Am Pfingstsamstagmorgen fuhr unser Bus in Traun weg, mit an Bord „Die Lustigen Adjuvanten“ mit ihren Partnerinnen, die Siebenbürger Jugend Traun und Nachbarschafts­mitglieder. Als Organisator fungierte erneut unser Nachbarvater Dietmar Lindert. Nach einer stressfreien Fahrt mit halbstündiger Kaffeepause im Jura erreichten wir am frühen Nachmittag die Große Kreisstadt Dinkelsbühl, die wir auf eigene Faust erkunden konnten. Nun machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel im ca. 15 km entfernten Fremdingen. Die Jugend ließen wir auf halbem Weg in ihrem Quartier aussteigen, einer Schule. Nach der Einquartierung im Gasthof Waldeck in Raustetten bei Fremdingen nutzten die Adjuvanten die Zeit für eine Marschprobe. Unser Gasthof lag am Ortsrand mit Blick auf Wiesen, Felder und Wald, und die wenig befahrene Straße bot sich zur Marschprobe an. Als Stabführerin fungierte Bezirksstabführerin Astrid Steilner. Um halb acht am Abend stiegen wir wieder in den Bus, ließen unterwegs die Jugend einsteigen und machten Dinkelsbühl unsicher. Ob beim Tanz in der Schranne, im Festzelt bei Partystimmung oder anderswo in der schönen Stadt, es wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Da am nächsten Tag der Festzug stattfand, traten wir die Rückreise zum Hotel nicht allzu spät an.

Ausgeruht und wie immer gut gelaunt sammelten wir wieder die Jugend ein und trafen rechtzeitig in Dinkelsbühl ein, um uns ohne Stress zur Bleiche zu begeben. Dort erfolgte die Aufstellung zum Trachtenzug und zwar heuer nach Heimatortsgemeinschaften. Den Zuschauern bot sich eine unglaubliche Vielfalt an Trachten aus über 70 Gemeinden, originalgetreu mit Borten, Pelzen, Knüpftüchern, Bockelungen usw. Eine Augenweide für jeden Liebhaber von Trachten! Unsere ganze Gruppe war beim Festzug der Regionalgruppe Nordsiebenbürgen zugeteilt, da die Siebenbürger Jugend ja überwiegend Nösner Tracht trägt und wir nicht nach HOGs „zerteilt“ werden wollten. Die Mädchen trugen alle den Borten und die Burschen den Brustpelz. Die Marschprobe am Vorabend hatte gewirkt und die Adjuvanten horchten brav auf die Kommandos der Stabführerin. Von 13 bis 15 Uhr sorgten die Adjuvanten im Festzelt am Schießwasen für die „Musik zum Mittagstisch“, derweil die Jugend an mehreren Plätzen der Stadt Auftritte absolvierte. Wer aus unserer Gruppe keine derartigen Verpflichtungen hatte, genoss erneut die schöne Stadt und die vielen Veranstaltungsangebote rund um den Heimattag. Am späten Nachmittag fuhren wir zum Umziehen zurück ins Hotel, dann stürzten wir uns wieder ins Nachtleben. Besonders eindrucksvoll und berührend war der Fackelzug zur Gedenkstätte, der von der Dinkelsbühler Knabenkapelle angeführt wurde. Die Ansprache hielt unser Bundesobmann Mag. Volker Petri.

Am Montag fuhren wir zunächst nach Rothenburg ob der Tauber und verbrachten einige Stunden in diesem schönen Städtchen. Zu Pfingsten findet alljährlich ein Mittelalterfestival statt und es war dementsprechend viel los. Keltische Tanzgruppen, Landsknechte, Ritter hoch zu Ross und Burgfräulein verzauberten uns. Hier an der romantischen Straße – egal ob in Dinkelsbühl oder Rothenburg – würden wir gerne noch länger bleiben! Da das aber leider nicht geht, traten wir schweren Herzens die Heimreise an. Wir werden uns immer gerne an dieses schöne Wochenende erinnern!

Kronenfest in Waldkraiburg

Innerhalb weniger Wochen besuchten die „Lustigen Adjuvanten“ ein zweites Mal Freunde in Deutschland. Nachdem wir am Heimattag in Dinkelsbühl gemeinsam mit der Jugend vertreten waren, war diesmal Waldkraiburg unser Ziel. Zeitig in der Früh machten wir uns auf den Weg. Unser Busfahrer Willi bewältigte die Strecke in nicht ganz zwei Stunden, sodass wir viel zu früh am Festplatz (einem idyllischen Platz mitten im Grünen) eintrafen. So konnten wir alles in Ruhe aufbauen und uns noch vor dem Auftritt mit Mici, Baumstriezel und Getränken stärken. Mit einem flotten Marsch begannen wir pünktlich um 13 Uhr. Nach und nach trafen die Besucher ein. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Plätze besetzt. Mit von der Partie unser Fanclub, der ordentlich für Stimmung sorgte. Das eigentliche Fest begann um 15 Uhr mit dem Aufmarsch der Trachtenpaare um den Kronenbaum. Es folgte die Kronenpredigt und das traditionelle Verteilen der Süßigkeiten an die zahlreichen Kinder. Nach der Begrüßung des Kreisgruppenleiters Harry Lutsch folgten einige Volkslieder, die gemeinsam gesungen wurden, sowie das Siebenbürgenlied, ehe die Landshuter Tanzgruppe die Gäste mit ihren Tänzen erfreute. Im Anschluss spielten wir für alle Trachtenträger einen Ehrenwalzer.

Es war für uns eine groß Freude, wieder die Freunde aus Landshut zu treffen, die im Frühjahr mit Blasmusik und Tanzgruppe bei unserem Frauenball zu Gast waren. Zu unserer Überraschung hatten sie guten „sächsischen Wein“ mitgebracht. Bei einem kühlen Gläschen wurden Pläne für das kommende Jahr, wie eine gemeinsame Fahrt zum Sachsentreffen nach Bistritz, geschmiedet. Die Band „Herzstürmer“ aus Waldkraiburg sorgte für den restlichen Verlauf des Kronenfestes für gute Stimmung. So wurde fleißig das Tanzbein geschwungen, andere trafen sich mit Verwandten und Freunden und plauderten über alte Zeiten. Gegen 20 Uhr hieß es Abschied nehmen. Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei unseren Freunden aus Waldkraiburg für das schöne Fest und hoffen, dass sie uns im kommenden Jahr besuchen.

Petra Steilner