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4. Februar 2012

Kulturspiegel

Oh Jammer im Harbachtal - Fetzen und Farben

Stimmt die Tendenz, das Auf und Ab? – Eindeutig. 2008 präsentierte der siebenbürgische Filmemacher Günter Czernetzky „Fanal – Finale Fragmente im Nösnerland“, 2009 „Hoffnungsschimmer im Alten Land“, 2010 „Die gute alte Zeit im Unterwald“ und nun, 2011, seine neueste DVD: „Oh Jammer im Harbachtal“. Wie gewöhnlich bei Czernetzkys Produktionen wird wieder schonungslos und ungeschminkt aufgezeigt, was viele unserer Landsleute nicht wahr haben wollen: die blanke Realität. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 16 mal kommentiert.

  • Cam-te-miri

    1Cam-te-miri schrieb am 05.02.2012, 17:36 Uhr:
    Barbara Schöfnagel wurde 2004 von der Lucian Blaga Universität die Ehrendoktorwürde erteilt. Herr Czernetzky unterrichtet an dieser Universität. Bianca-Alexandra Lupu studiert bei Herrn Czernetzky.

    Frau Schöfnagel und ihr Projekt in Probstdorf wird in diesem Artikel als „der Lichtblick“ dargestellt.

    Wenn man in Wikipedia recherchiert, gewinnt man ein ganz anderes Bild von Frau Dr. h.c. Barbara Schöfnagel ( http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Sch%C3%B6fnagel ): Eine rechtsextreme österreichische Politikerin, die sich in Siebenbürgen zu schaffen macht.

    Was ist die Wahrheit?
  • Augustus

    2Augustus schrieb am 22.03.2012, 09:11 Uhr (um 09:16 Uhr geändert):
    Die Produktion enthält eine Bonus-DVD. Es entsteht eher der Eindruck, dass die gesamte Produktion vom Günter-Czernetzky-Bonus profitiert.
    Angesichts der zahlreichen "Fetzen und Farben" stellt sich die Frage, was Czernetzky mit diesem Film eigentlich erreichen will oder wollte.
    - Ist es ein ausgewogener informativer Dokumentarfilm? Dafür ist er viel zu einseitig. Unlängst sagte Czenrnetzky, die Studenten sollten gezielt nach Elendsbildern suchen.
    - Ist es etwas für Nostalgiker? Bei all dem Elend wohl kaum. Dass bei Auswanderung eines wesentlichen Teiles der Dorfbewohner für die verbliebenen Nachteile entstehen ist doch klar.
    - Soll er wachrütteln und auf soziale Missstände/Verfall von Kulturdenkmälern aufmerksam machen? Dafür werden Aussagen im plauderton einfach erfasst aber nicht hinterfragt. Die Beiträge sind von unterschiedlichen Studenten/Jungakademiker erstellt, ein durchgängiges Konzept ausser "geh hin, lass die Leute reden und filme das Elend" ist nicht erkennbar. Die einzelnen Beiträge sind handwerklich unterschiedlich gut/schlecht gemacht.
    - Soll er Versäumnisse dokumentieren und Lösungen anregen? Dafür werden aber lediglich vorhandene Klischees bedient (rumänische wie auch deutsche)
    - Soll er als Abschlussarbeit von Studenten dienen? Journalisten sollen eigentlich alle Facetten beleuchten...

    Kennt man die Qualität früherer sauber recherchierte Produktionen wie "Stalingrad an der Donau" oder über die Deportierten im Donetzkbecken, so entsteht hier der Eindruck, das HDO in Nürnberg und das IdKGS in München haben bei der finanziellen Unterstützung des Projektes sich zu sehr auf frühere Erfolge von Czernetzky verlassen als das vorliegende Filmprojekt von der Ausrichtung, Umsetzung und Zielsetzung her zu prüfen. Ob der Film mal im ZDF zu sehen sein wird? Wohl eher auf RTL II.
  • azur

