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11. Dezember 2022

Kulturspiegel

Ein alter Hype wird aufgemotzt: König Charles und "Dracula"

2011 hatte Charles, der damalige Prinz von Wales und britische Thronfolger, in einem Kurzinterview erläutert, die Genealogen meinten, er sei mit „Vlad the Impaler“ verwandt (am Ende des ansonsten sehenswerten Filmchens „Wilde Carpathian“ von Charlie Ottley, das unter https://www.youtube.com/watch?v=8_ikR49Q-fk betrachtet werden kann). Das löste schon damals in den sozialen und Printmedien einen „Hype“ aus, wie man heutzutage eine ebenso spektakuläre wie viel diskutierte und doch kurzlebige Geschichte nennt: Charles – ein Nachkomme von „Dracula“! Wenig schmeichelhafte Collagen machten die Runde, die Charles‘ Antlitz neben dem berühmten Porträt von Vlad dem Pfähler aus dem Schloss Ambras zeigen. Hatte er das wirklich nötig? mehr...

Kommentare

Artikel wurde 7 mal kommentiert.

  • Katzken

    1Katzken schrieb am 11.12.2022, 12:40 Uhr:
    Es ist eine Schande wie das Ganze von den Rumänen zu kommerziellen Zwecken verbogen wird. Die wunderschöne Schäßburger Burg,wo ich von 1975 bis 1979 das Joseph - Haltrich Gymnasium besuchte, wurde ganz verschandelt... alles Dracula Zeug da!Das gehört vom Rathaus verboten, aber einige Rumänen sind moralisch so tief gesunken, dass sie alles verkaufen, das Wichtigste ist für sie Geld.Im Sommer 2022 war ich zum 1mal in Deutsch Weißkirch, ich kann davon nicht schwärmen.Da waren zig Autos aus Bukarest und anderen Ortschaften Olteniens und der Moldau....und alle suchten da Haus von Charles...in der Hoffnung ihn anzutreffen. Viele wissen oder wollen bis heutenicht wissen,dass unsere Vorfahren Siebenbürgen im Schweiße ihres Angesichtes gründeten,stolze Kirchenburgen,Dörfer und Städte,welche von den jetzt Dortlebenden verschandelt werden ! Es tut richtig weh !!!
  • Habren

    2Habren schrieb am 11.12.2022, 21:57 Uhr:
    Habe heute zufällig folgenden Artikel mit Bezug auf Dracula im Gardian gefunden:
    https://www.theguardian.com/books/2022/dec/11/dracula-vlad-the-impaler-letter-protein-clues
    Mal schauen was raus kommt.
    Gruß
    Habren
  • Bir.Kle.

    3Bir.Kle. schrieb am 02.01.2023, 15:40 Uhr (um 16:08 Uhr geändert):
    Katzken, in vielem von dem, was Du in Deinem Beitrag kritisierst, stimme ich Dir voll und ganz zu.
    Der unsägliche Dracula-Ramsch, der unter anderem in Schäßburg und Törzburg (Bran) feilgeboten wird, ist einfach nur zum Kotzen. Viel schlimmer noch als dieser Ramsch ist die Desinformation, die zum Zwecke des Profits betrieben wird. So wird beispielsweise Schloss Bran als Dracula-Schloss vermarktet, obwohl sich Vlad Țepeș höchstwahrscheinlich kein einziges Mal in diesem Schloss aufgehalten hat. Der gleiche Unsinn wird in Schäßburg mit seinem angeblichen Geburtshaus getrieben. Es ist nicht erwiesen, ob er überhaupt in Schäßburg geboren wurde. (Als Geburtsort kommt auch Nürnberg in Frage).
    Das mit Abstand allergrößte Übel sind all jene Menschen, die von dem zurechtgefaselten Schwachsinn auch noch fasziniert sind.
    Verstand, Bildung und tiefgehendes Interesse schützen davor: Wer nämlich mit alldem gesegnet ist, wird im Vorfeld einer Siebenbürgenreise recherchieren und sich durch fundiertes Hintergrundwissen informieren. Das Interesse gilt dann der Geschichte Siebenbürgens und jener der Siebenbürger Sachsen - und nicht dem irrsinnigen Dracula-Spuk.
    Leider sind viele Menschen derart oberflächlich, dass sie sich mit dem Dracula-Hokuspokus begnügen. Besonders schlimm sollen übrigens - Wen wundert es? - die Amerikaner sein. Viele von denen sollen angeblich, wenn sie nach "Transsylvania" kommen, nur an einem interessiert sein: "Where is Dracula? We want to see Dracula!"

