9. September 2018

Filmprojekt „Erinnerungen und Entwicklungen in Siebenbürgen“

„Sie sollen sich nicht lassen. Erinnerungen und Entwicklungen in Siebenbürgen“ ist der vollständige Titel eines Projekts von Manuel Stübecke, geboren 1988 im westfälischen Münster, ohne familiäre Bindung, aber mit großem Interesse an Siebenbürgen. Seine erste Verbindung entstand durch ein Kinderbuch, das eine Reise nach Siebenbürgen beschreibt und in die Geschichte der deutschen Minderheit einführt.
Das Schuljahr 2005/2006 verbrachte Manuel Stübecke als Austauschschüler an einem Bukarester Gymnasium. Es folgten Praktika bei der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien in Bukarest, dann ein Auslandssemester an der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt in den Fächern Evangelische Theologie und Pädagogik. Nach Abschluss des Studiums blieb er in Siebenbürgen als Pressesprecher der Evangelischen Akademie Siebenbürgen und nahm das Masterstudium Deutsche Sprache und Literatur an der Lucian-Blaga-Universität auf, das er 2016 abschloss. Zudem studierte er Osteuropäische Geschichte, Evangelische Theologie und Pädagogik in Gießen.
Manuel Stübecke  ...
Manuel Stübecke
Am 9. Juli 2018 präsentierte Manuel Stübecke sein Filmprojekt im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Gerhart-Hauptmann-Hauses und der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen. Angetrieben von seinem starken Interesse an Siebenbürgen, begab er sich auf eine intensive Spurensuche und fand Protagonisten für sein Filmprojekt, mit denen er über die Zeitgeschichte der Siebenbürger Sachsen sprach. Von 2013 bis 2016 führte der Autor 15 Interviews mit Vertretern der deutschen Minderheit zwischen 16 und 93 Jahren. Es sind Siebenbürger Sachsen, die in Siebenbürgen geboren wurden und immer noch dort leben, oder andere, die nach Deutschland ausgewandert sind und dort leben, oder wieder andere, die nach der Auswanderung wieder nach Rumänien zurückgezogen sind.
Es sammelte sich ein so reichhaltiges Material an, dass es für einen Film zu viel war. So entstand eine Serie von sechs Folgen über die Zeitgeschichte der Deutschen in Rumänien, jeweils 45 Minuten lang: 1. „Dass wir noch Deutsche sind…“, 2. „Feind im eigenen Land“, 3. „Bald ist der Kommunismus am Sieg“, 4. „Freikauf – Abkauf – Ausverkauf?“, 5. „(R)Evolution“, 6. „Sie sollen sich nicht lassen“.

In jeder Episode treten neue Protagonisten auf, die sich vorstellen und aus ihren Erfahrungen in der jeweiligen Periode berichten. So vielfältig, wie die interviewten Personen sind, so vielseitig sind auch die Erinnerungen, Wahrnehmungen und Bewertungen. Weitere Hintergründe und Zusammenhänge werden, unterlegt mit Bildern von Thomas Oyntzen, durch einen Sprecher und durch den Filmemacher Manuel Stübecke kommentiert und eingeordnet. Bei der Vorstellung seines Projekts in Düsseldorf zeigte der Filmemacher Ausschnitte aus verschiedenen Interviews und bot damit einen Vorgeschmack auf die nächste Veranstaltung in Nordrhein-Westfalen, bei der einige der Episoden in voller Länge gezeigt werden sollen. Manuel Stübecke hat schon ein zweites Projekt über Siebenbürgen ins Auge gefasst: einen Spielfilm über die Zeit der Wende und des beginnenden Exodus.

Hanna Jung-Boldan

Schlagwörter: Film, Siebenbürgen, Vorstellung, Düsseldorf, Stübecke

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