    3azur schrieb am 23.03.2012, 12:16 Uhr (um 12:26 Uhr geändert):
    Hierzu die Berichterstattung vom 22.03.2012 in der ADZ
    http://www.adz.ro/artikel/artikel/ein-film-voller-klischees/
  • orbo

    4orbo schrieb am 23.03.2012, 17:55 Uhr:
    Danke für den guten Hinweis, azur!
  • azur

    5azur schrieb am 26.03.2012, 11:00 Uhr:
    Weitere Eischätzungen an Günter Czernetzkys neuen DVD "Oh Jammer im Harbachtal": http://www.cotaru.com/die-alte-leier/#.T2xKhHmi18E
  • Barbara Schoefnagel

    6Barbara Schoefnagel schrieb am 26.03.2012, 15:37 Uhr:
    Der Film von Czernetzkys Schülern ist zum Großteil schlecht gemacht und ihr Auftrag: "den Jammer zu finden" in meinen Augen verwerflich. Jedes Land hat Licht- und Schattenseiten und nur einzelne Streiflichter heraus zu nehmen um den Jammer zu suchen könnte man akzeptieren, wenn dieses Ziel auch klar ersichtlich ist. In einem Film aber Schlechtes darzustellen und den Eindruck damit zu erwecken, so ist das Leben im Harbachtal ist falsch, tendenziös und unredlich.
    Durch die Abwanderung des Großteils der Siebenbürger
    Sachsen aus dem Harbachtal ist ein Vakuum entstanden, das nun von Roma und Rumänen aufgefüllt wird. Diese Menschen leben unterschiedlich. Manches funktioniert gut, manches nicht so gut - auf keinen Fall ist das Pauschalurteil richtig: wir leben in einem Jammertal.
    Wir leben in einem wunderschönen Harbachtal, das noch einen weiten Weg vor sich hat um allen Menschen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Mit solchen Filmen ist uns aber nicht geholfen.
    Einseitig, wie der Film ist, wird auch über mich, Barbara Schoefnagel berichtet(Siehe: Cam-te-miri Kommenta 1). Wer nach ein paar Tagen Aufenthalt in Probstdorf ohne genaue Informationen beurteilen will, wie wir mit den Menschen arbeiten und was wir tun, dessen Beweggründe sollten hinterfragt werden.
    Auf jeden Fall wurde durch das Armutsbekämpfungsprojekt in Probstdorf/Stejarisu seit 2007 die Arbeitslosigkeit drastisch gesenkt, das Dorfbild verschönert und die Lebensqualität für die Geswamtbevölkerung angehoben.
    Was ist die Wahrheit? Das sollte sich wirklich jeder fragen und genau informieren. Aussagen übernehmen, die den Tatsachen in keiner Weise entspreche und Falschaussagen als gegeben hinnehmen ist nicht seriös. Wer sich wirklich über unsere Arbeit informieren will, kann dies unter www.fundatia-au-ro.ro tun.
  • cäsar

    7 • cäsar schrieb am 27.03.2012, 17:19 Uhr:
    Was soll der Scheiss!?
    sowohl der Bundesvorsitzende des Vereins, als auch- wie ich jetzt sehe- Herr Czerenetzky unterrichten in Rumänien. Sind diese Leute in Deutschland nicht angekommen? Warum klammert man sich an die Geister der Vergangenheit unter dem Deckmantel des Engagements?Gibt es in Deutschland nichts zu tun insbesondere für den erstgenannten Herren?Nein, wenn es für einen Orden vom Bundespräsidenten nicht reicht, kann man ihn von einem potenziellen Straftäter, dem rumänischen Präsidenten entgegennehmen. Spielt da nicht eher die Profilneurose eine wichtige Rolle?
    Über Doktortitel und sei es "nur" hc. aus Rumänien,umhülle ich lieber einen Mantel des Schweigens.

    ave
  • orbo

    8orbo schrieb am 27.03.2012, 17:59 Uhr:
    ;-)
    Cäsar, gute Frage - ich hätte sie zwar nicht so formuliert, aber OK! Ja, Czernetzky muss sich den Fragen stellen...!
    Finanzielle Förderer des Filmprojektes ist das HDO Nürnberg und das IKGS München. Stell mal Deinen persönlichen Ärger auf Hr. Fabritius zurück...
  • cäsar

