7. Mai 2012

Unrecht dokumentiert: Rumänische Stiftung widmet sich Russlanddeportation

Die Stiftung „Negru Vodă;“ aus Fogarasch hat sich im Rahmen eines europäischen Projektes und gemeinsam mit Partnern (zu denen auch das Demokratische Forum der Deutschen im Kreis Kronstadt gehört) mit der Dokumentation von Deportation und dem damit verbundenen Unrecht nach dem Zweiten Weltkrieg in Rumänien und weiteren Staaten beschäftigt. Im Rahmen des Projektes wurden 2009 und 2010 je eine internationale Tagung organisiert.
Bei der Tagung Ende November 2009 in Kronstadt und Fogarasch wurden unter anderem folgende Vorträge gehalten, die auf der Webseite der Stiftung „Negru Vodă“ herunter geladen werden können (teilweise nur als Zusammenfassung): „Gerichtswesen und ­politische Unterdrückung im kommunistischen Rumänien: Der ‚Schwarze-Kirche-Prozess’ in Kronstadt 1958“ von Corneliu Pintilescu; „Aspekte der Deportation der Deutschen in die Sowjetunion im Jahr 1945 im kollektiven Gedächtnis der rumänischen Gemeinschaft der Kreise Hunedoara, Alba und Hermannstadt“ (Cosmin Budeanca); „Die Emigration der Deutschen aus Rumänien – Konsequenz der Deportation in die Sowjetunion“ (Denisa Bodeanu); „Die Ereignisse vom 13. Januar 1945 in der Gemeinde Groß-Schenk, Kreis Kronstadt“ (Friederike Pall); „Briefe aus Sibirien an Einwohner von Rothbach bei Kronstadt in den Jahren des Kommunismus in Rumänien“ (Aneta Cățean, Ovidiu Savu, Cristina Seitz); Ausstellung „’Bleibt auf Euren Plätzen, Genossen‘ – 15. November 1987“.

Von der Tagung Ende Juli 2010 im Brâncoveanu-Kloster in Sâmbăta de Sus liegen ein ­Tagungsband und eine CD-ROM vor. Dieser Tagungsband enthält folgende Beiträge: „Dokumente zur Deportation in die UdSSR und Enteignung der Sachsen aus dem Fogarascher Land 1945“ (Florentin Oltean, Ioan Ciupea); „Die Sachsen im südlichen Siebenbürgen“ (Elena Băjenaru); „Angehörige der deutschen Minderheit aus Rumänien bei den Arbeiten zum Wiederaufbau in der UdSSR, widerspiegelt in Dokumenten der Securitate 1945“ (Liviu Burlacu); „Politik der Unterdrückung in der Tätigkeit des Militärgerichts Klausenburg 1948-1956“ (Corneliu Pintilescu); „Die Deportation der Deutschen aus Rumänien in die Sowjetunion 1945“ (Hermann Fleischer); „Kurz- und langfristige Auswirkungen der Aushebung der Siebenbürger Sachsen aus dem Burzenland im Jahr 1952“ (Amelia Liana Vaidean); „Gegenstände aus den Arbeitslagern während des Zwangsexils in Russland in den Beständen des Siebenbürgischen Museums“ (Adrian Mailat); „Deportation ohne Schuld: Clementine Nagel“ (Gabriela Nagel, Lucreția Chirilă); „Das Schicksal der Gross-Brüder aus Rothbach in Sowjetrussland“ (Ovidiu Savu, Mariana Catean); „Berichte ehemaliger Deportierter aus dem stalinistischen Gulag, erzählt von Rose Otters und Irene Nireschen“ (Simion Mehedinți); „Großschenk – eine ehemalige befestigte sächsische Siedlung“ (Constantin Sodolescu); „Die Ereignisse vom 13. Januar 1945 in der Gemeinde Großschenk“ (Friederike Pall); „Kurze Geschichte der sächsischen Bevölkerung der Gemeinde Braller“ (Dan Tudor, Gellu Tudor); „Überlegungen zu dem Projekt ‚Die Erinnerung an die Vergangenheit für die Zukunft lebendig erhalten’ (Elena Helerea, Gabriela Mailat, Florentin Olteanu); „Deportation und Schicksale aus der Perspektive Web 2.0“ (Livia Sângeorzan, Razvan Traian Peste, Vasile Joanta.

Weitere Beiträge befassen sich mit dem Schicksal anderer Volksgruppen nach dem Zweiten Weltkrieg. Einige dieser Vorträge sind auch als CD-ROM veröffentlicht worden. Im Internet sind die Beiträge – zum Teil nur als Zusammenfassung – ebenfalls verfügbar, und zwar unter http://remember.negruvoda.ro/ro/evenimente/2. Außerdem finden sich hier Fotos von einer Ausstellung über die Deportation der Deutschen in die UdSSR, Fotos von den Veranstaltungen und weiteres Material.

Uwe Konst


Elena Helerea, Gabriela Mailat, Florentin Olteanu (Hrsg.): „Calvary – Deportations and Destinies. International Symposium’s Proceedings”, Kronstadt: Transilvania University Press, 2010; 308 Seiten, ISBN 978-973-598-754-7. Das Buch ist zweisprachig (Englisch bzw. Sprache des Vortrages).

Schlagwörter: Russlanddeportation, Vergangenheitsbewältigung, Projekt, Tagung, Vortrag

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Neueste Kommentare

  • 07.05.2012, 21:09 Uhr von bankban: Und zu welchen Ergebnissen kommen all die vielen Vortragenden unud Autoren? Was sagen sie Neues? ... [weiter]

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