21. September 2024
Scherenschnitt trifft auf Federinstallation: Zwei unterschiedliche Künstlerinnen mit Hang zum Schreiben: Gerhild Wächter und Sabine Reimann
Zwei Künstlerinnen, die einiges gemeinsam haben und doch unterschiedlich sind. Zwei Künstlerinnen, die sich mit dem Ausstellungsthema „federleicht“ schon lange unabhängig voneinander beschäftigen, lange bevor sie sich kannten.
Beide schreiben schon seit der Jugend Gedichte zu diesem Thema. Und fast dreißig Jahre später haben sie gemeinsam eine Ausstellung mit ihren unterschiedlichen Werken. Die eine, Gerhild Wächter, hat sich spezialisiert auf den Scherenschnitt. Die andere, Sabine Reimann, hat ihre Naturfedern neben goldenen Metallfedern in Trinkgläser auf einem Tisch drapiert. Man kann die beiden Wörter „Schein-Frieden“ in Goldschrift auf einem Glas lesen. Hier steckt eine goldene Metallfeder drin. Die Message dahinter: Man kann keinen Frieden mit Waffen herstellen. In der Ausstellung „federleicht“ präsentiert der Abenberger KunstMarkt15 (KM15) Fotos und filigrane Scherenschnitte aus Papier der Weißenburger Künstlerin Gerhild Wächter (gebürtig aus Kronstadt).
Von der Decke hängt eine Holz-Feder-Draht-Installation, an den Wänden finden sich Bilderrahmen mit modellierten Hennen, deren Federschwanz aus echten Federn besteht, und man findet noch einige kleine Zeichnungen. Sabine Reimann hat Gerhild Wächter den großen Raum zur Verfügung gestellt, gleich beim Betreten des KM15, denn da kommen ihre großen Scherenschnitte voll zur Geltung, Reimann hat währenddessen im Nebenraum ausgestellt.
Ein vierzig Jahre altes Gedicht mit dem Titel „die Gedanken sind frei“ ist der Grundgedanke der Ausstellung „federleicht“, die von Sabine Reimann organisiert wurde. Als Reimann die Scherenschnittkünstlerin Gerhild Wächter kennenlernt, reift der Gedanke in ihr, eine Ausstellung zu organisieren. Beide haben Gedichte geschrieben, bevor sie sich anderen Kunstformen zugewandt haben: Wächter dem Scherenschnitt und Reimann der Arbeit mit Holz, Draht, Gips und Gewebe, echten Federn und Reliefgestaltung. Eine spontane Idee entsteht: eine Ausstellung mit Lesung dazu.
Sabine sucht die Gedichte von Gerhild Wächter aus und liest sie auch selber. Gerhild Wächter sitzt am Tisch neben Sabine und lauscht. Hinter ihr eine Schaufensterpuppe im goldfarbenen Scherenschnittkleid, gefertigt aus Kaffeeverpackungen, die Noten darstellen. Bevor die Lesung beginnt, verteilt Sabine an jeden Gast eine weiße Feder von ihren eigenen Hennen, die sie dafür aber nicht rupfen musste, wie sie lächelnd erklärt. Eine leichte, gemütliche und freundliche Stimmung herrscht im Ausstellungsraum. Zwischen den Scherenschnitten von Wächter fand die Lesung am ersten September statt. Zu Beginn eine kurze Begrüßung und Vorstellung der Künstlerin Gerhild Wächter. Zuerst las Reimann einige Gedichte von Gerhild Wächter aus ihrem Gedichtband „Anfang“, erschienen 1998 im Aldus Verlag Kronstadt. Im Gedicht „Vermisst“ finden wir wieder die Vögel, die weggeflogen sind und nicht mehr kommen. Der Wunsch nach Freiheit ist hier groß. Frei zu reisen, frei zu denken, frei zu sein in der Kunst. Frei wie eine Feder. Auch das Gedicht „Weiße Taube“ handelt von dieser Freiheit, aber auch dem Frieden. Ernste Gedichte mit einer Prise leichter Hoffnung. Reimann liest abwechselnd Gedichte von Wächter und ihre eigenen Gedichte. Dazwischen spielt sie auf einer „Zungentrommel“ wunderbare, entrückte Melodien. Eine harmonische Symbiose. Von Sabine Reimann gab es die Gedichte „Die Gedanken sind frei“ (geschrieben vor 40 Jahren). In „Himmelsfeder“ beschreibt Reimann Gefühle und Gedanken, die eine herabfallende Feder vom Himmel in einem auslöst. Für Sabine ist es eine Botschaft aus dem Jenseits, die dir die Kraft gibt, Mut zu haben für künstlerische Projekte. Denn die Feder steht für Macht und Stärke. Im Gedicht „Duale Gedanken fliegen“ findet man die Assoziation zur Feder und zur Leichtigkeit. Zum Gedicht „Flug“ sagte Reimann: „Ich bin als Kind gedanklich viel geflogen. Die Vorstellung, über die Dächer zu fliegen und nur vom Wind getragen, war schön“. In „Worte“ beschreibt sie deren große Macht. Zu hören waren unter anderem Gerhild Wächters Gedichte „Spuren“, „Sinnworte“, „Tropfenkreislauf“, „Verwandlung“, „Zeit fließt“. Gedichte, die Aufbruch beschreiben, hinterlassene Spuren oder einen immer wiederkehrenden Kreislauf im Leben, wie die Regentropfen. Im Anschluss an die Lesung durften die Zuhörerinnen und Zuhörer Fragen an die beiden Künstlerinnen stellen. „Wie gehen Sie vor beim Schreiben?“, „Wann schreiben Sie?“ lauteten Fragen. Gerhild Wächter schreibt immer dann, wenn sie etwas beschäftigt. Ihre Gedankengänge bringt sie dann zu Papier. Meistens purzeln die Wörter einfach heraus. Bei Sabine Reimann ist es immer in der Früh, wenn ihr Gedanken durch den Kopf gehen, die sie aufschreiben muss und nachher noch bearbeitet.