    9 • cäsar schrieb am 27.03.2012, 18:08 Uhr:
    Nein, ich habe keinen persönlichen Ärger auf Dr. Fabritius!Aber ich werde jede Gelegenheit- auch hier in Würzburg- nutzen, diese ominöse Verleihung zu kritisieren.

    ave
  • orbo

    10orbo schrieb am 27.03.2012, 18:20 Uhr:
    "Nein, ich bin nicht gegen ihn, nur gegen seine Ehrung.."
    Mann, lass gut sein... ;-)

    Also, der Verband hat den Film nicht gefördert, OK?!

    Gucken wir an dieser Stelle doch mal auf's Thema... Gibt doch genug Gesprächsstoff her, oder?

    sers
  • cäsar

    11 • cäsar schrieb am 27.03.2012, 19:03 Uhr:
    Orbotiroleraugustus,

    Das ist Ansichtssache,ich pflege zu sagen: die Show geht weiter, mal schlecht mal besser!Irgendwie geht es immer weiter... Die sb. Sachsen (die Besucher, "Sommersachsen")empören sich über die brachliegenden Landschaften, zu Recht oder Unrecht sei mal dahingestellt. Ich habe mich mit 2 eingefleischten Sachsen, einer 40 der andere 50 darüber unterhalten ob sie in ihrer Urtätigkeit als Bauern, in Siebenbuergen hätten leben können, in Anbetracht der Situation, dass der Bauer auch hier im Westen ein mühsames Leben führt und das viele Höfe aufgeben müssen. Die Antwort war unisono ja, wobei sie hinzufügten auf bescheidenerem Niveau! Leider muss man auch sagen, dass auch die sogenannten Bodenreformen gleich nach der Wende, wieder ein Beschiss gegenüber den Sachsen bzw. auch rumänischer Alteigentümer war. Der winzige Funken von Vertrauen war weg!
    ave
  • orbo

    12orbo schrieb am 27.03.2012, 19:20 Uhr (um 19:21 Uhr geändert):
    Bodernreform, 2 eingefleischte Sachsen... OK - und?
    Was hat das mit Czernetzky, Schoefnagel und dem Film zu tun...? Klinke mich aus, bevor die Polemik wieder (!) Überhand nimmt...
  • azur

    13azur schrieb am 28.03.2012, 08:43 Uhr (um 08:52 Uhr geändert):
    Frau Schöpfnagel, besten Dank für Ihr interessantes Statement. Wie die ADZ berichtete, wird das Projekt „Oh Jammer Harbachtal“ vom Haus des Deutschen Ostens und dem Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas in München, finanziell unterstützt. Auch deswegen interessiert mich, ob die Dokumentation gelungen ist. Dokumentarfilme über Siebenbürgen, haben bei Sb. Sachsen einen hohen Stellenwert.
  • Czernetzky, G.

    14Czernetzky, G. schrieb am 10.04.2012, 12:17 Uhr:
    Guenter Czernetzky
    Liebe Sb-Freunde, seht Euch doch erstmal diese Studentenfilme an, dann reden wir gerne auch über Klischees. Der Artikel von Holger Wermke (ADZ) hat die Diskussion in Hermannstadt zwar gut zusammengefasst, allerdings wurden die Wortmeldungen von Frau Prof. Cretu (FJS) und von Herrn Dechant Galter nicht erwähnt. Leider war H. Wermke bei der Pressevorführung in der Fakultät für Journalistik nicht anwesend, da gab es auch die Möglichkeit mit den "Machern" direkt zu kommunizieren und sie u.U. zur Rede zu stellen.
    Wir alle nehmen unsere Umwelt selektiv und tendentiös wahr, warum sollten da die Videojournalisten eine Ausnahme machen?