    @Katzken:
    "Das gehört vom Rathaus verboten, aber einige Rumänen sind moralisch so tief gesunken, dass sie alles verkaufen, das Wichtigste ist für sie Geld."

    Geld untergräbt die Moral. Oder anders ausgedrückt: Der Mensch ist eine Hure des Kapitals. Das, was Du hier einigen Rumänen vorwirfst, ist kein ausschließlich rumänisches Problem, sondern ein generelles Problem der Menschheit. Für Geld tut der Mensch bekanntlich (fast) alles.
    Nehmen wir einmal Deutschland: Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den vier (oder gar drei?) größten Rüstungsexporteuren weltweit. Das ist ein Milliardengeschäft für Deutschland, welches für Millionen von Menschen nichts als Elend, Leid und den Tod mit sich bringt.

    Zurück zu Dracula: Vor etlichen Jahren war der Bau eines Dracula-Vergnügungsparks in der Nähe von Schäßburg im Gespräch. Für diesen Irrsinn hätte unter anderem Eichenwald, der mehrere Jahrhunderte alt ist, weichen müssen. Der Bau dieses Freizeitparks ist erfreulicherweise verhindert worden.
    Wären die Rumänen tatsächlich so schlecht, wie Du sie darzustellen versuchst, dürftest Du Dich heute über den Dracula-Vergnügungspark aufregen.

    Unter den Siebenbürger Sachsen - vorwiegend unter den älteren Semestern - gibt es viele, die offensichtlich ein Problem mit den Rumänen haben. Aber nicht nur mit den Rumänen: Diese besagten Menschen sind erzkonservativ (festgefahren, verbohrt), intolerant, rassistisch, antisemitisch und xenophob (fremdenfeindlich).
    Es ist kaum möglich, diese Menschen zu ändern. Man kann nur hoffen, dass ihre Nachkommen immun sind gegen solche menschenverachtenden Ansichten.

    In der Siebenbürgischen Zeitung musste ich bereits mehrfach lesen, dass die Siebenbürger Sachsen als "europäische Brückenbauer" gerühmt werden.
    Bleibt zu hoffen, dass die Brückenbauer unter den Siebenbürger Sachsen in der Mehrheit sind.
    Wenn wir etwas überhaupt nicht gebrauchen können, dann sind das ewiggestrige Brückensprenger. Hass, Ablehnung und Ausgrenzung sind NIEMALS die Lösung - sie sind das gottverdammte Problem!
  • Bir.Kle.

    4Bir.Kle. schrieb am 02.01.2023, 17:59 Uhr:
    @Katzken:
    "Da waren zig Autos aus Bukarest und anderen Ortschaften Olteniens und der Moldau....und alle suchten das Haus von Charles...in der Hoffnung ihn anzutreffen."

    Da sieht man, wie dämlich manche Menschen sind. Ein derart idiotisches Verhalten ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar.

    Es ist ohnehin ziemlich unwahrscheinlich, Charles in Deutsch-Weißkirch anzutreffen. Seitdem er König ist, hat er noch mehr Verpflichtungen und Termine wahrzunehmen. Für eine Reise nach Deutsch-Weißkirch dürfte da kaum noch Zeit übrig sein.