Von der Decke hängt eine Holz-Feder-Draht-Installation, an den Wänden finden sich Bilderrahmen mit modellierten Hennen, deren Federschwanz aus echten Federn besteht, und man findet noch einige kleine Zeichnungen. Sabine Reimann hat Gerhild Wächter den großen Raum zur Verfügung gestellt, gleich beim Betreten des KM15, denn da kommen ihre großen Scherenschnitte voll zur Geltung, Reimann hat währenddessen im Nebenraum ausgestellt.
Ein vierzig Jahre altes Gedicht mit dem Titel „die Gedanken sind frei“ ist der Grundgedanke der Ausstellung „federleicht“, die von Sabine Reimann organisiert wurde. Als Reimann die Scherenschnittkünstlerin Gerhild Wächter kennenlernt, reift der Gedanke in ihr, eine Ausstellung zu organisieren. Beide haben Gedichte geschrieben, bevor sie sich anderen Kunstformen zugewandt haben: Wächter dem Scherenschnitt und Reimann der Arbeit mit Holz, Draht, Gips und Gewebe, echten Federn und Reliefgestaltung. Eine spontane Idee entsteht: eine Ausstellung mit Lesung dazu.
Sabine sucht die Gedichte von Gerhild Wächter aus und liest sie auch selber. Gerhild Wächter sitzt am Tisch neben Sabine und lauscht. Hinter ihr eine Schaufensterpuppe im goldfarbenen Scherenschnittkleid, gefertigt aus Kaffeeverpackungen, die Noten darstellen. Bevor die Lesung beginnt, verteilt Sabine an jeden Gast eine weiße Feder von ihren eigenen Hennen, die sie dafür aber nicht rupfen musste, wie sie lächelnd erklärt. Eine leichte, gemütliche und freundliche Stimmung herrscht im Ausstellungsraum. Zwischen den Scherenschnitten von Wächter fand die Lesung am ersten September statt. Zu Beginn eine kurze Begrüßung und Vorstellung der Künstlerin Gerhild Wächter. Zuerst las Reimann einige Gedichte von Gerhild Wächter aus ihrem Gedichtband „Anfang“, erschienen 1998 im Aldus Verlag Kronstadt. Im Gedicht „Vermisst“ finden wir wieder die Vögel, die weggeflogen sind und nicht mehr kommen. Der Wunsch nach Freiheit ist hier groß. Frei zu reisen, frei zu denken, frei zu sein in der Kunst. Frei wie eine Feder. Auch das Gedicht „Weiße Taube“ handelt von dieser Freiheit, aber auch dem Frieden. Ernste Gedichte mit einer Prise leichter Hoffnung. Reimann liest abwechselnd Gedichte von Wächter und ihre eigenen Gedichte. Dazwischen spielt sie auf einer „Zungentrommel“ wunderbare, entrückte Melodien. Eine harmonische Symbiose. Von Sabine Reimann gab es die Gedichte „Die Gedanken sind frei“ (geschrieben vor 40 Jahren). In „Himmelsfeder“ beschreibt Reimann Gefühle und Gedanken, die eine herabfallende Feder vom Himmel in einem auslöst. Für Sabine ist es eine Botschaft aus dem Jenseits, die dir die Kraft gibt, Mut zu haben für künstlerische Projekte. Denn die Feder steht für Macht und Stärke. Im Gedicht „Duale Gedanken fliegen“ findet man die Assoziation zur Feder und zur Leichtigkeit. Zum Gedicht „Flug“ sagte Reimann: „Ich bin als Kind gedanklich viel geflogen. Die Vorstellung, über die Dächer zu fliegen und nur vom Wind getragen, war schön“. In „Worte“ beschreibt sie deren große Macht. Zu hören waren unter anderem Gerhild Wächters Gedichte „Spuren“, „Sinnworte“, „Tropfenkreislauf“, „Verwandlung“, „Zeit fließt“. Gedichte, die Aufbruch beschreiben, hinterlassene Spuren oder einen immer wiederkehrenden Kreislauf im Leben, wie die Regentropfen. Im Anschluss an die Lesung durften die Zuhörerinnen und Zuhörer Fragen an die beiden Künstlerinnen stellen. „Wie gehen Sie vor beim Schreiben?“, „Wann schreiben Sie?“ lauteten Fragen. Gerhild Wächter schreibt immer dann, wenn sie etwas beschäftigt. Ihre Gedankengänge bringt sie dann zu Papier. Meistens purzeln die Wörter einfach heraus. Bei Sabine Reimann ist es immer in der Früh, wenn ihr Gedanken durch den Kopf gehen, die sie aufschreiben muss und nachher noch bearbeitet.
Malwine Markel
Schlagwörter: Ausstellung, Kunst, Wächter, Scherenschnitte, Gedicht
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