26. Oktober 2006

Baden-württembergische Schule nach einem Siebenbürger Sachsen benannt

Die Grund- und Hauptschule in Mauer (Fundort des „Homo heidelbergensis“) in Baden-Württemberg nennt sich seit kurzem - nach einem Siebenbürger Sachsen - Norbert-Preiß-Schule. Eine ehemalige Lehrerin dieser Bildungsstätte berichtet.
Bei der Jubiläumsfeier im Juli dieses Jahres, an der ich als ehemalige Lehrerin teilnahm, wurde bekannt gegeben, dass die Grund- und Hauptschule den Namen ihres langjährigen Rektors erhalten werde. Von 1981 bis 1986 war Norbert Preiß auch mein Rektor. Wir Lehrer und Schüler schätzten ihn als guten Pädagogen und Schulleiter, wie auch als gütigen Menschen.

Norbert Preiß war ein Siebenbürger Sachse. Geboren wurde er 1923 in Kronstadt. In Hermannstadt besuchte er das Gymnasium und das Lehrerseminar. Der Krieg brachte ihn nach Deutschland. Nach Kriegsende kam er nach Brombach bei Hirschhorn am Neckar, wo er als Lehrer tätig war. 1948 wurde Preiß nach Mauer versetzt und 1963 zum Schulleiter der Grund- und Hauptschule ernannt, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung 1986 ausübte.

Der siebenbürgische Lehrer war an der Planung und dem Bau der neuen Schule, die 1966 fertiggestellt wurde, maßgeblich beteiligt, da ihm viel daran lag, hier ein Kulturzentrum zu schaffen. Doch ihm lag nicht nur die Schule am Herzen, sondern das kulturelle Leben des gesamten Dorfes. Zudem engagierte er sich im Turnverein, dessen Vorsitzender er bis 1990 war. Als Bundesjugendfachwart für Geräteturnen (1964-1974) leitete er gemeinsam mit Philipp Fürst Planung und Aufbau des Jugendkunstturnens. Preiß kümmerte sich auch um die Präsentation der Urgeschichte von Mauer, führte über Jahre das Dia- und Bildarchiv und veröffentlichte 1998 das Buch „Damals und heute – ein Blick in die Zeiten". Er starb am 3. Juli 2006, nur drei Wochen vor dem 40. Jubiläum „seiner“ Schule, die nun seinen Namen trägt.

Malvine Breckner, Meckesheim


Schlagwörter: Schulgeschichte, Kronstadt

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