    Selbst wenn er tatsächlich nach Deutsch-Weißkirch reisen sollte, wird man höchstens einen Blick aus der Distanz auf ihn erhaschen können, zumal er von einem ganzen Tross von Sicherheitskräften bewacht wird.
    Seit er König ist, dürften noch strengere Sicherheitsmaßnahmen gelten. Ich kann mir gut vorstellen, dass das gesamte Dorf aus Sicherheitsgründen abgeriegelt wird, sobald König Charles dort verweilt.

    Es kann (höchst unwahrscheinlich) sogar passieren, dass man doppeltes Glück hat: König Charles ist nicht nur vor Ort, sondern er ist sogar in Plauderlaune und sucht die Nähe zum "gewöhnlichen Fußvolk". Viele könnten sich aufgrund ihrer stümperhaften Englischkenntnisse ohnehin kaum mit ihm unterhalten. Und selbst wenn man die englische Sprache halbwegs beherrscht: Worüber soll man sich mit einem solchen Mann unterhalten? Etwa dümmliches Alltagsgeschwätz?

    Kurzum:
    Wer sich allen Ernstes in sein Auto setzt und Deutsch-Weißkirch (Viscri) ansteuert in der Hoffnung, König Charles dort anzutreffen, hat sein Gehirn noch nicht einmal ansatzweise benutzt - anderenfalls wäre sie/er gar nicht erst losgefahren.
  • Bir.Kle.

    5Bir.Kle. schrieb am 02.01.2023, 19:43 Uhr (um 20:06 Uhr geändert):
    @Katzken:
    "Viele wissen oder wollen bis heute nicht wissen, dass unsere Vorfahren Siebenbürgen im Schweiße ihres Angesichtes gründeten, stolze Kirchenburgen, Dörfer und Städte, welche von den jetzt Dortlebenden verschandelt werden!"

    Ich kann dieses ewige Klagelied nicht mehr hören! Als fast alle Siebenbürger Sachsen im Jahr 1990 innerhalb kürzester Zeit aus Siebenbürgen auswanderten, war abzusehen, dass unsere Hinterlassenschaften verfallen und verwahrlosen würden.
    So schmerzhaft das für manch einen von uns auch sein mag - wir müssen damit leben. Diejenigen, die ein Problem haben, damit zu leben, hätten nicht auswandern sollen. So einfach ist das!
    Woher nehmen die Siebenbürger Sachsen eigentlich diese widerliche Arroganz, sich ständig für etwas Besseres zu halten?
    Stellen wir uns die Situation einmal umgekehrt vor: Stellen wir uns vor, die Siebenbürger Sachsen wären 1990 allesamt in Siebenbürgen verblieben und es wären stattdessen alle anderen Ethnien ausgewandert. Wie wären wir mit deren Hinterlassenschaften umgegangen? Hätten wir die rumänischen Friedhöfe gepflegt? Hätten wir die orthodoxen Kirchen erhalten?
    Über solche Fragen sollte man nachdenken, anstatt mit Vorwürfen um sich zu werfen.

    Ich möchte abschließend noch speziell auf den Beginn des eingangs zitierten Satzes eingehen:
    "Viele wissen oder wollen bis heute nicht wissen..."

    Warum viele über die Siebenbürger Sachsen kaum etwas wissen, liegt ja wohl auf der Hand: Die Siebenbürger Sachsen sind ein kleines, vergleichsweise unbedeutendes Völkchen, das sich selbst für viel wichtiger hält, als es tatsächlich ist.
  • WIMAR55

    6WIMAR55 schrieb am 21.01.2023, 07:10 Uhr:
    Was hat die Größe eines Volkes mit was so allem zu tun.Gibt es wichtige Völker ? Wo ? Gehört so eine kleiner unbedeutender Schreiberling vielleicht selbst zu so einem ?Sich etwas zu wichtig nehmend.Von der arroganten Unkenntnis über Siebenbürger und ihrer Art,ganz zu schweigen.Es ging in dem obigen Kommentar nur ums kleinmachen.Traurig.
  • Bir.Kle.

