Das skurrile Road-Movie (Kinostart: 14. September 2006) handelt von Martin (Felix Theissen), dessen Vater bei einem Jagdunfall in Rumänien ums Leben kommt. Der Sohn, ein rechter Spießer, steigt ins Flugzeug, um den Leichnam des Vaters zurückzuholen. Einige nicht völlig unüberwindliche Schwierigkeiten gilt es zu meistern. Am Flughafen wird ihm (natürlich) die Brieftasche gestohlen. Ohne Papiere bürokratischen Schikanen ausgesetzt, der Landessprache nicht mächtig, schlägt sich der aus wohl geordneten Verhältnissen herauskatapultierte Bundesbürger wacker durch. Die angedrehte Schrottkarre taugt nicht. Statt ins Krankenhaus gerät Martin in eine Irrenanstalt. Als er es dann dank der Hilfe eines „konfliktfreudigen“ rumänischen Pärchens (Krisztina Birò, Tibor Pálffy) doch noch ins richtige Krankenhaus schafft, ist der Leichnam bereits abgeholt: von der ungarischen Witwe seines Vaters, von deren Existenz Martin jetzt erst erfährt. Was tun?

Die Reise in die balkanische Anderswelt bedient zunächst nur vordergründig die landläufig bekannten Klischees gegenüber Osteuropäern. Im weiteren Verlauf des Films werden die Vorurteile relativiert, insofern sie auf den Besitzer zurückfallen. Regisseur Robert Ralston, der auch das Drehbuch zu „Drum bun“ schrieb, würzte die schweizerisch-deutsch-ungarisch-rumänische Koproduktion aus dem Jahr 2004 mit viel Situationskomik. Der Film lebt von dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Mentalitäten. Der Handlungsverlauf ist gelegentlich zu sehr auf absurd getrimmt. Zwar ist „Drum bun“ keine cineastische Offenbarung; aufgrund der schauspielerischen Leistungen, der eingefangenen Atmosphäre, auch der reizvollen Landschaftsaufnahmen lohnt der Film gleichwohl den Gang ins Kino.

CS