30. April 2023
In Gundelsheim: „Eduard Morres. Ein Künstlerleben“
Das Siebenbürgische Museum Gundelsheim präsentiert vom 22. April bis zum 3. Oktober in der Sonderausstellung „Eduard Morres. Ein Künstlerleben“ erstmals seine umfangreiche Sammlung zum Werk des siebenbürgischen Malers und Grafikers Eduard Morres (1884-1980).
Im siebenbürgischen Kronstadt geboren und aufgewachsen, studierte Eduard Morres 1903/04 zunächst an der Zeichenlehrerakademie in Budapest und anschließend bis 1908 in Weimar und München. In dieser Zeit erhielt er durch seine Professoren Ludwig von Hofmann und Hugo von Habermann sowie die Begeisterung für den Naturalismus der Münchner Maler um Wilhelm Leibl seine wesentliche künstlerische Prägung. Ab 1909 arbeitete er in Kronstadt als freischaffender Künstler, unterbrochen von Studienaufenthalten 1911 in Paris und 1913 in Italien. Ab 1914 nahm Eduard Morres als Artillerieoffizier am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende zog er nach Rosenau, später wieder nach Kronstadt und ins Brătei-Tal.
Eduard Morres blieb zeitlebens künstlerisch tätig. Um seine Familie zu ernähren, musste er jedoch auch andere Brotberufe, z. B. ab 1932 zehn Jahre lang als Verwalter einer Papierfabrik in Buşteni, ausüben. 1942 ließ sich der Maler mit seiner Familie schließlich in Zeiden nieder, das ihm bis zu seinem Tod 1980 zur Heimat werden sollte. Hier war er nicht nur als Maler und Grafiker tätig, sondern engagierte sich auch ab 1956 als Ehrenpräsident des Literatur- und Vortragskreises „Michael Königes“. Sein Werk ist bis ins hohe Alter der naturalistischen Schilderung der Menschen und der Landschaft seines Lebensumfeldes verpflichtet. Stilistische Bezüge lassen sich weniger zu seinen Zeitgenossen, mehr zur Kunst des 19. Jahrhunderts, neben dem Leibl-Kreis zu Caspar David Friedrich oder zu den französischen Realisten wie Jean-François Millet entdecken. Damit ist das sich über 70 Schaffensjahre erstreckende künstlerische Werk Eduard Morres’ von großer Konstanz geprägt. Eine Konstanz, die dem Künstler in seinem von vielen Ortswechseln und Schicksalsschlägen wie dem Tod seiner Tochter 1935 geprägten Alltagsleben nicht vergönnt war, bis er schließlich in Zeiden im Leben und in der Kunst angekommen war.
Zeiden, die Obstwiesen und die Berglandschaft, die den Ort umgeben, waren stetige Motive der Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde seiner reifen Künstlerjahre. In ihnen spiegelt sich der Lauf der Zeit und der Jahreszeiten von Schneelandschaften im Winter über pastellfarbene Frühlingswiesen und bunte Sommerblumen bis zum intensiv farbigen Herbstlaub der Wälder. Aber auch seine Familie und Freunde hat der Künstler detailreich mit Bleistift, Pastellkreide und Ölfarben verewigt; ebenso wie das Leben der Menschen in seinem Umfeld, den pflügenden Bauern oder die Frauen beim Spinnen der Wolle.
All diese Aspekte seines konstant gegenständlichen und doch so facettenreichen Schaffens kann man anhand von rund 60 Exponaten in dieser Schau entdecken. Die Ausstellung findet außerdem aus dem besonderen Anlass des siebzigjährigen Bestehens der Zeidner Nachbarschaft in Zusammenarbeit mit dieser statt. Sie wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Informationen: www.siebenbuergisches-museum.de
Eduard Morres blieb zeitlebens künstlerisch tätig. Um seine Familie zu ernähren, musste er jedoch auch andere Brotberufe, z. B. ab 1932 zehn Jahre lang als Verwalter einer Papierfabrik in Buşteni, ausüben. 1942 ließ sich der Maler mit seiner Familie schließlich in Zeiden nieder, das ihm bis zu seinem Tod 1980 zur Heimat werden sollte. Hier war er nicht nur als Maler und Grafiker tätig, sondern engagierte sich auch ab 1956 als Ehrenpräsident des Literatur- und Vortragskreises „Michael Königes“. Sein Werk ist bis ins hohe Alter der naturalistischen Schilderung der Menschen und der Landschaft seines Lebensumfeldes verpflichtet. Stilistische Bezüge lassen sich weniger zu seinen Zeitgenossen, mehr zur Kunst des 19. Jahrhunderts, neben dem Leibl-Kreis zu Caspar David Friedrich oder zu den französischen Realisten wie Jean-François Millet entdecken. Damit ist das sich über 70 Schaffensjahre erstreckende künstlerische Werk Eduard Morres’ von großer Konstanz geprägt. Eine Konstanz, die dem Künstler in seinem von vielen Ortswechseln und Schicksalsschlägen wie dem Tod seiner Tochter 1935 geprägten Alltagsleben nicht vergönnt war, bis er schließlich in Zeiden im Leben und in der Kunst angekommen war.
Zeiden, die Obstwiesen und die Berglandschaft, die den Ort umgeben, waren stetige Motive der Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde seiner reifen Künstlerjahre. In ihnen spiegelt sich der Lauf der Zeit und der Jahreszeiten von Schneelandschaften im Winter über pastellfarbene Frühlingswiesen und bunte Sommerblumen bis zum intensiv farbigen Herbstlaub der Wälder. Aber auch seine Familie und Freunde hat der Künstler detailreich mit Bleistift, Pastellkreide und Ölfarben verewigt; ebenso wie das Leben der Menschen in seinem Umfeld, den pflügenden Bauern oder die Frauen beim Spinnen der Wolle.
All diese Aspekte seines konstant gegenständlichen und doch so facettenreichen Schaffens kann man anhand von rund 60 Exponaten in dieser Schau entdecken. Die Ausstellung findet außerdem aus dem besonderen Anlass des siebzigjährigen Bestehens der Zeidner Nachbarschaft in Zusammenarbeit mit dieser statt. Sie wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Informationen: www.siebenbuergisches-museum.de
Schlagwörter: Ausstellung, Gundelsheim, Malerei, Morres
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