    7Bir.Kle. schrieb am 23.01.2023, 20:29 Uhr (um 20:43 Uhr geändert):
    @WIMAR55,

    zunächst zwei gut gemeinte Empfehlungen von mir:

    1. Wenn Sie schreiben, sollten Sie mit Bedacht zur Sache gehen, um klare und korrekte Formulierungen zu erreichen. Jene Frage, mit der Sie Ihren Beitrag beginnen, ist jedenfalls eine grammatikalische Entgleisung.
    Sehr empfehlenswert ist darüber hinaus, den Text nach dessen Fertigstellung nochmals gründlich durchzulesen, bevor man ihn abschickt.

    2. Wenn man auf einen Beitrag eingehen möchte, ist es unabdingbar, sich den betreffenden Beitrag gründlich und aufmerksam durchzulesen. Das haben Sie offensichtlich nicht getan. Dass Sie das nicht getan haben, belegen Sie mit den folgenden von Ihnen eingeworfenen Fragen:
    "Gibt es wichtige Völker ? Wo ? Gehört so eine kleiner unbedeutender Schreiberling vielleicht selbst zu so einem ?"

    Nur zu Ihrer Information: Ich habe in meinem Beitrag in Bezug auf die Siebenbürger Sachsen mehrfach diverse Personal- sowie Reflexivpronomina wie etwa "wir", "uns" und "unser" verwendet. Daraus lässt sich deuten, dass ich auch ein Siebenbürger Sachse bin.

    Sie erdreisten sich, mir zu unterstellen, es wäre mir in meinem Kommentar (Nr. 5) nur ums "Kleinmachen" gegangen. Ich zitiere einige Stellen aus Ihrem Beitrag:
    - "kleiner unbedeutender Schreiberling "
    - "Sich etwas zu wichtig nehmend"
    - "arroganten Unkenntnis über Siebenbürger"

    Diese Formulierungen sprechen eine klare Sprache, wem es hier "um das Kleinmachen geht".

    Ich möchte abschließend auf Ihr Schlusswort eingehen: "Traurig."
    Ich will Ihnen an dieser Stelle sehr gerne erläutern, was traurig ist: Traurig ist, dass es leider massenweise Menschen gibt, die in keiner Weise zu Selbstreflexion und Selbstkritik fähig sind (weder in Bezug auf die eigene Person, noch in Bezug auf das Volk, dem sie angehören).
    Solche Menschen halten ihr eigenes Volk für vollkommen, stellen es in keiner Weise in Frage und zeigen stattdessen unentwegt mit dem Finger auf andere. DAS ist traurig, besorgniserregend und beängstigend.
    Man sollte die Welt nicht nur aus dem eigenen Blickwinkel betrachten, sondern stets in der Lage sein, sich auch in andere Perspektiven zu versetzen.
    Nehmen wir als Beispiel die Enteignung, die die Siebenbürger Sachsen nach dem Zweiten Weltkrieg über sich ergehen lassen mussten: Das war ohne Frage ein schreckliches und traumatisches Erlebnis, das viele Betroffene bis zum heutigen Tag nicht vollständig verwinden können.
    Doch stellen wir uns einmal vor, die Situation wäre damals umgekehrt gewesen: Die Siebenbürger Sachsen in der Position der Rumänen und die Rumänen in der Situation der Siebenbürger Sachsen. Wie wären die Siebenburger Sachsen dann wohl mit den Rumänen umgegangen? Hätten sie die Rumänen besser behandelt als sie von ihnen behandelt worden sind?
    Wie viele der damals enteigneten Sachsen haben eigentlich schon einmal über diese Fragen nachgedacht?
    Wir Siebenbürger Sachsen sind nicht schlechter, jedoch gewiss auch keinen Deut besser als die Rumänen oder irgendein anderes Volk.

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