit vertraut.

Neben der Schule war Michael Konnerth während seiner Kindheit und Jugend angehalten, in der elterlichen Wirtschaft mitzuhelfen. Die Verbundenheit mit Neithausen, seinem Gewann und der Gegend der umliegenden Orte ist auf ein dadurch tief eingeprägtes Erleben der heimatlichen Scholle in Flur und Acker, auf Höhen und in Wäldern zurückzuführen.

Nach der Matura studierte Michael Konnerth in Kronstadt Maschinenbau-Fahrzeugtechnik bis er 1979, aufgrund seines Ausreiseantrags, exmatrikuliert wurde. Die Benachrichtigung seines Hochschulverweises wurde ihm von Prof. Seitz überbracht, den man als stellvertretenden Leiter des Lehrstuhls mit dieser Aufgabe betraut hatte und der dieser Pflicht mit dem Ausdruck seines persönlichen Bedauerns nachkam.

Die Ausreise wurde notwendig, da das Herzleiden seines Vaters entsprechende medizinische Betreuung unerlässlich machte. Im September desselben Jahres siedelte die Familie nach Pulheim bei München aus, wo Michael Konnerth ab 1980 zu arbeiten begann und berufsbegleitend studierte. Als EDV-Fachmann war er bis zu seinem Ruhestand als Programmierer tätig.

1981 zog er nach Eberbach bei Göppingen, wo er mit Brigitte sein Lebensglück fand, die er 1982 heiratete. Der Familie wurden 1987 und 1989 zwei Töchter geboren, die inzwischen selbst verheiratet sind und Kinder haben, was die Eheleute Konnerth, als ausgeprägte Familienmenschen, mit Freude und Dankbarkeit erfüllt.

Seit seinem Umzug nach Eberbach ist Michael Konnerth gemeinsam mit seiner Ehefrau ehrenamtlich in vielen Gremien der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland aktiv. So war er von 1984 Mitglied des Vorstandes der Kreisgruppe Göppingen, die er ab 1993 als Vorsitzender acht Jahre lang leitete und seither deren Ehrenvorsitz innehat. Ab 1998 zum stellvertretenden Vorsitzenden und Schatzmeister der Landesgruppe Baden-Württemberg gewählt, hat er entscheidend die Geschicke dieser Untergliederung im Verband der Siebenbürger Sachsen mitgestaltet und geprägt, der er seit 2015 vorsteht. Im Bundesvorstand ist er seit 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender.

Auch im HOG-Verband bringt er sich seit vielen Jahren ein. Von 2003 bis 2011 war er Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsische Heimatortsgemeinschaften, ein Amt, in das er drei Mal gewählt wurde, welches er jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. In dieser Zeit wurden die Tagungen der Heimatortsgemeinschaften in Protokollheften dokumentiert und zweimal ein Leitfaden zur Arbeit der Heimatortsgemeinschaften herausgegeben. Seit langen Jahren ist er für seine Landsleute aus Neithausen aktiv und leitet seit kurzem auch die HOG-Regionalgruppe Harbachtal.

Als Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland hat er als Gründungsmitglied des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V. ab 2015 Verantwortung übernommen und ist seitdem Mitglied des Vorstandes.

Der Festumzug des Heimattages und viele Veranstaltungen am Pfingstwochenende in Dinkelsbühl werden von Michael Konnerth seit vielen Jahren mitorganisiert.

Sein ehrenamtlicher Einsatz folgt dem Selbstverständnis seiner im Sinne der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft geprägten Persönlichkeit, der er sich dadurch zutiefst verbunden fühlt. Über die vielen Jahre unter unzähligen Aufgaben und in mannigfaltigen Verantwortungen ist Michael Konnerth bodenständig und bescheiden, ist ein nahbarer und verständiger Mensch geblieben.

Wir wünschen dem Jubilar zu seinem siebzigsten Geburtstag alles Gute, weiterhin Erfüllung und Freude in der Ausübung seiner vielfältigen Aufgaben für die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, um zufrieden und stolz im Rückblick auf seine Verdienste zu sein, damit er uns allen erhalten und gewogen bleibt.

Ines Wenzel, Helge Krempels

Schlagwörter: Porträt, Geburtstag, Michael Konnerth

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