13. Juni 2009

Volks- zu Kunstliedern aufgewertet

Stimmen zum Festkonzert und zur Liederwelt des Georg Meyndt (siehe Bericht in der Siebembürgischen Zeitung Online vom 12. Juni 2009).
Studiendirektor Horst Göbbel (ehemaliger Stell­­vertretender Bundesvorsitzender des Ver­bandes, Nürn­berg):
... das Konzert – eine Offenbarung! ... aus je­dem Detail dieser Liedbearbeitungen und der Dar­bietung spricht das gleiche Herzblut, mit dem der Urgroßvater ehedem die Lieder wohl nieder­­schrieb... ein nostalgischer Rückblick, aber auch ein hoffnungsvoller Ausblick.

Florin Rădulescu (Gießen):
Heinz Acker ist hier gelungen, was einem Brahms mit den deutschen Volksliedern, oder ei­nem Enescu mit den rumänischen Volks­liedern gelungen war, nämlich sie zu Kunst­liedern aufzuwerten.



Dekan i.R. Hermann Schuller (Mannheim):
Die meisten Lieder waren den Zuhörern be­kannt, da sie längst zum Volkslied geworden sind und daher auch meist „zersungen“ in Erinner­ung geblieben waren. Durch den Vortrag des Cho­res und der Solisten wurden alle Lieder zu ei­nem neuen und großartigen, geradezu spirituel­len Erlebnis. Da war der Kirchenraum am Vor­­­abend des Pfingstsonntages vom Heiligen Geist erfüllt. Melodie und Text, Vergangenheit und Gegenwart flossen ineinander und berührten die Seele der Sieben­bürger Sachsen.



Annette Königes (München), Gast­sängerin:
Es hat großen Spaß gemacht, diese mir nur zum Teil bekannten Lieder zu singen. Es hat rich­tig gut getan, zu erfahren, dass sächsische Lie­der, so ansprechend gesetzt, auf ein Niveau ge­­hoben werden können, das es mit so manchem an­­deren klassischem Liederabend aufnehmen kann. Das ist auch die einzige Chance, diese Lie­der in das gesamtdeutsche Liedgut zu integrie­ren und sie so vor dem Vergessen zu bewahren.



Walter Klemm (Geretsried), Chormitglied:
Die Idee konnte umgesetzt werden, und dem breiten Publikum konnten die ausschließlich in sie­benbürgisch-sächsischer Mundart dargebote­n­en Lieder zu Gehör gebracht werden. Nicht al­le Sänger beherrschen die siebenbürgisch-sächsische Mundart, und so waren manchem Mitwirkenden Fleißarbeit auferlegt, um die Tex­te einigermaßen richtig auszusprechen. Ein ba­nat­-schwäbisches Chormitglied nutzte die Frei­zeiten bis kurz vor dem Konzert, um die Aus­sprache zu verbessern. Eine angenehme Über­raschung erlebten die Stammsänger der Kan­torei durch die Erweiterung mit gesanglich gut geschulten und erfahrenen Sängern und Sän­gerinnen, neben denen zu singen echt Spaß ge­macht hat.

Hannelore Lienert (Waiblingen):
Das Festkonzert mit Liedern von Georg Meyndt in Bearbeitung für gemischten Chor so­wie Sologesang und Klavier von Prof. Heinz Ak­ker in der St.-Pauls-Kirche in Dinkelsbühl war ein voller Erfolg. Die Lieder waren sehr stimmung­s­voll und hervorragend gesetzt. Das Zu­sam­menspiel zwischen dem Dirigenten Prof. Heinz Acker und Ilse Maria Reich am Klavier war sehr harmonisch. Der Chor und die Solisten ha­ben hervorragend und mit viel Begeisterung ge­sungen.



Pfarrer Mag. Volker Petri (Bundesobmann des Bundesverbandes der Siebenbürger Sach­sen in Österreich, Seelwalchen a. A.):
Ich will danken für die wunderbare Musik. Es wa­ren klangliche Silber- und Goldfäden, meister­liche, musikalische Kunstwerke, die diese Ver­anstaltungen durchwoben und ihnen wohlklin­genden Glanz verliehen. Es war hohe, sieben­bürgisch-sächsische Kunst von Prof. Heinz Ac­ker, die das Liedgut des Georg Meyndt zum sie­benbürgischen Meistergemälde verwandelte. Vie­le uns als „Volkslieder“ vertraute Texte und Melodien dieses siebenbürgisch-musikalischen „Pe­ter Rosegger“ erwärmten unsere Seelen. Die ursprachlich-sächsischen und tiefsinnigen Tex­te, die jedoch auch eine herzergreifende Naiv­ität und Menschenliebe auszeichnet, malten uns nahegehende Heimatbilder und Lebens­szenen vor. Die originellen, der siebenbürgischen Seele entsprungenen Melodien wurden durch die künstlerische und kunstvolle Bearbeitung durch Prof. Heinz Acker zum tiefen Erlebnis. Seine Be­arbeitung wird von fast pietätvoller Rücksicht und feinfühligem Umgang mit dem „Original“ ge­kennzeichnet. Den wertvollen „ Rohling“ kleidet er in bezaubernde Harmonien, gibt ihm ein­en neuen Schliff und damit Ausdruck. Durch sei­ne Kunst bekommen wir eine neue Per­spek­tive für die besungenen siebenbürgisch-dörflichen Lebenssequenzen. Der Hörer ahnt die da­hin­terstehende, wertvolle Arbeit des Meisters! Man fühlt jedoch, wie biographisch, emotional und existenziell er ihnen verbunden ist.

Schlagwörter: Heimattag 2009, Konzert, Mundart

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