21. Mai 2012

Forum für Begegnung und Gemeinschaft: 60 Jahre Siebenbürger Sachsen in Kärnten

Der Verein der Siebenbürger Sachsen in Kärnten hat sein 60-jähriges Bestehen am 14. April in Feldkirchen gefeiert. Gäste aus ganz Österreich nahmen an der Festveranstaltung teil.
Am Vormittag wurde die Bundesvorstandssitzung und die Generalversammlung des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich abgehalten. Wir konnten begrüßen: Martina Niestelberger, Obfrau von Wien, Dr. Peter Wassertheurer, Obmann von Niederösterreich (NÖ) und Burgenland (Bgl.), Dr. Hannes Fleischer, Rechnungsprüfer Wien, seitens der Volksdeutschen Landsmannschaften in Kärnten Hermann Mitteregger, DI Johann Unger und Josef Szarvas von den Donau- bzw. Banater Schwaben, Chefredakteur i.R. Heinz Stritzl, langjähriger Freund unserer Landsmannschaft.

Das Fest begann mit einer Andacht, gehalten vom Altsuperintendenten Mag. Joachim Rathke. Nach den Grußworten des Bürgermeisters von Feldkirchen, Robert Strießnig, und einiger Ehrengäste folgte ein kurzer Rückblick auf die vergangenen 60 Jahre durch die Obfrau Irmgard Martini.
Gruppenfoto der Teilnehmer in Tracht und der ...
Gruppenfoto der Teilnehmer in Tracht und der Ehrengäste: (außen links) Alt-Superintendent Mag. J. Rathke, Bundesobmann Mag. Pfr. Volker Petri, Bundesobmann-Stellvertreter MinR. Mag.iur. Ludwig Niestelberger, stellv. Bundesvorsitzende des VLÖ, Landtagsabgeordnete Jutta Arztmann (Bildmitte), (außen rechts) Bundeskulturreferent Mag. Klaus Wagner, Dr. Werner Klein, Obmann von Tirol und Vorarlberg, Manfred Schuller, Obmann von Oberösterreich.
Die Festrede hielt Mag. Pfr. Volker Petri, Bundesobmann der Siebenbürger Sachsen in Österreich, zum Thema „Rückblick in Dankbarkeit – Vorblick voller Zuversicht“. Petri erinnerte in seinem Vortrag an die protestantischen Kärntner Transmigranten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, an die zwischen 1945 und 1946 in Kärnten „gestrandeten“ hunderte Siebenbürger Sachsen, an die Gründung des „Landesvereins der Siebenbürger Sachsen in Kärnten“ im Jahre 1952 durch den Dentisten Otto Gust, an den mühsamen Prozess der „Heimatfindung“ und der Integration in Österreich, respektive in Kärnten. Die Obfrau des Vereins der Siebenbürger Sachsen in Kärnten, Irmgard Martini, persönlich ansprechend, betonte Bundesobmann Volker Petri: „Eine neue Generation ist mit den Alten am Werk. Ihr, liebe Familie Martini, habt euch in den Dienst der Gemeinschaft gestellt, seid bereit mitzugestalten und zu verantworten. Wir sind glücklich, dass es euch gibt, dass ihr bereit seid, das Vereinsleben weiter zu tragen, und in der Öffentlichkeit in Erscheinung tretet und uns, unsere siebenbürgisch-sächsische Geschichte, Brauchtum und Kultur hier erfolgreich repräsentiert. Die Städtepartnerschaft Klagenfurt-Hermannstadt verstärkt zusätzlich unsere siebenbürgische Präsenz. Die auf histori­schem Boden in Gurk angebrachte Tafel mit unserem siebenbürgisch-sächsischem Wappen hält uns in Erinnerung. Ihr habt hier in der Zerstreu­ung durch den Verein ein Forum für die Begegnung und Gemeinschaft.“, unterstrich der Festredner und wünschte „noch schöne, erfüllte Ver- einsjahre, in denen ihr den Schatz der Gemeinschaft pflegt, Traditionen und Kultur weitergebt und wohl als ‚kleiner Mosaikstein im kulturellen Leben Kärntens’ in Erscheinung tretet und damit altösterreichische Geschichte bewusst macht und unsere gelungene Integration vorführt.“

Die Feier wurde musikalisch umrahmt vom gemischten Chor Kellerberg (Leitung Dieter Wiedergut). Der Chor sang Kärntner Lieder und auch zwei sächsische Heimatlieder: „Af deser Ierd“ und „Zeisken huet senj klinzich Nest“. Die Bundestanzgruppe der Siebenbürger Sachsen unter Leitung von Manfred Schuller, Obmann der Siebenbürger Sachsen in OÖ, begeisterte die Teilnehmer mit eindrucksvollen Volkstänzen und schönen Trachten. Besonders gelungen waren auch die Darbietungen unserer Jüngsten: Felix Zimmer (12 Jahre) mit seiner Ziehharmonika, und Max Zimmer (10 Jahre) mit einem sächsischen und einem deutschen Gedicht aus Siebenbürgen. Zum Abschluss sangen Chor und Gäste gemeinsam „Siebenbürgen, süße Heimat“. Dann ging es zum Abendessen und gemütlichen Ausklang.

Ein Geheimtipp für Gäste in Kärnten: In Gurk befindet sich in unmittelbarer Nähe des Doms und des Diözesanmuseums das Kärntner Völker-Kultur-Museum. Gezeigt werden neben Exponaten aus Siebenbürgen auch Ausstellungsstücke der Kanaltaler, Gottscheer, Sudetendeutschen, Untersteirer und Mießtaler, Donauschwaben und Istrianer (geöffnet bis 9. September 2012.)

Peter Wassertheurer

Schlagwörter: Kärnten, Jubiläum

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