2. März 2003

93. Siebenbürger Ball in Wien

Am Samstag, dem 15. Februar, ging in Wien der 93. Siebenbürger Ball im Rahmen des ersten "Balls der Heimat" über die Bühne.
Als begeisterte Tänzerin besuchte ich seit dem Jahr 1937 jeden Fasching die verschiedensten Bälle. So erinnere ich mich an das Jahr 1939, da gab es im Großen Konzerthaus einen großen Trachtenball, veranstaltet von den Volksdeutschen Landsmannschaften. Dann erlebte ich in den Jahren nach dem Krieg die Trachtenbälle der diversen Vereine, wie den Siebenbürger Ball, den Egerländerball, den Schwabenball usw. Es war stets ein besonderes Ereignis, bei dem man mit den unterschiedlichsten Menschen aus den Regionen der Nachbarländer zusammentraf. Aber die in den Nachkriegsjahren zugewanderten Menschen, die nach dem Verlust ihrer angestammten Heimat in Österreich eine neue Heimat gefunden hatten, wurden älter. Viele verstarben. Die Jüngeren, vor allem die in Österreich Geborenen, haben nicht mehr dieselbe innige Beziehung zur alten Heimat ihrer Vorfahren.

Da kam der Gedanke auf, gemeinsam mit allen noch immer heimatverbundenen Menschen ein Ballfest zu veranstalten. So kam es zum „Ball der Heimat", der die Donauschwaben, Sudetendeutschen, Südmährer, die Landsmannschaft Thaya sowie die Siebenbürger Sachsen in Wien vereinen sollte.

Ball der Heimat in Wien
Ball der Heimat in Wien

Der am 15. Februar abgehaltene Ball übertraf dank seiner ausgezeichneten Organisation dann die kühnsten Erwartungen. Die großen runden Tische im modern gestalteten Festsaal des "Arcotel Wimberger" am Neubaugürtel füllten sich und Trachtengruppe reihte sich an Trachtengruppe. Als sehr günstig erwies sich die gemischte Zuteilung der Tische an die Mitglieder aus den verschiedenen Vereinen.

Vor Ballbeginn, in der Nähe des Eingangs stehend, konnte ich sehen, wie die Ballbesucher heranströmten. Aus Sicht der Siebenbürger konnte man viele erleben, die schon lange nicht zu unserem Ball gekommen waren. Da hieß es dann: „Oh, wie schön, dass du kommst", oder: „Wann haben wir uns zum letzten Mal gesehen? Wir freuen uns, dass du zu uns gefunden hast." Zu einem langjährig Vermissten aus den Jugendjahren sagte ich: "Dein Vater hat als Pfarrer unserer Gemeinde meine Kinder getauft, und jetzt sind diese schon selber in Pension."

Als Sekretärin des Verbandes der österreichischen Landsmannschaften war es für mich ein schönes Ereignis, all diese Vereine und Landsmannschaften auf dem Ballfest erleben zu dürfen. In Vertretung des Präsidenten des VLÖ in Wien begrüßte Mag. Peter Wassertheurer die einziehenden Landsmannschaften. Es gelang ihm auch beim Auszug der Fahnen die verschiedenen Teilnehmergruppen speziell hervorzuheben.

Ein Ehrentanz der Trachten, diesmal zu Marschmusik, leitete zum allgemeinen Tanz über. In einer Pause der Musikkapelle wies dann Mag. Wassertheurer am Beispiel von Trachtenpaaren auf besondere Eigenheiten der Trachten einzelner Landsmannschaften hin. Dank der guten Musik nahm der Ball einen gelungenen Verlauf.

Traute Zoltner

Schlagwörter: Wien

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