14. Oktober 2006

Seminar über deutsche Minderheiten in Osteuropa

Die „Akademie Mitteleuropa“ lädt zu einer Begegnung und einem Informationsaustausch über die Situation der deutschen Minderheiten in Ost- und Mitteleuropa vom 12. bis 15. November 2006 nach Bad Kissingen in die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ ein. Als Referenten werden Vertreter und Angehörige der deutschen Minderheiten aus Russland, Polen, Ungarn, Rumänien, Tschechien und weiteren Ländern erwartet.
Zudem können interessierte Bundesdeutsche, Vertriebene, Flüchtlinge und Spätaussiedler teilnehmen.

Im Einladungsschreiben des Veranstalters heißt es: „Seit rund einem Jahrtausend leben Deutsche innerhalb und außerhalb deutscher Staatlichkeit in Ostmitteleuropa. Geradezu prägend für Mitteleuropa ist die deutsche Kultur, Sprache, Zivilisation, das Recht, Zunft- und Städtewesen inmitten oder in Nachbarschaft zu anderen ethnischen und sprachlichen Gruppen. Durch die Gebiets- und Bevölkerungsverschiebungen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, durch Umsiedlungen, Deportationen, Flucht und Vertreibungen, freiwilligen Aussiedlungen sind nur noch deutsche Bevölkerungsreste in den Staaten Ostmitteleuropas vorhanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten ihre Heimatländer dem kommunistischen Block an, vielfach wurde die Existenz deutscher Bevölkerungsgruppen geleugnet und bei Volkszählungen nicht ausgewiesen. Teilweise war in der Nachkriegszeit der Gebrauch der deutschen Muttersprache verboten. Bis auf länderspezifische Ausnahmen, etwa Rumänien, standen kein deutschsprachiges Bildungswesen und keine deutschen Medien zur Verfügung. Vielfach wurden die Deutschen aufgrund ethnischer Kriterien benachteiligt. Soweit sie konnten, emigrierten diese Deutschen und kamen als Spätaussiedler in die Bundesrepublik.

Nach der politischen Wende in Europa von 1989 tauchten deutsche Minderheiten in Ostmitteleuropa wieder auf, organisierten sich in Kulturvereinen oder politischen Verbänden, haben gelegentlich in der Kommunalpolitik eine regionale Bedeutung und teilweise einen Repräsentanten in den nationalen Parlamenten.
Die Deutschen Ostmitteleuropas werden sowohl von bundesdeutscher Seite als auch von ihren Heimatländern als Brückenbauer angesehen. Vielfach wird in Mittel- und Osteuropa ein deutschsprachiges Schul- und Hochschulwesen (wieder-) aufgebaut, welches auch den Angehörigen der deutschen Minderheiten zugute kommt.“

Die Teilnahme an der Tagung kostet (inkl. Übernachtung im Doppelzimmer und Verpflegung) 70,10 Euro für Personen aus Deutschland und EU-15) bzw. 35,10 Euro für Personen aus Ostmitteleuropa. Anmeldungen bis zum 1. November bei: Akademie Mitteleuropa, Gustav Binder, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 71 47 14, Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail: E-Mail.

Schlagwörter: Tagung, Deportation, Aussiedlerfragen

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