24. Oktober 2006

Seminar in Bad Kissingen: "Erinnerungskulturen in Ost und West"

Ein Seminar zum Thema „Erinnerungskulturen in Ost und West“ findet vom 17. bis 19. November auf dem „Heiligenhof“ in Bad Kissingen statt. Erika Steinbach, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, präsentiert dabei das Konzept des Zentrums gegen Vertreibungen.
Wie der Veranstalter mitteilt, „brandet seit geraumer Zeit in Deutschland ein absurd anmutender öffentlicher Streit um die Berechtigung und den Standort eines ‚Zentrums gegen Vertreibungen’, der den rund 15 Millionen deutschen Opfer der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg und darüber hinaus aller Vertreibungen in der Neuzeit gewidmet ist – zum Gedenken und zur Mahnung für die jetzigen und zukünftige Generationen“. Im Mittelpunkt der verletzenden und persönlichen Angriffe durch Zentrumsgegner stehe die Bundestagsabgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen Erika Steinbach. Insbesondere in der polnischen Öffentlichkeit werde den Zentrumsbefürwortern unterstellt, sie wollten Geschichte neu schreiben und die deutsche Schuld relativieren. Die noch lebenden deutschen Vertreibungsopfer fühlten sich nicht ausreichend gewürdigt. Im Streit um die Erinnerungskultur werde mehr als nur Porzellan zerschlagen. Im Seminar solle den Diskursen um die sich in den 1990er Jahren neu herausgebildeten Erinnerungskulturen nachgegangen und Ansätze aus argumentativen Sackgassen gefunden werden.

Als hochrangige Referenten zu dieser Tagung konnten geworben werden: PD Dr. Winfried Halder, Direktor des Gerhart-Hauptmann-Hauses, Düsseldorf mit dem Thema, Vertreibung im deutschen öffentlichen Diskurs 1948 bis 2006; Dr. Milos Reznik, Universität Chemnitz: Vertreibungsdilemma und nationale Geschichtskonzepte; Dr. Gerhard Gnauck, Polen-Korrespondent der Tageszeitung „Die Welt“, Warschau: Die Diskussion um das Zentrum gegen Vertreibungen in der polnischen Öffentlichkeit sowie Peter-Oliver Löw, Deutsches Polen-Institut, Darmstadt: Wiedergewonnene Erinnerungen. Deutsch-polnische Erinnerungskulturen nach den Vertreibungen des 20. Jahrhunderts.

Die Teilnahme an der Tagung, die allen an der Thematik interessierten Personen offensteht, kostet 50 Euro pro Person (einschließlich Unterkunft, Verpflegung), zuzüglich 10 Euro Einzelzimmerzuschlag für zwei Nächte und Kurtaxe. Anfragen und Anmeldungen sind bis zum 10. November zu richten an: Akademie Mitteleuropa, Gustav Binder, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 71 47 14, Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail.

Schlagwörter: Tagung, Vertriebene und Aussiedler, Erinnerungen

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