    Was wir in diesen 12 Kurzfilmen zu sehen und zu hören bekommen ist eine Außenperspektive. Die "Macher" (außer Britta Seidner) sind keine Siebenbürger Sachsen. Die Kenntnisse der Studenten über uns Siebenbürger Sachsen waren gleich null. Nun nach einem Jahr Arbeit... fragt sie doch selber was und wie sie uns - direkt oder indirekt - kennengelernt haben!!! :-)
    Die Aufgabe der Studenten bestand darin die vorgefundene Wirklichkeit unverfälscht abzubilden. Thema: "Dor si Jale" (also Sehnen/Hoffen und Elend/Leiden/Armut/Sorgen.
    Darin sehe ich in keiner Weise etwas Negatives oder gar Schwarzmalerei, sondern die Möglichkeit junge "Stadtmenschen" für die Nöte und Sorgen der Dorfbevölkerung - diesmal im Harbachtal - zu sensibilisieren. Dass dabei auch unser sb-sächsisches Kulturerbe eine wesentliche Rolle spielt, kann uns allen nur recht sein. :-)
    Ich schlage vor: bitte sprecht nicht pauschal über diese 12 Filmchen, sondern ganz gezielt zB. über die nr. 1 "In ALZEN geht die Sonne auf" oder die nr. 12 "ZIED - Rettung in letzter Minute?".

    Zu Frau Schöfnagels Äußerungen erstmal kein Kommentar, zu sehr bewundere ich Ihre aufopferungsvolle Arbeit&Leistungen im Dienste Siebenbürgens seit mehr als 25 Jahren.
    Die klare Aussage zu nr. 11 "Seht her! Es ist möglich in PROBSTDORF !" bedarf keiner weiteren Erläuterung - wie schön wäre es, wenn das "Klischeebild" von Probstdorf zum Modell für weitere Dörfer Siebenbürgens würde (z.B. für Jakobsdorf? Luftlinie max 7 km) :-)

    Da Ihr nun alle zur Verbreitung dieser Arbeit beitragt, kann ich Euch versichern, dass sämtliche "Einnahmen" (?!) in das nächste DVD-Projekt fließen werden, Arbeitstitel: IN VINO VERITAS.
  • Augustus

    15Augustus schrieb am 10.04.2012, 13:30 Uhr:
    S.g. Herr Csernetzky, Sie bieten eine DVD zum Kauf an und werben um Verständnis für die Macher, deren Kenntnisse als Studenten begränzt sind, bzw. über die 7bg Sachsen gleich Null sind. Warum sollte ich einen Film kaufen, der schlecht recherchiert worden ist?
    Ihrem nächsten Filmprojekt blicke ich aufgeschlossen mit Neugierde entgegen, da ich davon ausgehe, dass Sie ihn selber drehen werden.
  • orbo

    16orbo schrieb am 11.04.2012, 10:19 Uhr:
    @Günter Czernetzky:
    "Die "Macher" (außer Britta Seidner) sind keine Siebenbürger Sachsen. Die Kenntnisse der Studenten über uns Siebenbürger Sachsen waren gleich null. Nun nach einem Jahr Arbeit... fragt sie doch selber was und wie sie uns - direkt oder indirekt - kennengelernt haben!"

    Diese Erklärung hält den Vergleich mit anderen Filmen dieser Art nicht stand. Vor ein paar Jahren drehten Studenten der Filmhochschule München einen Dokumentarfilm im siebenbürgischen Gürteln. Damit gelang Nachwuchskräften, denen Siebenbürgen und die dort lebenden Menschen weitgehend fremd waren, trotz Tristesse ein beeindruckendes und reales Bild eines Dorfes zu zeichnen, dass von der Auswanderung der Siebenbürger Sachsen bleibend geprägt ist. Der Film kommt ohne Effekthascherei aus, bedient keine Klischees, zeigt die recht aussichtslose Situation der Bewohner ohne einen Jammerton anzustimmen und lässt auch Initiativen junger Menschen Raum. Die Filmarbeiten vor Ort dauerten knappe 2 Wochen....
    http://www.smenafilm.de/

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